Full text: A (1. Band)

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tyrern u. 2 Frauen unter die Zahl der „Heiligen“ verjeßt worden. 
Diefe Heiligiprehung oder Kanonijation war die 191jte überhaupt 
u. ſhon die 38ſte im 19. Jahrh.; fie gab dem berühmten Künſtler 
Wilh. v. Kaulbach Veranlaſſung zu einer ſeiner bedeutendſten Kom: 
poſitionen der leßteren Zeit, welches den blinden u. greiſen A. dar: 
ſtellt, wie ihm außer vielen anderen Gefangenen, Mauren u. Juden, 
insbeſondere eine gefeſſelte Keßerfamilie vorgeführt wird, wahr- 
ſ{heinli< damit er ihr Todesurtheil beſtätige. 
Arbutin, eine zu der Abtheilung der Glucoſide (\. d.) gehörige 
<emiſche Verbindung, welche in den Blättern der Bärentraube (Ar- 
butus uva ursi) u. der Pyrola umbellata enthalten ift. Es bildet 
weiße, ſeidenglänzende Kryſtalle von bitterem Geſhmak. 
Arbutus, ein merkwürdiges Pflanzengeſchleht der heideartigen 
Gewächſe od. Ericaceen, von ſtrauch: u. baumartigem Wuchſe. Wird 
in Südeuropa beſonders von dem berühmten Erdbeerbaum (A. 
Unedo L.) vertreten, der {hon bei den Alten höchſt beliebt u. ge- 
feiert war. Ein Baum mit derben, großen, lorberartigen Blättern 
u. erdbeerartig geförnelten, [hönz=rothen Früchten (Beeren), woher 
der Baum feinen Namen empfing, um ſo mehr, da dieſelben überaus 
reichlich erjheinen u. dem Baume ein Höchft anmuthiges Anfehen durch 
ihre Färbung u. Kugelform verleihen. Jedoch werden ſie nur von der 
ärmeren Klaſſe gegeſſen , da ſie für Andere durch ihren faden, etwas 
zuſammenziehenden Geſhma> feine Anziehungskraft haben. Jn 
Jtalien, Korſika u. auf den Joniſchen Jnſeln bereitet man aus ihnen 
eine Art Wein u. Branntwein. Ninde u. Beeren waren früher als 
zuſammenziehende Mittel gebräuchlich. — Mehrere andere Arten 
(A. Andrachne, integrifolia, turbinata) fommen ebenfalls in Süd- 
europa u. im Drient vor, andere (A. mucronata) an der Magel- 
baensjtraße, in Guatemala (A. varians), in Kalifornien (A. Men- 
ziesii) u. |. w. Weberall werden die Beeren gegeſſen, obgleich fie ein 
zweifelhaftes Obſt ſind. 
Arc, Jeanne d'’A., die „Jungfrau (od. das Mädchen) von Or- 
lean3“, ward im Dorfe Domrémy in der Champagne am 6. Januar 
1412 geboren. Ein Kind einfacher Landleute, von hoher Geſtalt u. 
wohlgebildetem Antliß, war ſie wegen ihres freundlichen u. tugend- 
haſten Sinnes im ganzen Dorfe wohl- 
Arbutin — Arc 
  
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Arc 390 
lichen Befehle) aus der Kirche zu Fierbois geholt ward. So au3- 
gerüſtet eilte nun die 17jährige Jungfrau an der Spitze begeiſterter 
Scharen, welche ihrer Leitung blind vertrauten, der hartbedrängten 
Stadt Orleans zu Hülfe. Bald waren die Belagerer vertrieben, u. 
{hon am 16. Juli 1429 konnte Karl mit 12,000 kampfluſtigen 
Kriegern in Rheims einziehen, wo er Tags darauf vom dortigen 
Erzbiſchof geſalbt u. : 
gekrönt ward. Die 
göttliche Sendung 
der Jungfrau mar 
num vollendet; den- 
noch blieb fie auf 
Bitten des Königs 
beim Heere u. führte 
daſſelbe von Sieg zu 
Sieg. Inzwiſchen 
hatten die Englän- 
der u. Burgunder, 
um die verlorenen 
feſten Bläbe an der 
Loire wieder zu ge- 
winnen, eine be- 
deutende Streit: 
macht zuſammenge- 
zogen, U. es gelang 
ihnen, die Jungfrau 
bet einem am 25. 
Mai 1430 von ihr 
aus Compiègne ge- 
wagten Ausfall von den Jhrigen abzuſchneiden u. troß verzweifelter 
Gegenwehr gefangen zu nehmen. Nach Nouen abgeführt, verfiel fie 
als verrufene Zauberin der Juquiſition. Nach fortgeſeßten Peinigun- 
gen ermattet, ließ fie fich endlich dazu bewegen, ihre früheren Aus- 
jagen von einer göttlichen Berufung zu widerrufen. Mit der hierauf 
erfannten Berurtheilung zu lebenslänglicher Kerferhaft waren jedod, 
  
Nach einem Bilde im Stadthaus 
zu Orleans. 
Ieanne d'Arc. 
  
  
gelitten u. ihren Eltern eine fleißige RUE E 
Gehülfin. Aber ungleich ihren Alters- Sn 
genoffinnen, fand fie feinen Gefallen an |||) \ 
jugendlichen Spielen, ſondern zog fich 
gern in die Einjamfeit zurüd, um un: 
geſtört thre Andacht der heil. Jungfrau 
zu widmen. Aus ſolcher ſtillen u. in 
fi) gefehrten Sinnesrihtung erklärt e3 
ſih leiht, daß fie von wunderbaren 
Träumen u. Viſionen befangen ward. 
So glaubte ſie einſt eine überirdiſche 
Stimme zu vernehmen, welche ihr die 
Miſſion auftrug, die von Engländern 
u. Burgundern hart bedrängte Stadt 
Orleans zu entſeßen u. den Daupbin 
(Kronprinz von Frankreich), ſpäteren 
König Karl VIL, na< Rheims zur Krö- 
nung zu führen. Dur< Vermittlung 
ihres Oheims, dem ſie ſi anvertraute, 
erreichte ſie na< manchen Hinderniſſen 
ihren Wunſch, dem Dauphin in Chinon 
vorgeſtellt zu werden. Die unerſhütter- 
liche Zuverſicht, mit welcher ſie dieſem 
  
  
  
  
POVRTRAIT DVNE TAPISSERIE FAITE Y ADEVX CENS ANS OV EST 
DE ] 
  
[ ALLANT FAIRE 
ROPRESENIE LE ROY CH 
3 2 ORLEANS 4429. 
A. LA. CONDV LA. EV 
   
  
       
    
  
  
  
  
  
ihre Sendung u. feine bevorſtehende 
Krönung zu Rheims verkündete, flößte 
ihm ſofort Vertrauen ein. Nachdem die Reinheit ihres Glaubens 
u. ihrer Sitten dargethan, ließ ſie Karl in eine Rüſtung kleiden 
u. ihr eine weiße Fahne mit dem Chriſtusbilde ſowie ein Schwert 
geben, welches auf ihr Geheiß (nah dem von ihr vernommenen gött- 
Nr. 735. 
  
Einzug Rarl’s VII. mit Jeanne d’Arc în Rheims, Nach einem alten Wandgemälde. 
die Engländer nicht zufrieden, u. ein mit teufliſcher Bosheit aus: 
geführter Anſchlag bot den Anlaß, daß die Jungfrau als rückfällig 
bezeichnet u. ſodann zum Feuertode verurtheilt ward. Voll Muth 
u. Gottvertrauen beſtieg ſie auf dem alten Marktplab zu Rouen 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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