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Leben
ward
1909.
lebte
1021 Arndts — Arnhem
Arnica — Arnim 1022
ihn bei ſeiner Thronbeſteigung im J. 1840 wieder in ſein Amt ein.
Bereits 80 Jahre alt, erſchien A. dennoch als Volksvertreter in der
deutſhen Nationalverſammlung zu Frankfurt a. M. u. zeichnete ſich
bier durch feine kurzen, aber kräftigen Reden im Sinne der kon-
ſtitutionell : erbkaiſerlihen Partei aus. Mit Gagern verließ er am
21. Mai 1849 die Berfammlung u. z0g fid) wieder nad) Bonn zurüd.
Unter allgemeiner Theilnahme feierte im I. 1859 der nod) ver:
gleih8weiſe rüſtige Greis ſeinen neunzigiten Geburtstag, u. ſhon
einen Monat ſpäter, am 29. Januar 1860 iſ er ohne vorherge-
gangene Krankheit ſanft u. ſ{<hmerzlos verſchieden. Wie ein „altes
gutes deutſches Gewiſſen“ ſuchte Vater Arndt die „Verzagten zu
ſtärken, die Schwankenden in der Treue zu befeſtigen u. die Feinde
des Rechten u. Guten mit der Wucht ſeines heiligen Zornes nieder-
zuſ<mettern“. Noch am Abende ſeines Lebens ſchrieb er außer einer
Menge kleinerer Schriften ſeine beiden beſten Bücher „Erinnerungen
aus dem äußeren Leben“ (1840) u. „Meine Wandelungen mit dem
Freiherrn v. Stein“ (1858), welches leßtere Werk namentlich ein
merkwürdiges Zeugniß von der Geiſtesfriſche, Heiterkeit u. Gedächt-
nißſtärke des ahtundachtzigjährigen Verfaſſers ablegt.
Arndts, Ludwig, ein namhafter deutfcher Nechtsgelehrter, geb.
am 19. Auguſt 1803 zu Arnsberg, beſuchte das Gymnaſium ſeiner
Vaterſtadt u. widmete ſih dann dem Studium der Rechte. Jn Berlin
erlangte er im J. 1825 die juriſtiſhe Doktorwürde. Im I. 1839
ward er als Profeſſor na<h München berufen u. 1855 übernahm er
die ordentliche Profeſſur des röm. Rechts in Wien. Sein Hauptwerk
iſt „Das Lehrbuch der Pandekten“ (3. Aufl., München 1859). Mit
Bluntſchli u. Pözl hat A. „Kritiſche Ueberſchau der deutſchen Geſeßz-
gebung u. Wiſſenſchaft“ herausgegeben. Im J. 1848 gehörte A.
der Nationalverſammlung in Frankfurt a. M. an.
Arne, Thom. Auguſtin, engliſcher Komponiſt, geboren zu London
1710, geſt. ebendaſelbſt 5. März 1778, verfaßte Opern u. Ouver-
türen, die jeßt vergeſſen ſind. Die Kompoſition des „Rule Pri-
tannia“ rührt von ihm der.
Arneth, 1. Joſef, Ritter v., berühmter Numismatiker u. Ar-
häolog, wurde 1791 zu Leopoldſchlag in Oeſterreih geboren. Er
beſuhte das Gymnaſium in Linz u. ſtudirte ſeit 1810 auf der Uni-
verſität zu Wien, wo er ſi< dur< die Vorträge Neumann's gänzlich
der Alterthumskunde zuwandte. Schon 1811 erhielt er eine An-
ſtellung im k. k. Münz- u. Antikenkabinet, machte jedoch als Offizier
die Feldzüge 1813 u. 1814 in der öſterr.-deutſchen Legion mit, worauf
ex wieder in ſein Amt trat. Große Reiſen, welche er als Gouverneur
des jungen Fürſten Joſef von Dietrichſtein dur<h Deutſchland, die
Schweiz u. Jtalien machte, bereicherten ſeine Fachkenntniß der Art,
daß er fortan in der Beſtimmung von Münzen u. deren Echtheit als
Autorität galt. Zu ſeinen Hauptverdienſten gehört die Anordnung
der ihm anvertrauten Sammlungen, denen er 1840—1863 als Di-
rektor vorſtand. Seine Schriften ſind zahlreich u. darunter diejenigen
über Numismatik muſtergiltig. Er iſt außerdem intereſſant als der
Gatte der Braut Th. Körner's, Antonie Adamberger (1. d.). —
2. Alfred, Ritter v. A., Sohn des Vor., ein bekannter Geſchichts-
forſcher Oeſterreichs, wurde 1819 in Wien geb. u. jtudirte die Necht3-
wiſſenſchaft. Seine Anſtellung am k. k. Archiv erwe>te ſein Jutereſſe
für hiſtor. Forſchungen, das ſelbſt durch ſeine Verſeßung in die Staats-
kanzlei niht vermindert wurde. Nachdem er {hon 1853 dur Heraus:
gabe des „Leben des kaiſerl. Feldmarſchall Guido v. Stahremberg”
fid) einen guten Namen erworben, brachte ihm ſein quellenmäßig be-
arbeitetes Werk „Prinz Eugen von Savoyen“ ſeine Zurücverjeßung
in das Archiv ein. Seit 1863 erſcheint von ihm eine umfaſſende
Geſchichte der Kaiſerin Maria Thereſia. Auf politiſhem Gebiete
trat er wenig hervor, wenn er aud) 1848 in den Deutſchen Reichstag
u. 1861 in den öſterr. Landtag u. ſpäter in den Landesausſ{huß ges
wählt wurde.
Arnhem (Arnheim), Hauptſtadt der niederländiſchen Provinz
Gelderland, mit 28,000 (zur Hälfte katholiſchen) Einw. , liegt an
der reten Seite des Rheins. Am Nordfuße einer Hügelkette reizend
gelegen, wie keine andere niederländiſche Stadt, war A. ehedem die
ſtehende Reſidenz der Herzöge von Geldern. Jn leßterer Zeit iſt die
Stadt ganz erneuert u. der Nuheſiß vieler vom Geſchäft zurüd-
getretenen oſtindiſchen Kaufleute. Ein großer Hafen begünſtigt den
lebhaften Spedition3handel. An Baulichkeiten ſind zu nennen die
Euſebiuskirche mit den Denkmälern der Herzöge von Geldern u. das
Nathhaus, welches wegen ſeiner Verzierungen das Teuſfelshaus
(Duivelshuis) genannt wird. Daſſelbe enthält zugleich die Biblio-
thek. Eiſenbahnen führen na< Zütphen, Wefel u. Utrecht.
Arnica (montana), Wolverlei, Kraftrofe u. |. w. Eines un-
ſerer {önſten Kompoſitenkräuter, von dem kalten Moorgrunde der
Ebenen bis zu den kalten Alpenhöhen aufiteigend, eine Bewohnerin
torfigen Sumpflandes mit großer gold-
gelber Blume, von eigenthümlichem
Wohlgeruch, wenn zwiſchen den Fingern
zerrieben, daher bei dem Volke an vie-
len Orten ein hohgeſhäßtes Wund-
mittel, nachdem die Blume mit Alkohol
ausgezogen wurde. Ein ſolcher Auszug
wird namentlich gern bei friſ<hen Wun-
den, mit Waſſer verdünnt, angewendet.
Selbſt zum innerlichen Gebrauche ver-
werthet ſie die Medizin; in Shweden
gebraucht man das Kraut als Rauch-
u. Schnupftabak. Im hohen Norden
wird fie durch eine zweite Art (A. al-
pina L.) mit gleichen Kräften vertre-
ten, ſowie man au< in Nordamerika
eigene Arten hat. — Jm Ganzen wird
ihr Werth übertrieben. Innerlic vom
Volke angewendet, könnte fie al3 Gift-
pflanze wirken; äußerlich bei frijchen
u. offenen Wunden iſt ihre Anwendung
faum anzurathen, als Einreibung wirkt
indeſſen der Alkohol wahrſcheinli<h mehr Nr. 818. Arnica montana,
als ſie ſelbſt.
Arnim, ein altes u. weitverzweigtes märkiſhes Adels3geſchleht,
deſſen Angehörige ſi< früher au<h Arnimb u. Arnheim nannten.
Nach einer in der Provinz Brandenburg viel verbreiteten Sage hat
der Teufel die Arnims in einem Sade entführt, der über der Ufer:
mark geplatzt iſt. Jn Wahrheit ſollen ſie ſhon zu Anfang des zehnten
Jahrh. aus der niederländiſchen Stadt Arnheim nad Brandenburg
eingewandert ſein, wo ſie ſih in der Altmark niederließen. Jhr gleich-
namiger Stammſiß liegt im Kreiſe Salzwedel, die dortige Linie
ſtarb jedoch bereits um 1438 mit einem Georg v. U. aus. Die bes
glaubigte ununterbrochene Reihe Derer v. A beginnt um 1280 mit
Vorchart Henricus v. A. Mit der Zeit exwarben ſie in der
Uckermark, in der Altmark, im Magdeburgiſchen, in Pommern, Oſt-
preußen, Sachſen, Franken 2c. ausgedehnte Beſizungen (in der U>ker-
mark allein an 140 Güter) u. theilten ſi< in zwei Hauptlinien
(Bieſenthal [mit den ſächſiſchen, boißenburgiſchen u. gerswaldi-
{hen Seitenlinien] u. Zehdenik [mit den magdeburgiſchen, fränki-
\{hen u. fredewaldiſchen Seitenlinien]). — Eine erhebliche Zahl der
A. hat ſi< im Staats - u. Kriegsdienſte, aber auc in der Kunſt u.
Wiſſenſchaft ausgezeihnet. Dem aufſtrebenden brandenburgiſchen
bez. preußiſchen Staate beſonders haben ſie viele hochgeſtellte u. tüch-
tige Beamte geliefert. Henning v. A. auf Bieſenthal ſtarb 1500
als kurbrandenb. Rath, Marſchall u. Landvoigt der U>kermark; Kurt
v. A. auf Boißenburg im Kreiſe Templin, geſt. 1580, mar Ober:
marſchall; Joachim v. A. war 1544 Heermeiſter des Johanniter-
orden3; Bernd v. A. ſtarb 1611 als brandenb. Geheimrath u.
Obermarſchall; Jakob v. A. auf Boitzenburg war Oberkammerherr
u. Obermarſchall. — Nächſt Hans Georg v. A., über den weiter
unten ſpeziellere Mittheilungen folgen, hat ſi< dann am bekannteſten
gemaht Georg Abraham v. A., der Stifter des Sückow'ſchen
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