Full text: A (1. Band)

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1341 Auſtralien 
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taria hat auch ſchon hin u. wieder Gold ſeinen Weg nah Sydney gefunden. 
Es iſt über allen Zweifel erhaben, daß jowol im Norden als im Fnnern 
noch mehr bedeutende Goldfelder entde>t werden. Seit der Entdedung 
der Goldfelder im JF. 1851 bis zum Ende des Jahres 1868 hat man von 
A. für ca. £ 163,000,000 od. über 1000,000,000 Thlr. Gold ausgeführt. 
Doch nicht blos an Gold ſondern au< an anderen Metallen iſt A. reich 
u. namentlich an Kupfer, welches hauptſächlich in Süd- 
auſtralien u. Queensland ausgebeutet wird. Jn leßte- 
rem findet ſich daſſelbe in beſonders reichen Erzen. Ge- 
diegenes Silber wird ebenfalls hin u. wieder gefunden 
u. namentlich in St. Arnaud in Viktoria in niht un- 
bedeutenden Maſſen gewonnen. Blei u. Zinn kommen 
gleichfalls vor, erſteres vorzüglih in Verbindung mit 
den Kupfererzen. Eiſen iſ in ungeheuren Maſſen vor- 
handen, wird aber, der hohen Arbeitslöhne wegen, noch 
nicht ausgebeutet. Einige Stücke gediegenen Meteor- 
eiſens ſind in der Nähe von Melbourne geſammelt 
worden. Edelſteine hat man auh in nicht unbedeuten- 
den Quantitäten angetroffen, namentli<h Rubine, To- 
paſe, Granaten, Sapphire, Chryſolithe u. Diamanten. 
Sn neuerer Zeit (1869) hat fich eine Geſellſchaft gebil- 
det, welche in der Nähe des Fluſſes Murrumbidgee 
Diamantwäſchen angelegt hat. Dieſelbe fand in den 
erſten zwei Wochen 21 Diamanten, von denen der größte 
im Werthe von £ 200 war. Salz u. Petroleum wird 
ebenfalls in einigen Theilen des Landes, erſteres nament- 
lih dur< Verdunſtung der Salzſeen, gewonnen. 
Pflanzenwelt. Eigenthümlich, wie der ganze auſtra- 
liſche Kontinent, iſ auch ſeine Pflanzende>e. Jm großen 
Ganzen läßt fie fich mit der Südafrikas vergleichen, 
ohne doch mit ihr zufammenzufallen. Die verjchieden- 
ſten Pflanzenformen find beiden Flovengebieten gemein- 
jam; andere neu Hinzutretende Bflanzenformen entfernen 
beide auch wiederum von einander. Zu den erſteren ge- 
hören vor allen: die Akazien, Smmortellen, Eisfräuter, 
Proteaceen, der Affenbrotbaum u. a., zu den leßteren 
die Gummibäume (Gumetree) od. Eufalypten, Araufa- 
rien, Epakrideen u. a. Selbſt die äußere Tracht vieler 
Pflanzen ift in beiden Gebieten dieſelbe, namentlich 
durch das Streben vieler Arten, ein heideartiges Anſehen 
mittels der Neigung ihres Laubes zum Nadelförmigen 
anzunehmen. Jm Allgemeinen kann man für A. den 
Wald u. den Buſch unterſcheiden. Der erſtere iſt da, wo 
er außerhalb des Tropengürtels die heißen Ebenen be- 
dect, ein offener, parkartiger, dem das Unterholz gänz- 
li<h mangelt, während zu feinen Füßen eine ihrem 
Charakter nach vielfach europäiiche Kräuter: u. Gras- 
dee ſpielt. Dieſe Offenheit wirkt bei dem intenſiven 
Lichte des Feſtlandes noch draſtiſcher, weil ſehr viele, 
wenn nicht die meiſten Bäume, ihre Blattfläche ſenkrecht 
ſtellen, ohne dem Lichte einen Widerſtand entgegen zu 
ſegen. Das gilt vor allen von den Gumbäumen, die, 
ſowol dex Art als auch der Jndividuenzahl nach, das größte 
Kontingent des Waldes liefern. Sie geben A. ſeine 
eigentliche Phyſiognomie vom äußerſten Süden bis zum 
äußerſten Norden, jelbjt vom äußerſten Oſten bis zum 
entfernteſten Weſten, der doch in vielfacher Beziehung 
höchſt bedeutend von allen übrigen Landestheilen abweicht. 
Nux in dem tropiſchen Oft: u. Nordtheile drängen fich 
die Bäume Schatten werfend dichter an einander, ge- 
ftatten fie gleichzeitig vielen Sträuchern, Bambugräjern 
u. Schlinggewächſen, ſich als Unterholz od. als Verzierungsformen ihrem 
Verbande einzufügen. Damit wird der Charakter dieſer Wälder immer 
indiſcher; um ſo mehr, als fich ihnen auch viele indiſche Pflanzenformen, 
beſonders Palmen , Bambuarten, Feigenbäume (Banianen) u. a. an- 
ichließen. Derartige Waldungen, die mit dem Schatten zugleich eine er- 
frifchende Kühle verbinden, giebt e8 im Süden nur in den feuchten 
Schluchten jener Gebirge, die fich entweder zu einem alpinen Hochlande 
erheben, wie die Cobboras u. auſtraliſche Pyrenäen, od. die ſich der gemä- 
Bigten Zone nähern, wie das in Gippsland der Fall iſt. Hier ſtellt ſich ein 
ſeltſamer Verein von Gumbäumen u. Buchen ein, deren ſchönſte Verzie- 
rungsform baumartige Farrnkräuter (Alsophila australis u. Dicksonia 
antarctica) ſind. Der Buſch iſt unter dem Namen Skrub, den ihm die 
erſten Koloniſten gaben, einer der berühmteſten Pflanzenvereine der ganzen 
Erde geworden. Er unterſcheidet ſich aber auh von Allem, was die Erde 
ſonſt in dieſer Beziehung gruppirte. Wie ein unendliches wogendes Meer, 
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13 der Ferne betrachtet, wie ein Grasfeld, das eine ganz beſtimmte Höhe 
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dur ſeine meiſt gleichlangen Halme bildet, ſo überzieht der Sfrub mit 
ſeinen Sträuchern, die ihn zufammenjegen, den dirftigiten Boden, aber 
ſo gleichförmig, daß nur dev jchwarze Eingeborene im Stande ift, jich Durch 
ſeine grauſigen Labyrinthe hindurch zurecht zu finden. Der Europäer würde 
in_kurzer Zeit ſeine Richtung verfehlen u., gepeinigt von den Dämonen 
  
des Hungers, des Durſtes u. der Angſt, deim Wahnſinne verfallen, an ihm 
zu Grunde gehen. So gleichförmig aber auch dex Skrub ſeinem Aeußeren 
nach erſcheint, ſo verſchieden ſind doch die Sträucher, die ihn formen. 
Obenan ſtehen auch hier wieder zwergartige Gumbäume u. Akazien; ihnen 
folgt ein ganzes Heer verſchiedener Familien, Gattungen u. Arten, bejon: 
ders Myrtengewächſe, u. unter ihnen die jo beliebt gewordenen Metroſi- 
derosformen. Tonlos, wie meiſt auh die Wälder im außertropiſchen Theile, 
iſt der Skrub; graugrün u. blaugrün ſind ſeine Tinten. Eine gewiſſe 
Dürre u. Starrheit drü>t nur zu ſehr das eigenthümliche extreme Klima 
des Kontinentes aus. Nur zur Zeit der Entfaltung im Frühjahre prangen 
Wald u. Skrub in mehrfachen Tinten, rothen, grünen u. ichlieglich fahlen, 
je nachdem das Laub in ſeiner Entwi>lung vorſchreitet. Die Zeit der 
Blüte hüllt beide, wie überall, in ein Gewand dex Pracht, in welchem frei- 
lih häufig der Wohlgeruch fehlt, obgleich ihn viele auſtraliſhe Gewächſe 
eben ſo gut beſizen wie alle übrigen der Welt. Dafür iſt der Wohlgeruch 
 
	        
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