Full text: A (1. Band)

  
  
  
  
   
   
   
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
   
   
  
   
  
   
  
  
   
    
  
   
    
   
   
   
   
   
    
    
   
    
   
   
   
  
   
   
   
   
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
rl Apepfie — Apfel 
Gants u.  pcebarrifadiri io die Angriffe der D Dänen en zurictihlagend, 
die fi zulett darauf beſchränkten, es von den Kriegsichiffen aus zu 
beſchießen. Dies geſchah beſonders heftig u. anhaltend am 15. April 
1849, am Tage von Eernförde. In eine ſehr mißliche Lage gerieth 
A. Pied die Beſtimmung der Demarkationslinie (\. d.), welche ſüd- 
lic) von der Stadt gezogen wurde u. dieſe dadur<h dem preußiſchen 
Schutze entzog. Von den Schweden u. Norwegern vom Auguſt 1849 
bis zu Ende Juli 1850 beſeßt u. dur< die Manteuffel'ſhe Politik 
den daniſirenden Zwangsmaßregeln der Dänen überlaſſen, hat A. 
jedoch mit unbeugſamen Muthe u. unerſchütterlicher Standhaſtigkeit 
den empörendſten M tißhandlungen däniſcher Beamten getroßzt, bis 
endlich, nachdem freilich jchon eine Menge wohlhabender Familien 
au8gewandert waren, dieſem traurigen Zuſtande dur< Beſeßung der 
Herzogthümer dur< preußiſche u. öſterreichiſhe Truppen 1863 ein 
Ende gemacht wurde. Durch die von der Rückſicht auf die Einigung 
Deutſchlands u. die Sicherheit der Herzogthümer vorgeſchriebene 
Annektirung derſelben an die preußiſhe Monarchie iſt A. wol für 
immer vor den däniſchen Angriffen ſicher geſtellt worden. 
Apepſie, der krankhafte Zuſtand, in welchem der das Pepſin (eine 
die Verdauung der Nahrungsſtoffe vermittelnde Subſtanz) enthal: 
tende Magenſaft niht in genügender Menge abgeſondert wird oder 
ganz mangelt, ſo daß die dem Magen zugeführten Speiſen nicht in 
gehöriger Weiſe verdaut werden. Man beſeitigt dieſen Zuftand durch 
ſolche Mittel, welche die Abſonderung des Magenſaftes anregen 
(Btomachica, Digestiva), oder dur< Einnahme von Pepſin. 
Aperçu (franz. ., ſpr. Aperßü), das Ergebniß einer raſchen Uehber- 
ſicht; das durch einen Ueberblick Wahrgenommene; ein kurz au3ge- 
drü>ter Gedanke. 
a personne (franz., ipr. a perfonn), für jede Perſon; Mann für 
Mann; für jeden Kopf. 
apert (ſat.), offen; ohne Rückhalt; unverſchloſſen ; Jedem Zu: 
tritt gewährend. 
Apertorium, ein <irurgiſches, bei Unterſuchung der natürlichen 
Definungen des menjchlichen Körpers zur Erweiterung derſelben die- 
nendes Injtrument. 
Apertur, eine Deffnung, bezeichnet in der Anatomie den Eingang 
u. den Ausgang der am menjchlichen Körper befindlichen Höhhungen, 
wie z. B. des Mundes, des Ohres 2c. — Jn der Rechtsw. heißt A. 
die Eröffnung eines Teſtamentes , ſowie die Erledigung eines Lehns, 
wenn wegen Mangel eines lehnsfähigen Nachfolgers oder wegen 
VBerleßung der Lehnstreue (Felonie, |. d.) daſſelbe an den Lehnsherrn 
zurückjällt, ebe falls A. — Auch die runde, in der Bede>ung des 
Objektivglaſes eines Fernrohrs befindliche Oeffnung heißt Apertur. 
A petalae (ſat.), in der Botanik die blumenblattloſen Pflanzen, 
deren Blütenhülle eine einfache iſt. 
Apex , das oberſte, ſpie Ende einer dinglichen Sache, daher auh 
die ſpive, kegelförmige, mit wollenen Bändern gezierte Kappe der 
altrömiſchen Prieſter; die Erhöhung auf einem Helm, in die der 
Noßſchweif geſte>t E auch das ſchon im Alterthum gebräuch- 
liche Zeichen A der Länge eines Vofals. 
Apfel, die Frucht des Apfelbaums (Pyrus malus), der wild in 
unjern Wäldern wächſt. Schon die älteren Botaniker vermuthen, 
daß es zwei Stammſpielarten gäbe: den wilden Holzapfelbaum u. 
den Apfelſtrauch od. den Johannisapfelbaum. Von jenem leitete 
man die ſauren, von dieſem die ſüßen Aepfel ab, weil die Samen 
beider Sorten je immer nur ſaure u. ſüße Fruchthäume lieferten. 
Durch Ausfaat der Kerne auf verfchiedene Bodenarten u. durch Kreu- 
zung mit andern verwandten Pomaceen find die vielen Spielarten 
der Gegenwart, die man nun dur, Pfropfreifer fortpflanzt, gewon- 
nen worden (vgl. den Artikel „Pomologie“). An u. für fich gehört 
der Baum zu der Gruppe der Pomaceen unter dew Roſenblütigen 
(Noſaceen). Jede gemäßigte Zone der nördl. Halbkugel beherbergt 
in ihren Wäldern eigenthümliche Arten, die 3. Th. no< wenig be- 
kannt ſind: Nordamerika, das Amurgebiet, China, Japan, Kaukaſus, 
Taurien u. |. w, 
  
Ba — aureNiue 712 
Apfelgebirge, Aablonot- Chrebet, im Mongoliſchen Jablenk : 
Daba oder auh Djukdjur - Gebirge genannt, eine im öſtl. Sibirien 
belegene Gebirgskette, die Wetterſcheide zwiſchen dem Amur u. dex 
Lena. Beim Baikalſee beginnend u. in ſeiner höchſten Spiße bis zu 
2429 Mtr. (7740 F.) aufſteigend, erſtre>t ſie ſi<h 230 M. weit bis 
zum Ochotskiſchen Meere.- 
Apfelhüpfen, ein zu Anfange des 14. Jahrh. gebräuchliches 
Hüpfeſpiel. In der Mitte des Zimmers hing man an einer Schnur 
einen Apfel in der Scheitelhöhe der 
Mitipielenden auf. LXebtere verfuch- 
ten nun mit Lippen od. Zähnen die 
Frucht mittels eines Sprunges zu 
faſſen. Wem dies gelang, deux ge- 
hörte ſie als Belohnung. 
Apfelkxreuz, in der Heraldik ein 
Kreuz, deſſen vier Arme in apfelför- 
migen Abrundungen auslaufen. 
Apfelsl (engl. Apple-oil), auh | 
Apfeläther, das baldrianjaure = 
Amyloxyd (Dalerianfäure - Amyl- A L 
äther) ; daſſelbe wird bereitet dur Nr. 661, Apfelhüpfen. (Nach einem 
Deſtillation von reinem Kartoffel- re 
fufelöt (Amylalkohol) mit rothem, <romſaurem Kalt u. Schwefel: 
ſäure, dur< Behandeln des Deftillates mit Eohlenfaurem Natron, Ab: 
nehmen der obenauf ſ{wimmenden öligen Flüſſigkeit u. Reinigung 
derſelben durch Rektifikation. Es iſt eine farbloſe, dickflüſſige, ſtarkrie- 
hende Materie, die bei 196°C. ſiedet u. beim Verdünnen mit Alkohol 
einen lieblihen Apfelgeru<h annimmt; die ſo erhaltene Flüſſigkeit 
wird zur Bereitung der ſog. Drops od. engl. Fruchtbonbons verwendet. 
Apfelpfennig, eine Münze, auf deren * Vorderſeite Cas DI 
ein Apfel geprägt war, der auf einigen der Münzen, z. B. auf denen 
der Stadt Stadtbergen, gekrönt war. Mehrere Fürſten, z. B. der 
Herzog Albrecht von Preußen (1550) u. der Herzog Albrecht von 
Koburg (1687—1699), ließen dergleichen Apfelpfennige ſchlagen. 
Apfelſäuxe, Aepfelſäure od. Maleïnſäure, diejenige eigen: 
thümliche Säure, welcher die Aepfel ihren ſauren Geſhma> verdan- 
ken. Dieſelbe iſt namentli<h in den Holzäpfeln in größerer Menge 
enthalten, doch findet fie fich auch in den Stachelbeeren, Johannis: 
beeren u. vielen anderen Früchten, z.B. in den unreifen Vogelbeeren, 
den Beeren der Ebereſche (Sorbus aucuparia). Jm reinen Zuſtande 
iſt dieſe Säure eine weiße, kryſtalliniſche, an der Luſt leicht zerfließ- 
lihe Maſſe von ſehr ſaurem Geſhma>, leichtlösli<h in Waſſer; ſie 
bildet mit den Baſen Salze, von denen namentlich das Eiſenſalz zu 
erwähnen ift, weſches in der Tinctura ferri pomata der Apotheken 
enthalten ift. Beim Erhißen auf 150 9 geht die Apfelfüure unter 
Waſſerverluſt in Fumarſäure über, beim Behandeln mit Jodwaffer: 
ſtoff dagegen in Bernſteinſäurez ebenſo bildet ſih dieſe Säure bei 
der Gährung des apfelfauren Kalfes. 
Apfelſchimmel, ein Pferd von weißer Farbe mit apfelſörmigen, 
grauſchwarzen Fle>en. Dieſelben ſind gewöhnlich nur am Hintertheil 
ſowie an den Bauchſeiten des Pferdes vorhanden u. verlieren ſi bei 
zunehmendem Alter deſſelben, ſo daß es nah u. na< ganz weiß wird. 
Apfelſine (Citrus Aurantium L.), die allgemein bekannte Frucht 
des ſüßen Pomeranzenbaumes, wie ſhon der Name (ſineſiſcher Apfel) 
beſagt, aus China ſtammend, die „goldene Frucht der Heſperiden.“ 
Jſt die ſüße Abart der bittern Pomeranze, von der es wiederum zwei 
Spielarten, die gewöhnliche gelbfleiſchige (Citrus Aurantium Sinense 
Risso) u. die rothfleiſhige (C. A. Hierochonticum Risso), giebt. 
Lettere iſt au< u. d. Namen „Orange von Jericho“, im gewöhn- 
lichen Leben als „Meſſinaer Apfelſine“ bekannt. Nach Loureiro 
wächſt ſie no< heute in Cochinchina überall, ſoll aber auch im ſüdl. 
China vorkommen; am Anfange des 16. Jahrh. wurde ſie in Italien 
angepflanzt, indem man ſie wahrſcheinlih aus Oſtindien dahin 
brachte, wo ſie ſhon längſt bis na<h Ceylon vorgedrungen war. 
Gegenwärtig überall an den wärmſten Küſten des Mittelmeeres ge- 
    
  
  
  
  
    
  
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