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1853,
977 Arktiſhe Lander
ſtark befeſtigt hatte, wurden die Flaggen aufgezogen, die Leute verlie-
ßen ihr berühmtes Schiff u. erreichten am 17. Juni das Hauptquartier
der öſtl. Franklinſucher, wo ſie bei Vorräthen u. ſorgfältiger Pflege ſich
bald erholten. Jndeß zeigte ſih der Sommer 1853 ſo ungünſtig, daß
die Baffinsbai unerreichbar blieb u. au< Kellett's Geſchwader noch ein-
mal überwintern mußte. Jm Sommer 1854 endlich kehrten die Leute
auf verſchiedenen Schiffen heim, u. das Parlament gewährte ihnen die
Nationalbelohnung von 10,000 Pfd. Sterling. — Wie die Engländer, jo
waren auch die Nordamerifaner bemüht, dag Schidjal Sir John Franf-
lin’s aufzuhellen. Von beſonderem Jutereſſe iſt unter den von ihnen
veranſtalteten Nordfahrten die Expedition des kühnen Dr. Kane (|. d.),
der an der Küſte Grönlands hin in den Smithjund und Kennedyfanal
einfuhr u. im Norden des 80. Breitengrades das offene Polarmeer (?)
entde>t zu haben glaubte. Zwei Winter verbrachte er auf jeinem Schiffe
im Renjelaer Hafen, und al3 nun der Winter 1855 herankam u. noch
feine Ausficht auf Befreiung aus dem Eiſe vorhanden war, beſchloß
er, das Schiff zu verlaſſen u. fich mit Booten einen Weg nad) Süden
zu ſuchen. Nach vielen Mühen u. Gefahren erreichte er am 6. Aug.
den grönländiſchen Hafen Upernavif. Sein tüchtiger Begleiter Dr. 3. F.
Hayes unternahm 1860—1862 abermals eine gefahrvolle Reiſe in den-
ſelben Regionen. Er kam etwas weiter nördlih als ſein Vorgänger,
fonnte indeſſen, da auch ſein Fahrzeug in Port Foulke einfror, nicht
in das ſog. offene Polarmeer vordringen.
Nach allen dieſen werthvollen u. theuer erkauften Gewinnen für unſere
Kenntniß dex arktiſhen Welt erübrigt noch immer die jeit Fahrhun-
derten angeſtrebte Löſung des intereſſanteſten Theiles der ganzen Auf-
gabe, die Entſchleierung des no< unbekannten großen Kreiſes, deſſen
Centrum der Nordpol iſt. Nicht weniger als 140,000 Quadratmeilen ſind
hier noch völlig terra incognita. Die zweite Hälfte der Aufgabe liegt
dann am Südpol.
Die Eroberung des fernen Südpol3 wird allem Anſchein nah den
Auſtraliern, als nächſten Nachbarn, überlaſſen bleiben; der Nordpol da-
gegen gehört den Europäern; feine endliche Beſißergreifung iſt nicht nur
eine Ehrenſache für ſie, ſondern auh ein Unternehmen, das im Jnterefje
der Wiſſenſchaft mehr u. mehr wünſchenswerth u. nothwendig erſcheint.
Eine arktiſche Expedition umfaßt nah Dr. Vetermann’3 Ausſpruch die
wichtigſten geographiſchen Aufgaben, die auf unſerem Planeten noch zu
löſen ſind. Alle Zweige der geographiſchen Wiſſenſchaft — Topographie,
Geologie, Hydrographie, Meteorologie, Magnetismus, Zoologie, Bo-
tanik u. Ethnographie — würden hierdurch die wichtigſten Bereicherungen
erfahren, da vornehmlich. am Nordpol der Schlüffel u. Kern zu den
meiſten phyſikaliſh-geographiſchen Erſcheinungen der ganzen nördl. Halb-
kugel gefunden werden würde. So ſehen wir denn ſeit 1865 abermals
eine Reihe Expeditionen in Thätigkeit, in der' Abſicht den Nordpol zu
erreichen. Jn England bevorwortete Kapitän Osborn die von Kane an-
gebahnte Richtung im Smithſunde aufwärts mittels zweier Schrau-
bendampfer unter Zuhülfenahme von Fußreiſen mit Handſchlitten. Dagegen
brachte unſer deutſcher Geograph Dr. Petermann in Gotha, im Hinweis
auf die faſt unüberwindlichen Schwierigkeiten im Smithſund u. geſtüßt
auf langjährige Studien, als eine viel leichtere u. ausſihtsvollere Route
den Seeweg längſt der Oſtküſte Grönlands in Vorſchlag.
Jnzwiſchen u. ohne abzuwarten, was man in England beſchließen
würde, wußte nun, wie allbekannt, Dr. Peterman die Fahrt nah dem
Nordpol zu einer deutſchen Nationalſache zu machen. Das deutſche
Volk, aus deſſen Mitte ſchon ſo viele hochverdiente Entde>er zu Lande,
namentlich für Afrika, hervorgegangen, ſollte nun die Ehre haben, durch
eine ſelbſtändige See-Expedition die Löſung der großen nordiſchen Auf-
gabe in die Hand zu nehmen.
Jm Mai 1868 ging von Bergen in Norwegen aus die erſte kleine
deutſche Nordpolexpedition in See. Die Jacht „Grönland“, geführt von
Kapitän Koldewey, konnte wegen vorgelagerter Eismaſſen troÿ wieder-
holter Verſuche die grönländiſche Oſtküſte niht gewinnen u. ſah fich ge
nöthigt, die Gewäſſer von Spißbergen aufzuſuchen. Sie erreichte eine
Breite von 81° 5‘ machte werthvolle wiſſenſchaftliche Entde>ungen uU.
kehrte im Sept. nah der Weſer zurück. Jm Juli 1869 lief dann eine
neue größere Expedition, beſtehend aus den Dampfern „Germania“ U.
„Vanja“ mit zahlreichen Gelehrten an Bord, gleichfalls unter dem Kom-
mando des Kapt. Koldewey, nah Norden aus, mit der Abſicht, dort zu
überwintern u. exſt 1870 zurüzukehren.
Ungemein thätig für die Erforſhung der Polarregionen waren auch
die Schweden, melche dreimal 1858, 1864 u. 1868 unter Torrell u.
Nordenjfiold mit Staatsunteritügung Expeditionen nach Spitzbergen Unter-
nahmen, durch welche dieſes Land zu einem der am beſten bekannten jener
Regionen wurde. — Reiche Belehrungen über die Polarregionen findet
Orbis pictus, I,
nachdem man alle Vorräthe am Lande wohl geborgen u. das Fahrzeug
Arktur — Arkwright 978
man in Petermann’'s „Geograph. Mittheilungen“. Fn volksthümlicher,
anziehender Weiſe werden dieſelben geſchildert in den Werken: „Kane,
der Kordpolfahrer” (Vierte Aufl. Leipzig, 1867) u. „die Franklin-Expe-
ditionen u. ihr Ausgang‘ (Zweite Aufl., Leipzig 1867).
Auf die reichen Ergebniſſe, welche die Welt von einer wifjenjchaftlichen
Expedition nah den Polarregionen fich verjprechen darf, hat der Ame-
rifaner Dr. Gould in folgenden Worten hingewieſen; „Nicht nur die
Vertheilung von Land u. Meer, von Gletſchern, offenem Waſſer u. un-
durchdringlichem Eiſe in der Nähe des geheimnißvollen Poles iſt zu er-
forſchen, ſondern es gilt au<h wichtige phyſikaliſche Thatſachen zu ergrün-
den, welche helles Licht auf noch ungelöſte Probleme werfen können.
Se Sense
Nr. 789. M’Clintoc findet das Skelet eines Begleiters von Franklin.
Sn jenen Weltgegenden, wo die Magnetnadel ihre Kraft, nach Norden
zu zeigen, verloren, wo Sonne u. Mond nicht mehr mit der täglichen
Rotation dex Erde auf- u. niedergehen, wo das Nordlicht ſeine Heimat
hat, wo die Eigenjchaften der Stoffe von dem uns bekannten Zuſtande
io mejentlich abweichen, daß das Eijen brödlig, das Queckſilber feſt, der
Schnee griejelig wie Meerjfand wird; wo die Centrifugalfraft der Erd-
rotation aufhört u. eine unbefahrene See nad) unbefannten Gejegen
ebbet ı. flutet, wo jechsmonatliche Tage von eben jo langen Dämmer-
nächten abgelöſt werden u. eine Durchſichtigkeit der Atmoſphäre, wie wir
ſie hier nicht kennen, der Erforſchung des nördl. Himmels unvergleichlich
günſtige Bedingungen bietet, wo die Vertheilung der Temperatur eigen-
thümlichen u. noch unentdedten Gejegen folgt — in jenen Regionen ſind
von einer mit geeigneten Apparaten in den Händen unterrichteter Männer
ausgerüſteten Expedition zahlloſe wiſſenſchaſtlihe Reſultate zu erzielen.“
Axktux (grie<.), Bärenführer, hellſhimmernder Stern erſter
Größe am linken Fuße des Sternbildes Bootes (|. d.).
Arkwright (ſpr. Ahrkreid), Richard, geb. am 23. Dez. 1732 zu
Preſton in Lancaſhire, nimmt als hauptſächliher Mitbegründer der
ſo folgenreihen Maſchinenſpinnerei einen ehrenvollen Plaß unter
den Erfindern der Neuzeit ein. Da eine überfichtlihe Darlegung
dieſes großen te<niſhen Fortſchrittes unter dem Artikel „Spinnerei“
vorbehalten wird, ſo genügt hier zur Würdigung der Verdienſte des
Genannten die Vorbemerkung, daß im vorigen Jahrhundert die Auf:
gabe der Maſchinenſpinnerei ziemlih gleichzeitig von zwei Seiten
aus gelöſt wurde, u. zwar von jedem der Beiden in ſelbſtändiger
Weiſe. Es war Hargreaves mit ſeiner ſog. Jennymaſchine u. A.
mit der Watermaſchine. Ein Dritter, Samuel Crompton, vereinigte
ſpäter die Haupttheile beider Maſchinen in ein Ganzes, die Mule-
jenny. Beide, die Mule- u. die Watermaſchine, dur<h nachherige
Verbeſſerungen weiter ausgebildet, find noch jest die einander ers
gänzenden Organe der Baumwollenſpinnerei. Die erſtere, welche fich
durch die ein- u. ausfahrenden Wagen kennzeichnet, ſpinnt die feinen
Garne (Mule-twist), die andere dagegen die ſtärkeren, härter gedreh-
ten Nummern (Water-twist), da lettere ihrer Konſtruktion zufolge
den Faden mehr anſtrengt, weshalb dieſer niht zu ſhwach ſein darf.
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