Full text: A (1. Band)

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773 Apfelwein — Aphanapteryx imperialis 
zogen, kommt ſie doh meiſt aus Genua, Nizza, Meſſina u. Malta 
zu uns, indem man die Frucht unreif abnimmt u. ihre Reife bei 
uns abwartet. Man hat die Frucht mit Herakles in Verbindung 
gebracht, welcher der griechiſchen Sage nah einen Wunderbaum mit 
goldenen Aepfeln in den duftigen, von den Hefperiden oder den vier 
Töchtern des Atlas gepflegten Gärten des Atlas nach langer Irr- 
fahrt fand u. ſeine Frucht, wie ihm aufgegeben war, nad) Mikenä 
brachte, wo er fie der Athene weihte. Daher füljchlich die „goldene 
Frucht der Hefperiden”. Denn Alles deutet darauf hin, daß Die 
Auxantiaceen , zu deren Familie die Apfelſine gehört, immer dem 
tropiſchen Aſien zukamen. Weit ſpäter erſt entde>te man auch in 
Südamerika u. anderwärts vereinzelte Gattungen dieſer Familie. 
Apfelwein, auc Cider, ein angenehmes, ſeit Menſchengedenken 
am Rhein, in Schwaben, Franken u. Süddeutſchland überhaupt, 
aber auch in Frankreich, den Niederlanden u. England beliebtes u. 
trobß allen dagegen erhobenen Widerſpruchs auch der Geſundheit ſehr 
zuträgliches Getränk, das in neuerer Zeit auh im nördl. Deutſch- 
land Verehrer und Vertheidiger gefunden hat; im ſüdl. ſind ſeine 
guten Eigenjchaften längſt ſchon anerkannt; nur der Bayer, der in 
feinem obſtreichen Lande lebt , zieht ihm das Bier vor. In Ober 
öſterreich, wo die meiſten bäuerlichen Beſißzungen auf ihren Grenzen 
und zwiſchen den Felderabtheilungen mit Bäumen harter Aepfel- 
arten bepflanzt ſind, iſt der Apfelwein gleichfalls ein eben ſo belieb- 
tes wie gewöhnliches Getränk. Auch im Württembergiſhen weiß 
man ihn zu ſhäßen u. trefſlih zu bereiten, man nennt ihn daſelbſt 
„Moſt“ oder, wie der Schwabe jpriht: % Moſcht “, u. verbraucht 
ihn in ungeheuren Maſſen. Jn beſonders wohlmundender Quali- 
tzt wird der A. in der Gegend von Frankfurt a. M. , der Heimat 
vorzüglicher Apfelſorten, bereitet u. weithin verſandt. Seine Be- 
reitungsart iſt eine höchſt einfache. Die Aepfel (am liebſten nimmt 
man die Früchte von ungepfropften Stämmen, Borsdorfer, Reinet- 
ten u. dergl. m.) werden im Zuſtande vollkommener Neife durch Bor: 
rihtungen verſchiedener Art geſtampft oder gerieben u. dann auf ge- 
wöhnlichen Weinpreſſen gepreßt. Der gewonnene Saſt (der zuerſt 
abfließende iſ der beſte) wird daun in beſonderen Gefäßen der 
Gährung überlaſſen u. ſobald dieſe vollendet ift, in andere Gefäße 
gefüllt, wo er eine ſchöne klare, bernſteinartige Farbe annimmt u. 
ſofort verbraucht werden kann. Am wohlſhme>endſten und kräftig- 
ſten iſ er im zweiten Jahre, nimmt aber im dritten ſhon einen 
herben, ſcharfen Geſhma>k an. Man pflegt ihn auch oft zu veredeln, 
indem man ihm guten Rheinwein oder Franzbranntwein zujeit, 
oder auh ihn auf Fäſſer füllt, in denen vorher Bordeauxwein ge- 
lagert hat, wodurch er eine ſchr ſ{höne röthliche Farbe bekommt. Die 
ausgepreßten Trebern werden mit Waſſer übergoſſen, mit dieſem 
digerirt (\. d.) u. liefern ebenfalls no< ein ſehr erfriſchendes Ge- 
tränk. Zulebt unterwirft man die Treſtern u. die Hefen einer 
Deſtillation u. erhält dadurch den Ciderbranntwein. Wer die hierzu 
nothwendigen Apparate nicht beſißt, bereitet aus jenen Eſſig. Der 
franz. Cider wird ſeines erquidenden Geſhma>es wegen auf See- 
reiſen viel getrunken. Bei Krankheiten des Unterleibes, Störungen 
im Berdauungsipften, Anjhoppungen, Verdi>ung des Blutes 2c. 
zeigt der A. dur ſeine gelinde abführende, blutverdünnende u. 
füftereinigende Kraft eine entſchieden günſtige Wirkung. 
Aphanapteryx imperialis; jo nennt G. v. Frauenfeld einen 
ausgeftorbenen, braunrothen Vogel v. d. Größe eines Huhns, mit 
zerſhliſſenem Federkleid u. verkümmerten Flügeln eines Kiwi 
(Apteryx), mit der Stellung u. dem Schnabel ähnlich einer Ralle, 
endlich mit e<ten Hühnerfüßen. Er kam, ein Gefährte des Dronte 
(\. d.), mit diefem gleichzeitig nad) Europa u. hat fich höchſt wahr- 
iheinfich mit ihm zugleich in der vom Kaijer Maximilian in der 
2. Hälfte des 16. Jahrh. gegründeten Menagerie im kaiſ. öſterr. 
Luſtſhloß zu Ebersdorf od. Neugebäu befunden. Dbengenannter 
Forſcher entde>te nämlich ein zweifellos nah dem Leben gemaltes 
Bild dieſes merkwürdigen Vogels in einem vom Hofe Rudolf's II. 
oder deſſen Vaters ſtammenden Foliobande vom berühmten Höfnagel 
  
Aphanit — aphlogiſtiſh 774 
gemalter Thierbilder, welche den Inhalt jener Menagerie darſtellen. 
Es iſt. dieſer Vogel jenes Rothhuhn der Maskarenen, welches 
F. Cauce als poule rouge au bec de becasse bezei<hnet , das in 
Van den Brö>e's Reiſebeſchreibung abgebildet iſ, auf welches 
endlich auch eine auf einem berühmten alten Drontebild der Ton 
doner Galerie in der Ede mit angebrachte Vogelfigur, u. ſ{ließ- 
lich eine Nachricht Hoffmann's, des Predigers auf Mauritius, von 
1675 zu beziehen ift, der indeß irrthümlich den für den Dronte ge: 
bräuclihen Namen Toddärſche anwendet. Gelys Longchamps 
beſchrieb das Rothhuhn als einen Apterornis (|. d.). 
  
  
Das Rothhuhn. Nach ©. v. Frauenfeld. 
Aphanapteryx imperialis. 
Nr. 662. 
Aphanit, dichte, zu'Diorit od. Diabas gehörige Geſteine , deren 
Gemengtheile fich dem Auge entziehen, von apaviteıv, verihwinden. 
_Aphäreſis, in der Grammatik die Weglaſſung eines Buchſtaben 
am Anfange eines Wortes, mag ſtatt deſſen ein Apoſtroph geſeßt 
werden od. niht, z. B.: „'s giebt Gräber, wo die Klage ſchweigt.“ 
Vergl. „Apokope. “ 
Aphareus, der Vater des Heldengeſchle<ts der Apharetk i- 
den, war der Sohn des Königs Perieres v. Meſſene und der Gor: 
gophone, einer Tochter des Perſeus. Seine Gemahlin Arene ſchenkte 
ihm drei Söhne, von welchen Lynkeus (\. d.) u. Ida3 (j. D.) 
dur Heldenthaten fich auszeichneten. 
Aphaſie (grie<.), der entweder durch eine heftige Gemüths- 
bewegung herbeigeführte, oder aus natürlichem, angeborenem Un- 
vermögen hervorgehende Zuſtand der Sprachloſigkeit. Auch die 
Zweideutigkeit und Unentſchiedenheit einer Antwort. 
Apheliotes (grie<.), Name des Oſtwindes bei den Griechen. 
Er pflegte einen, ganz gegen ſeine ſonſtige Eigenthümlichkeit , er- 
friſhenden Regen und demgemäß fruchtbare Witterung zu bringen 
u. wurde deshalb allegoriſh (\. d.) als heiterer, kräftiger Jüngling 
mit gelo>tem Haar, reich beladen mit Früchten aller Art, dargeſtellt. 
Aphelium, Sonnenferne. Da die Planeten die Sonne in Ellip- 
ſen umkreiſen , in deren einem Brennpunkte die Sonne ſteht (ſiche 
„Aſtronomie“, ſo wird es einen Punkt geben, wo der Planet der 
Sonne am fernften ift; Diefer Punkt in der Bahır wird Aphelium 
genannt, im Gegenjab zum Punkt der größten Annäherung, PBerihes 
lium. (Sonnennähe). 
Aphellgu vder Kaſt or, Stern erſter Größe in den Zwillingen. 
aphlogiſtiſch, unverbrennlich; nichtbrennend, aber glühend; 
daher aphlogiftiihe Lampe, au< „Glühlampe“ ; eine v. Döber- 
einer erfundene Spirituslampe, um deren Docht fich ein Platina: 
draht ſpiralförmig windet u. über daſſelbe hinausragt. Wird durch 
Anzünden des Spiritus jener Draht glühend gemacht u. die Flamme 
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