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Seit 1849 ſaß N. eine Zeit lang im Abgeordnetenhaufe, mo er zwar
die Berathung der Verfaſſung im liberalen Sinne zu fördern ſuchte,
im Uebrigen aber zur Partei der äußerſten Rechten gehörte. Später
trat er ſeinem Stande gemäß ins Herrenhaus ein. Durch eine von ihm
nach dem Tage y. Düppel in Scene geſeßte Annexionsadreſſe beleidigte
er zwar die Altfeudalen , denen er damals überhaupt nicht angehören
wollte; na< dem Rücktritte des Miniſteriums Manteuffel (1858)
wandte er ſi< jedo< mehr u. mehr der feudalen Reaktion zu. So
ſtellte A., entgegen ſeiner früher vertheidigten Anſicht, bei den Budget-
verhandlungen im Okt. 1862 den Antrag, das vom Abgeordneten-
hauſe beſchloſſene Budget abzulehnen, dagegen die Budgetvorlage der
Regierung im Ganzen anzunehmen. Obgleich dieſer Antrag in
feinem leßteren Theile die verfaſſungsmäßige Befugniß des Herren:
hauſes überſchritt, ward derſelbe do<h mit großer Majorität ange-
nommen, uU. das Abgeordnetenhaus ſah ſi< darum veranlaßt, am
13. Okt. den Beſchluß für verfaſſungswidrig zu erklären. Graf A. hatte
durch ſein Vorgehen den Verfaſſungskonflikt bedeutend geſteigert, u.
er veröffentlichte zu ſeiner Rechtfertigung die Schrift: „Das Recht
des Herrenhauſes bei Feſtſezung des Staatshaushalts“ (Berl.1862),
die indeß wirkungslos blieb. Die fiegreiche Nebenbuhlerihaft des
Grafen Bismard verftimmte ihn fo ſehr, daß er ſich von der Politik
zurückzog u. ſeinen Ehrgeiz auf Fixirgeſchäſte an der Berliner Ge-
treidebörſe wendete. Aber auch hier ſollen feine Spekulationen fehl:
geſchlagen ſein, was vielleicht ſeinen Tod, der am 8. Januar 1868
erfolgte, beſchleunigt hat. Graf A. war ein Mann von tüchtigen
Kenntniſſen, e<t ariſtokratiſchen Manieren u. ſeltener Liebenswür-
digkeit. Vermählt war er ſeit dem 4. Aug. 1830 mit der Reichs-
gräfin Anna Karoline von der Shulenburg-Wolfsburg, aus welcher
Ehe eine zahlreiche Nachkommenſchaft hervorgegangen iſt.
Heinr. Alexander, Frhr. v. A., gehörte dem Hauſe A.-Su>kow
an u. wurde zu Berlin am 13. Febr. 1798 als das jüngſte von elf
Geſchwiſtern geboren. Vom Pädagogium in Halle aus zog er im
Alter von 15 Jahren mit fünf feiner Brüder in den Freiheitskampf;
zwei derſelben fielen, er ſelbſt erhielt eine Shußwunde am Fuße.
Von 1818 bis 1820 ſtudirte er in Heidelberg; dann trat er in den
preuß. Staatsdienſt, wurde zunächſt der Geſandtſchaft in der Schweiz
zugetheilt u. ſpäter als Legationsſekretär nah München, Kopenhagen
u. Neapel geſendet, an welch leßterem Orte er nah dem Tode des
Grafen Flemming auch als Geſchäftsträger fungirte. Jn gleicher
Eigenſchaft nah Darmſtadt verſet, machte er ſi hier um den eben im
Entſtehen begriffenen Zollverein ſehr verdient. Jm J. 1834 trat v. A.
als Geh. Legationsrath u. vortragender Rath in das Miniſterium
des Auswärtigen ein. Als 1837 ſein Chef, der Miniſter J. P. F.
Ancillon (f. d. auf S. 596—598), ſtarb, zog ſi< Frhr. v. A. auf
einige Jahre aus dem Staatsdienſte zurü>k, beſchäſtigte ſich jedoch
lebhaft mit den damaligen kirhli<hèn Fragen. Nach der Thron-
beſteigung Friedrich Wilhelm's TV. trat er wieder in die Diplomatie
ein u. erwarb ſich als Geſandter in Brüſſel auch hier große Verdienſte
um die Förderung deutſcher Jntereſſen. Namentlich wirkte er für die
\{leunige Herſtellung des Schienenweges nah der Rheinprovinz u.
\{loß den belgiſch-preußiſchen Handelsvertrag von 1844 ab, welcher
Belgien dem franzöſiſchen Einfluſſe entzog. Zwei Jahre ſpäter wurde
er zum Geſandten in Paris ernannt, wo er bald darauf ſeine Gemah-
lin, die Tochter des ehemaligen holländ. Geſandten am württemberg-
Hofe, des Baron Stry> v. Linſchotten verlor. Nach der Februar-
revolution von 1848 fehrte er Anfang März nad) Berlin zurüd.
Hier überreichte er dem König eine vom 17. März datirte Denkſchrift
über die Nothwendigkeit von Reformen, weilte während des Kampfes
in der Nacht vom 18. zum 19. März in der Nähe des Königs, ver:
faßte die bedeutſame Proklamation vom 21. März in der deutſchen
Sache u. trat, um die Verantwortlichkeit dafür zu übernehmen, in
das von ſeinem Vetter, dem Grafen Adolf Heinrich v. A. (\. d.),
gebildete Kabinet als Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten ein.
Von ihm ging die Parteinahme Preußens für die ſoeben aufgeſtan-
denen Herzogthümer S<hleswig- Holſtein, ſowie die nunmehr ent-
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ſchieden deutſch-einheitliche Politik Preußens aus. Als infolge deſſen
ſein Vetter das Portefeuille niederlegte u. Ludolf Camphauſen (\. d.)
Miniſterpräſident wurde, behielt Frhr. v. A. auch unter dieſem ſeine
Stellung, ‘nahm aber, da er mit den übrigen Miniſtern in Betreff
des Berends'ſchen Antrags auf Anerkennung der Revolution in einen
Meinungszwieipalt gerathen, ſeine Entlaſſung, ging darauf nah
Frankfurt a. M. u. zog ſi< von dort nah Neuwied zurüd. Jn
Neuwied verfaßte er die Flugſchriften: „Frankfurt u. Berlin“ u.
„Ueber die Mediatiſationsfrage“ (Frankfurt 1848 u. 1849), in
denen er theils das bayeriſhe Projekt der Trias (einer Dreiheit der
deutſhen Staaten) bekämpfte, theils die Mediatiſirung der Klein-
ſtaaten verwarf. Jm Jahre 1849 zum Abgeordneten der Erſten
Kammer für den Liegnißer Wahlkreis gewählt, jchloß er fi in
dieſer überaus konſervativen Verſammlung der deutſch - konſtitutio-
nellen Partei an u. zeigte ſich auc als tüchtiger Redner. Als die
Kammern vertagt wurden, begab fih v. A. nad Holland auf die
feiner Tochter dur Erbſchaft zugefallenen Güter, kehrte aber mit
Wiedereröffnung der Seſſion im Jan. 1851 zurü>, um die Oppo-
ſition gegen das Miniſterium Manteuffel fortzuſeßen. Dabei brachte
er namentlich durch die Veröffentlihung zweier nicht gehaltenen Ne-
den: „Zur Politik der Contrerevolution in Preußen“ (Berlin 1851)
die herrſhende Partei ſo ſehr gegen fih auf, daß er jogar im Febr.
1852 wegen „Erdichtung u. Entſtellung von Thatſachen, Beleidigung
u. Verleumdung“ vor Gericht geſtellt wurde. Seitdem lebte er fern
vom politiſchen Schauplabe, bi8 ihn nad) dem Sturze Manteuffel’3
1858 ein Wahlbezirt Berlins wieder zum Landtagsabgeordnneten
wählte. Doch jah fich der trefffiche, durch hohe Bildung, Freiheits-
finn u. deutihen Patriotismus ausgezeichnete Mann an der Ans
nahme des Mandats bereits durch die Krankheit verhindert, der er
am 5. Jannar 1861 zu Düſſeldorf erliegen ſollte.
Heinr. Friedrich, Graf v. A.-Heinrichsdorff-Werblow,
geb. am 23. Sept. 1791 zu Werblow in der U>kermark, widmete ſich
der diplomatiſchen Laufbahn zuerſt in Sto>kholm, dann in Paris als
Legationsſekretär u. war ſeit 1831 Geſandter in Brüſſel. Zehn
Jahre ſpäter in den Grafenſtand erhoben, ging er 1845 als außer-
ordentlicher Geſandter u. bevollmächtigter Miniſter an den öſter-,
reihiihen Hof. AS infolge der Revolution 1848 der Kaiſer von
Oeſterreich ſeine Hauptſtadt verließ, folgte ihm Graf A. nah Inn:
bru>, nahm jedoch bald darauf ſeine Entlaſſung, weil er die Politik
des Miniſteriums Auerswald nicht vertreten wollte. Am 24. Febr.
1849 übernahm er im Miniſterium Brandenburg-Manteuffel das
Departement der auswärtigen Angelegenheiten, trat aber Ion am
3. Mai wieder aus, da er den Kammern gegenüber bei der Frage
über die Annahme der deutſchen Kaiſerkrone in eine ſhwierige Stel:
lung gerathen war. Seit dem 6. Mai 1851 war er abermals preu-
Fiſcher Geſandter in Wien, bis er nah Auflöſung des Miniſteriums
Manteuffel 1858 abberufen wurde. Nicht lange darauf, am 18. April
1859, ſtarb er, unvermählt, zu Berlin. Er war überdies Mitglied
des Herrenhauſes auf Lebenszeit, Kammerherr, Wirklicher Geheim-
rath u. Oberküchenmeiſter.
Karl Otto Ludwig v. A., ein Dichter, Muſiker u. proſaiſcher
Autor, geb. zu Berlin am 1. Auguft 1779, ftudirte ſeit 1798 zu
Halle u. Göttingen, bildete nachher auf einer Reiſe, die ſi< durch
Deutſchland u. halb Europa erſtre>te, ſeine Kenntniſſe weiter aus u.
diente dann zunächſt in den preußiſchen Geſandtſchaften zu Stodholm
u. London. Nach ſeiner Vaterſtadt zurückgekehrt, bekleidete er zu
wiederholten Malen in zeitweiliger Stellvertretung die Intendantur
des königl. Hoftheaters; doc führte ihn ſeine Reiſeluſt, vom Jahre
1835 ab, zu noh weiteren Ausflügen als früher. Er beſuchte Grie-
<enland u. die Türkei, Frankreich u. Jtalien zum zweiten Mal,
Spanien, Sizilien, Sardinien , zuleßt auh Rußland. Die Früchte
dieſer Reiſen legte er in einer Reihe von ſe<s Bänden nieder unter
dem beſcheidenen Titel „Flüchtige Bemerkungen eines flüchtig Rei-
ſenden“ (Berlin u. Leipzig 1837—1850); die vortrefflihen Schil-
derungen aber, die er von all den genannten Ländern gab, warfen
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