Full text: A (1. Band)

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1297 Auguftd’or — Auguſtinus 
Auguſtinus — Auguſius 1298 
  
  
  
darunter ein Zehntel Deutſche. Die Stadt wird aud) Forest City 
(Waldſtadt) genannt, weil die Hauptſtraßen mit herrlihen Bäumen 
eingefaßt ſind. Jn der Umgebung reihe Baumwollenplantagen. 
Auguſtd’ox , eine ehemalige ſä<hſiſhe Goldmünze, au Piſtole 
genannt, von fünf Thalern Nennwerth. Es gab deren drei Arten: 
die 1753 zu Leipzig zu 23 Karat 7 Gran Goldwerth geprägten, 
welche für Polen beſtimmt waren; dann die ſogenannten Mittel- 
auguftd’ore, welche 1756 zu Leipzig von den preuß. Münzpächtern 
zu 151/, Karat mit dem fächftfehen Stempel von 1753 geprägt 
wurden; die dritte Art ſind die ſog. Krieggauguftd’ore, melde 
Sriedrich der Große 1758 im Siebenjährigen Kriege zu Leipzig mit 
demfelben füchf. Stempel von 1753 fehlagen ließ. Lebtere enthalten 
nur 7 Karat 6 Gran Goldwerth u. haben demnach nur einen Werth 
von ungefähr zwei Thalern. Weiteres \. unter „Goldmünzen“. 
Augulte, eigentli< Auguſta, weiblicher , vorzüglich in Sachſen 
häufig vorkommender Vorname. Von den fürſtlichen Perſonen dieſes 
Namens ſind erwähnenswerth: A. Maria Nepomucena An- 
toine Xaveria Aloyſia, einzige Tochter des Königs von Sachſen, 
Friedrich Auguſt I., geb. 1782. Sie galt einſt faſt allgemein für 
die künftige Gemahlin Napoleon's I. , ſtarb indeſſen unvermählt am 
14. März 1863. — A. Fürſtin von Liegniß, geb. am 30. Aug. 
1800 zu Prag, Tochter des Grafen Ferdinand Joſeph von Harrach. 
Morganatiſh mit dem Könige von Preußen, Friedrih Wilhelm TIL, 
ſeit dem 9. November 1824 vermählt. Sie erhielt den Titel einer 
Fürſtin von Liegniy u. Gräfin von Hohenzollern , ſowie das Prädi- 
fat „Hochfürſtlihe Dur<hlaucht“. Wittwe ſeit dem 7. Juni 1840 
lebt ſie gegenwärtig in Potsdam u. Schönhauſen bei Berlin. 
Auguſtenbuxg, S{loß u. Marktfle>en auf der Jnſel Alſen am 
Auguſtenburger Fjord, einem Meeres8arme. Das jebige Schloß 
wurde 1770 vom Herzog von Schleswig-HoljteinSonderburg- 
Auguſtenburg an Stelle des 1651 vom Herzog Ernſt Günther er- 
bauten aufgeführt u. befindet ſich, früher an Dänemark verkauft, jebt 
in preuß. Händen. (S. „Schleswig-Holſtein“). 
Auguſtenbuxg, Herzöge von Schleswig-Holftein-Sonderburg-. 
(S. „Schleswig.Holftein“). 
Auguſting, „das Mädchen von Saragoſſa“ genannt, jene vielfach 
gefeierte heldenmüthige ſpaniſche Jungfrau, die bei der Belagerung 
von Saragoſſa durc die Franzoſen unter dem Marſchall Lannes vom 
21. Dez. 1808 bis zum 21. Febr. 1809 den Kriegern Munition zutrug 
u. die Kanonen, deren Bedienung bereits gefallen war, abfeuerte. 
Auguſtiner, \. „Mön{hsorden“. 
Auguſtinus , Aurelius, der angeſehenſte u. geiſtreichſte unter den 
Kirhenvätern der chriſtlichen Lehre. Zu Tagaſte in Numidien (Afrika) 
im $. 354 von einer criſtlihen Mutter (Monica) geboren, verlebte 
er zu Karthago in ſinnlichen Genüſſen eine feurige leidenſchaftliche 
Jugend. Hierauf wendete er ſi zur heidniſchen Philoſophie, ſtudirte 
z. B. das Werk „Hortenſius“ von Cicero, fand aber hierin nicht die 
re<te Befriedigung ſeines reichen Geiſtes u. tiefen Gemüthes. Er 
trat deshalb zur Sekte der Manichäer über u. blieb viele Jahre hin- 
durch deren Anhänger. Auf die Dauer empfand er jedoch auch hier 
nicht die geſu<hte Gemüthsruhe, ward vielmehr in dieſer Richtung 
zur Wiſſensverzweiflung getrieben. Da beſchäftigte er ſich eifrig mit 
Platoniſcher Philoſophie u. ſtudirte Platon’s ſowie Plotin’3 Werte. 
Inzwiſchen ging er über Nom nad) Mailand, um hier die Beredt- 
famfeit zu Tehren (884). Unter dem Einfluß des Bifhofs Ambrofing 
von Mailand u. unter dem mächtigen Eindrud der Schriften des 
Apoſtel Paulus trat er endlich, den dringenden Bitten feiner Mutter 
nachgebend, im 33. Lebenzjahre zum Chriſtenthum über u. ließ fich 
in der Oſternacht des Jahres 387 taufen. Einige Zeit darauf (391) 
in Hippo Regius (jeht Bona) zum Presbyter geweiht, wurde er 
nah weiteren vier Jahren (395) zum Mitbiſchof ernannt. Als ſol: 
her predigte er mit außerordentlihem Erfolge und bekämpfte mit 
großer Geiſtes\härfe in Wort wie Schrift alle häretiſchen u. niht- 
<riſtlichen Sekten ſeiner Zeit u. gewann durch ſeine allſeitige Bil- 
dung den entſchiedenſten Einfluß auf die Entwi>lung der chriſtlichen 
Orbis pictus. I. 
  
Kirche. Mit hohem Scharffinn entwidelte er die Grundlehren von 
der Prädeſtination u. verſtand es wie kein Anderer, dur< Wort u- 
Schrift das menſchliche Herz zu ergreifen u. für die <riſtl. Religion 
zu erwärmen. Unter ſeinen Schriften ſind vorzugsweiſe drei („De 
Civitate Dei“, „Contra Academieos‘, „De libero arbitrio“) hervor- 
zuheben. — Er ſtarb im J. 430 am 28. Aug. Seine Gebeine wurden 
zuerſt nah Sardinien, von da in die Peterskirche zu Pavia gebracht, 
im Oktober 1842 aber in Algier neben dem, ihm von den franz. Di: 
{öfen auf den Ruinen von Hippo errichteten, Denkmale niedergelegt. 
Auguſtinus, ein Benediktinermönch, der im J. 596 vom Papſt 
Gregor I. zur Verbreitung des Chriſtenthums nah England geſendet 
wurde. Unterſtüßt von no< 39 anderen Benediktinern, von der 
<hriſtl. Gemahlin des Königs Ethelbert von England, Bertha, ſowie 
dur< Benußung des Aberglaubens u. dur< manchen frommen Betrug 
gelang ihm die Bekehrung eines großen Theiles der engl. Nation. 
A. wurde 598 zum Erzbiſchof von Canterbury erwählt u. ſtarb 610. 
Auguſtinus von Olmülz, eigentlich Kafenbort od. Käſenbrot, be- 
rühmter Gelehrter u. Schriftſteller, Freund Ulrich's von Hutten, geb. 
zu Olmüy gegen 1470, geſt. daſelbſt am 11. Mai 15183. Erſt Propſt 
zu Brünn u. Olmüb, dann Geheimſchreiber des Königs Wladislaus 
von Ungarn u. Böhmen, verfaßte er zahlreiche Schriften poetiſchen 
u. hiſtoriſhen Jnhaltes. i 
Anguſtows, Stadt mit 11,000 Einw. im Gouvernement Su- 
walki des ehemaligen Königreichs Polen, hat große Viehmärkte u. 
wurde 1560 dur; den polniſchen König Sigismund Auguſt be- 
gründet, nah dem ſie auh benannt iſt. 
Auguſtulus, \. „Romulus Auguſtulus“. 
augustus, ein latein. Eigenſchaft8wort , entſprechend unſerent 
hehr, geheiligt. Octavianus erhielt daſſelbe als erblichen Beinamen 
vom Senat u. Volk. Alle folgenden Kaiſer behielten ihn bei u. 
fetten ihn unmittelbar hinter ihren perſönlichen Namen. Auch die 
Gemahlinnen der Kaiſer hießen Augustae. Mit dem Kaiſer Probus 
fam der Beiname perpetuus Augustus, mit Claudius Gothicus 
semper Augustus (beide = immerwährender A.) auf, u. den lebten 
Titel nahm auch das wiederauflebende römiſche Kaiſerthum an. 
Auguſtus, Cajus Octavianus, geb. zu Nom den 23. Septbr. 63 
v. Chr., verlor hon im 4. Jahre ſeinen Vater, worauf ſih beſonders 
ſein Großoheim, Julius Cäſar, ſeiner Erziehung annahm. Er be- 
fand-fich zu Apollo- ana 
nia in Jllyrien, als 
er die Nachricht von 
der Ermordung dei- 
ſelben erhielt, eilte 
na< Rom zurü> u. 
nannte fi als Câ- 
ſar’s teſtamentari- 
fcher Erbe u. Adop- 
tivſohn fortan C ä- <2 
ſarOctavianus. WM 
Ueber die numeintre- 
tende Nebenbuhler- 
haft zwiſchen ihm > 
u. Antonius, den «N 
Mutinenfiihen 
Krieg, das Zuſtande- 
kommen des Trium- 
virats,dieBeſiegung 
der Republikaner 
bei Philippi u. den 
abermaligen Bru zwiſchen den Gewalthabern bis zur Seeſchlacht 
hei Actium f. d. Art. „Antonius“. Nachdem er zwei Jahre mit den 
Angelegenheiten des Orients beſchäftigt geweſen war, kehrte er nah 
Italien zurü>, hielt einen dreitägigen Triumph u. ging nun daran, 
die von den Bürgerkriegen herrührenden Mißbräuche abzuſchaffen u. 
die Umwandlung der Republik in eine Monarchie vorzunehmen. 
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Nr. 1039. Anguſtus, Cajus Octavianus, erſter römiſcher 
Kaiſer. Nach einer antiken Büſte. 
  
  
  
 
	        
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