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871 Aräoticum — Aras & Arae Sestianae — Araucaria 872
Arüoticum (griedh.), der Name eines Stoffes, welcher von einigen | weiteren Lauf des Fluſſes von dieſer Brücke ab bis an die türkiſche
Phyſikern als in der Natur vorhanden angenommen u. an die Stelle | Grenze fehlt es an genauer Kenntniß.
des Wärmeſtoffes geſetzt wird. Arae Sestianae, drei altarähnlihe Gedähhtnißhügel, welche ſich
Aräüotika, in der Heilkunde diejenigen Arzneimittel u. Nahrungs- | auf einem Vorgebirge an der nordweſtl. Küſte Spaniens befinden u.
ſtoffe, welche angewendet werden, um durch Verdünnung der Säfte | dem Andenken des Kaiſers Auguſtus gewidmet wurden.
ſowie durch erhöhte Ausdünſtung eine künſtlihe Abmagerung des Aragtel, au< Arratel (Mehrzahl Arrateis), ein in Portugal u.
Körper herbeizuführen u. dadurch den üblen Folgen einer Saft | in Brafilien gebräuchliches Gewicht = 459 Gramm; 100 Arrateis
überfüllung vorzubeugen. find = Y1,5, deutihen Zollpfunden. Verſchieden von dieſem A.
Arapahoes od. Arrapahoes, ein nordamerikaniſcher, wilder | iſt das gleichnamige Apothekergewiht, das nur 344!/, Gramm
Indianerſtamm, der in den Prärien des Territoriums Colorado am | (20,, Loth Zollgewicht) enthält.
Obern Plattefluß u. am Obern Arkanſas hauſt u. gegen 4000 Köpfe Arator, ein namhafter lateiniſher Dichter und Theolog des
zählt. Inden die Bacifichahn jet im Norden diefes Gebiet berührt | ſe<ſten Jahrhunderts ſowie Geheimſchreiber des Königs der Dftgothen
u. die Goldminen v. Colorado immer mehr Anſiedler anziehen, wird | Athalarih. Von ſeinen Werken iſt ſeine Ueberſeßung der Apoſtel-
dieſes ohnehin ſ<wache, aber durch wilde Grauſamkeit ausgezeichnete | geſchichte in lateiniſhen Verſen am meiſten bekannt geworden u. in
Jndianervolk durch die eindringenden Weißen mehr u. mehr ſeinem | mehreren Ausgaben erſchienen, zuerſt Venedig 1502, zuleßt 1850
Untergange entgegengeführt. zu Niſſa. A. ſtarb als Subdiakonus der römiſchen Kirche im J. 556.
Arara, Papagei, |. „Ara”. Aratos, gebürtig aus Sikyon; als zwanzigjähr. Jüngling wagte
ex es, ſeine Vaterſtadt von der Tyrannei des Nikokles zu
= befreien u. erreichte ohne Blutvergießen feinen Zwed.
in Um dann gegen makedoniſche Angriffe ſicher zu fein, ver-
— anlaßte er 251 v. Chr. die Aufnahme von Sikyon in
den Achäiſchen Bund; auch ſchlichtete er die Vermögens-
ſtreitigkeiten ſeiner Mitbürger dur eine ägyptiſche
Anleihe. Von 245 an trat A. als Feldhauptmann
4; an die Spibe des Achäiſchen Bundes, zeichnete fid
‚aber weniger durch militäriſches Talent als durch
fluge Politik aus. Er ſtarb 213 an Gift, das ihm
/ Philipp TIT. von Makedonien hatte beibringen laſſen.
4 Noch lebte zu derſelben Zeit, um 270 v. Chr., am Hofe
: des makedoniſhen Königs Antigonos Gonatas der
Dichter Aratos aus Soli in Kilikien, der ſich durc ein
aſtronomiſches Gedicht, welches die Stellungen u. Be-
wegungen der Geſtirne beſchrieb u. Regeln über die
Witterung gab, großen Ruhm bei Griechen u. Rö-
mern erworben hat.
Arauan, au< Arawan od. El Aranan, Stadt
auf der gleichnamigen Oaſe in der Wüſte Sahara, 27
Meilen nördli< von Tombuktu. Sie iſ der Haupt:
ſtapelplaß für die Ludaya- Araber u. mehrere andere
Ararat, von den Türken Aghri-dagh (Großer Berg), von den | Maurenſtämme, welche in den benachbarten Gegenden Steinſalz
Armeniern Maſis (mithin von den Umwohnenden ni<t A. genannt), | graben , u. die bedeutendſte der wenigen Stationen-für die von Su:
der höchſte Berg in Armenien an der Grenze von Rußland, der Türkei | dan nad) der Berberei ziehenden Karawanen.
u. Perſien; beſteht aus zwei Gipfeln: dem Großen A., 5280 Mtr. Araucaria, eine der ihönften Gattungen der Nadelbäume,
hohen, mit ewigem Schnee bedeckten, u. dem Kleinen A., 4000 Mtr. ü. | welche nur auf die ſüdliche Crdkugel beſchränkt iſt. Zuerſt bekannt
M., ohne ewigen Schnee. Beide ſind durch einèn 1%/, Meilen langen | wurde die Andentanne (A. imbricata), welche von Menzies in
Gebirgsſattel mit einander verbunden u. erheben fich frei aus einer | Europa eingeführt ward; eine Bewohnerin der chilenischen Cor:
975 Mtr. hohen Hochebene. Daß ſie vulkan. Urſprungs ſind, zeigte | dilleren (vgl. „Andentanne““). Die zweite amerikaniſche Art gehört
ſich Durch den Ausbruch im J. 1840, bei welchem in der St. Jakobs- | Braſilien an, wo ſie, wie die vorige, ausgedehnte düſtere Waldungen
ſ{lucht ſich ein Krater aufthat, aus dem Dämpfe entſtrömten u. Stein- | bildet. Jhre Zapfen ſind von der Größe eines Kinderkopfes, während
mafjen den Berg hinabgejchleudert wurden, wodurch das Kloſter S. Ja- | die Tracht die einer Kiefer iſ. Die vier übrigen Arten gehören
kob u. das Dorf Arguri verſchüttet wurden. Der größte Theil des Ge- | Auſtralien an. Als eine der ſtolzeſten gilt die À. excelsa (j. Abbild.
ſteins beſteht aus Trachyt. Beſtiegen ward der Große Berg 1829 | Nr. 727) von der Norfolkinſel, die bei 65 Mtr. Höhe, der größten,
von Parrot u. 1844 von Abich. Vgl. F. Parrot „Reiſe zum Ararat“ | die ſie erreicht, einen Stammumfang von 10 Mtr. erlangt. Sie iſt
(Berlin 1834); M. Wagner „Reiſe nah dem Ararat u. dem Hoch- | der ſ{önſte Schmud der Inſel, bildet aber leider kein dauerhaftes
lande Armenien“ (Tübingen 1848). Holz aus. Eine verwandte Art (A. Cookü) des benachbarten Neus
Aerarium (lat.), der öffentlihe Schaß, die Nathskaſſe bei den | kaledoniens wird von Einigen mit ihr für gleichartig gehalten. Jn
Römern, daher überhaupt die Schaßkammer. wunderbar gleihmäßiger Symmetrie ftellen ſi< ihre 31/, Mir.
Aras od. Araxes der Alten, ein Nebenfluß des Kyros oder Kur | langen Aeſte quirlförmig um den Stamm herum u. nehmen in ihrer
in Armenien. Die Türken u. Araber nennen ihn Nas, die Arme- | etwas hängenden, an den Spißen jedoch leicht aufwärts geſ<wunge-
nier Eraſ'<, die Georgier Rakſchi. Er entſteht aus zwei Quell: | nen Form einen überaus eleganten Charakter an, der dem ſtolzen
flüffen, dem Binghöl-Su und dem Chala-Su. Am Vereinigungs- | pyramidalen Baum einen großen Reiz verleiht. Das auſtraliſche Feſt-
punkte derſelben , bei Köprü - Köi (Brücendorf), führt eine große, | land beſit zwei Arten : die Moretonbai-Tanne (A. Cunninghami)
ſhöône, noch ganz unbeſchädigte Brücke mit 7 Bogen über den Strom, | u. den Bunya=-Bunya-DBaum (A. Bidwillii). Beide find auf die
die, weil fie von einem wohlhabenden Hirten erbaut worden ſein | Oſtſeite (Neuſlidwales) angewieſen u. bilden hier auf meifenweite
ſoll, den Namen Tſchöban -Köprü (Hirtenbrücke) führt. Ueber den | Stre>en ungeheure Waldungen von größter Bedeutung. Jn dieſer
Nr. 726. Der Ararat mit dem Dorfe Etſhmiadſin.
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