Full text: A (1. Band)

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- rühmte Sängerin z geb. zu Paris am 14. Febr. 1747. Eine Samm- 
Vene 
1033 Arnsberg — Arnulf 
  
fung ihrer Bonmots erſchien im Dru> unter dem Titel „Arnol- 
diana“ (Paris 1813). Lamotte-Langon hat ihre Memoiren heraus- 
gegeben (Paris 1837), u. Ed. M. Oettinger ſie zur Heldin einer 
umfangreichen Novelle gemacht (Leipzig 1847). 
Arusberg, der ſüdlichſte der drei Regierungsbezirke Weſtfalens, 
umfaßt 140 [JM. u. 791,000 E. (1867), ſo daß 5660 E. auf 
1 IM. leben, eine Volksdichtigkeit, die nur von den Regierungs- 
bezirfen Düffeldorf, Köln, Aachen, Wiesbaden u. Erfurt übertroffen 
wird. Die größere Hälfte der Bewohner gehört der proteſtantiſchen, 
die Eleinere der Fatholifchen Kirche an. Mit Ausnahme des nördl. 
Theiles iſt der ganze Bezirk am Hügel- u. Berglande gelegen, da3 
fih im Dften, im Kahlen Aitenberge 840 Mir. (2600) erhebt. 
Nördlich von der Ruhr zieht fi der Hardtitrang mit dem Ardei, 
ſüdkih das Sauerland (Süderland). Abgeſehen von den nah Oſten 
gehenden Thälern der Diemel u. Eder, gehört das Land zum Gebiet 
des Rheinſtroms. Der größte Theil des Bezirks iſt mit Wald be- 
det (44%/,), während nur 39%/, Aderland fi findet. Das übrige 
ift mit Wiefen u. Weiden erfüllt. Der Aderboden des Gebirgs- 
landes liefert in den höher gelegenen Strihen nur Hafer u. Kar: 
toffeln. Sehr wichtig tft die Induftrie, welche fich faft ausfchlieglich 
mit Metallverarbeitung beſchäftigt. Jn erſter Neihe iſt die Eiſen- 
gewinnung u. Verarbeitung zu Halbſabrikaten zu nennen. Das beſte 
weſtfäliſche Eiſen kommt von Siegen. Demnächſt liefert der Bergbau 
Kupfer, Blei, Silher (bei Siegen), au< Queckſilber (bei Olpe). 
An anderen Jnduſtriezweigen ſind zu nennen: Tuch-, Papier-, Pul- 
ver- u. Glasfabrikation. Große Städte fehlen; die Bevölkerung er- 
füllt in meiſt lang ausgedehnten Fabrikörtern die größeren Thäler, 
in denen die Waſſerkräfte für die Jnduſtrie dienſtbar gemacht find. 
Der Bezirk iſt zuſammengeſeßt aus den hiſtoriſchen Beſtandtheilen 
der Grafſchaft Mark, Grafſchaft Hohen-Limburg, Herzogthum Weſt- 
falen, Fürſtenthum Siegen, Grafſchaft Wittgenſtein u. den Städten 
Dortmund u. Lippſtadt. Jett iſt er in 14 Kreiſe eingetheilt : Arns- 
berg, Brilon, Meſchede, Olpe, Hamm, Bochum, Jſerlohn, Altena, 
Hagen, Soeſt, Lippſtadt, Dortmund, Siegen u. Wittgenſtein. Die 
Hauptſtadt A., 5000 E., einſt Hanſaſtadt, liegt in dem obern 
Thalkeſſel der Ruhr auf einer zum Theil von der Ruhr umfloffenen 
Anhöhe, auf deren Spiße die Trümmer des alten Schloſſes der 
Grafen v. Arnsberg noch zu fehen find. Bor dem Schloſſe ſtand der 
obere Freiftuhl des Tehmgerichts. A. ift Sib der Regierung u. hat 
ein Gymnaſium. Die Induftrie ift nicht bedeutend, man fabrizirt 
Papier, Bleiweiß u. Schrot. 
Arnshaugk, Schloß u. Dorf in Sachſen-Weimar, Amtsbezirk 
Neuſtadt a. d. O., Stammſiß der Grafen von A., eines ehemals 
mächtigen thüring. Geichledht3, das im J. 1290 mit Graf Otto 
ausſtarb. Durch Erbſchaft fielen zahlreiche Beſißungen der Familie, 
zu denen außer den Städten Auma , Elſterberg, Triptis, Jena 2c. 
72 Dörfer gehörten, an den Markgrafen v. Meißen, Friedrich den Ge- 
biſſenen, ſodann durch den A.ex Vertrag (1428) an Kurfürſt Friedrich 
v. Sachſen u. endlich durch den Wiener Kongreß (1815) an Weimar. 
Arnſtadt, 8000 E., an der Gera, ſüdl. von Erfurt gelegen, iſt 
die größte Stadt im Schwarzburgiſchen u. eine der älteſten thüring. 
Städte, welche ſhon 704 erwähnt wird. Architektoniſh berühmt 
iſt die Liebfrauenkirche (Nr. 823), welche den Uebergang aus dem 
romaniſchen zum gothiſchen Bauſtile zeigt. An eine auf den Bau be: 
zügliche Sage, nah welcher der Baumeiſter ſeinen kunſtfertigen Lehr- 
ling vom Thurme geſtürzt haben ſoll, erinnert ein Steinbild am 
Thurme. Thüringer Wald u. Hochebene vermittelnd, hat die Stadt 
die wichtigſten Korn- u. Holzmärkte. Die Landſchaft iſt außerdem 
durc blühenden Gartenbau berühmt. Belebtes Gewerbe, fürſtliches 
Schloß, Gymnaſium, ſeit 1851 Soolbad. 
Arnulf der Heilige, durch ſeinen Enkel Pipin von Heriſtal der 
Stammvater der Karolinger, lebte am Hofe Theodobert’3 II. von 
Auſtraſien, im 6. u. 7. Jahrh. Ex ward 614 Biſchof von Mey, u. 
zog ſich ſpäter in die Wildniſſe der Vogeſen zurü>, wo er (641) ſtarb. 
  
Arnulf 1034 
Arnulf, deutſcher Kaiſer von 887 bis 899, ließ ſi< zu Tribur 
an Karl's TL. Statt zum König wählen u. 896 zu Rom durch Papſt 
Formoſus krönen. Ein natürlicher Sohn Karlmann's, hatte er im 
J. 880 das Land Kärnten geerbt. Allein voll Ehrgeiz u. im Gefühl 
ſeiner Kraft mit einer ſo geringen Herrſchaft nicht zufrieden, benußte 
er die Schwäche ſeines Oheims Karl's des Dicken u. gewann an der 
Spiße eines Heeres von Bayern u. Slaven durch ſein energiſhes Auf- 
treten die ojtfränfifchen Großen, infolge deffen ihm Karl freimillig 
das Feld räumte. Es glückte dem Uſurpator, alsbald feine Tapfer- 
keit gegen äußere Feinde des Reiches glänzend zu bethätigen. Die 
Normannen, welche von Lothringen aus 891 ſiegreih vorgedrungen 
waren, ſ<hlug er in einer entſcheidenden Schlacht bei Löwen zurü>, 
u. den ungefügigen Beherricher von Mähren, Zwentibold, zwang er 
zur Unterwerfung. Bon dem Bapfte gegen Guido v. Spoleto zu 
Hülfe gerufen, befand fih U. ihon auf dem Wege nad) Italien, als 
ihn die Nachricht vom Abfall Nudolf's v. Burgund zur Umkehx bewog. 
  
  
     
Nr. 823. Die Liebfrauenkirhe zu Arnſtadt. 
Später veranlaßten ihn neue Wirren, die in Italien nad) Guido’3 
Tode ausgebrochen waren, zu einem zweiten Zuge über die Alpen, 
u. dies Mal kam ex bis Nom, welches er mit ſtürmender Hand 
nahm. Vom Papſte hierauf gekrönt, beſchäftigte er fi mit 
neuen Kriegsrüſtungen, als er, wahrſcheinli<h infolge einer Ver- 
giftung, heftig erkrankte. Voll Unruhe kehrte er nah Deutſchland 
zurü> u. erlag dort zu Regensburg am 8. Dez. 899 ſeinen Leiden. 
Seinem lebten Willen zufolge wollte ex ſeine unehelichen, aber ſtreit- 
baren Söhne zur Herrſchaft berufen wiſſen. Allein die Großen des 
Reiches wählten troßdem ſeinen ehelichen Sprößling, Ludwig das 
Kind, zum Nachfolger, mit welchem 911 das Geſchle<ht der Karo: 
linger in Deutſchland erloſh. (Abb. des Kaiſerbildes im Römer zu 
Frankfurt a. M. wird dem Art. „Deutſchland“ beigegeben.) 
  
  
  
  
 
	        
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