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Axungia — Aye- Aye
von 33 Mtr. bei einer Breite von 13 Mtr. Nach der Anſicht der
Abeſſinier iſt die hier aufbewahrte Bundeslade die ete jüdiſche aus
der Zeit des Königs Salomo, „welche Menilek (|. Aethiopien) in
Jeruſalem ſtahl u. hierher brachte. Der Name der Kirche iſt Hedar
Sion. — Don der altäthiop. Königaftadt N. find noch Obelisken,
Infchrifttafein, Königsgräber u. andere Monumente vorhanden.
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Nr. 1076. Die Kirche zu Axum.
Die Zeit ihrer Blüte fällt in das 4. bis 7. Jahrhundert. Unter den
Monumenten , die namentli< dur< Salt, Rüppell u. v. Heuglin
genau geſchildert wurden, ragen die 60 (nach anderen Angaben 40)
mit Ornamenten bede>ten Obelisken hervor, 20 — 25 Mtr. hohe
Monolithe, von denen nur einige wenige noch ſtehen, die meiſten aber
umgeſtürzt ſind. Außerdem findet man Altäre, die ſog. Königsſiße,
griechiſche u. altäthiopiſche Jnſchrifttafeln, Münzen u. Opferſchalen.
Eine Stunde nordöſtlich von der Stadt liegen in den Felſen gegraben
drei Kammern, die „Königsgräber“. — Vergl. Heuglin „Reiſe nach
Abeſſinien“, Jena 1868.
Axungia oder au< Adeps, wird in Apotheken das Fett ge-
nannt, z. B. A. leporis, Haſenfett; Adeps suillus, Schweineſett.
Ayacucho (ſpr. Ajakutſcho), Hochebene in Peru, ein Diſtrikt von
Guamanga (Departement A.), wird im Oſten von der jäh abfallen-
den Condorcanquikette, im Norden u. Süden von tiefen Schluchten
begrenzt. Auf dieſer Ebene fand am 9. Dez. 1824 die Entſchei-
dungsichladht zwiſchen den Spaniern u. den ſüdamerik. für die Un-
abhängigkeit kämpfenden Truppen ſtatt. Die Spanier, 7200 Mann
Infanterie u. 1300 Mann Kavallerie ſtark, waren befehligt vom
Vizekönig Laſerna, die Südamerikaner 4600 Mann Jnfanterie u.
1000 Mann Kavallerie ſtark, hatten zum Kommandanten den Ge-
neral Sucre, einen Freund Bolivar's. Lettere ſiegte über die demo-
raliſirte ſpan. Armee, von der 1400 Mann getödtet, der Reſt gefangen
genommen wurde. Ganz Peru war nun für Spanien verloren , das
nur noch den Hafen Callao beſeßt hielt. — Ayacuchos nannte man
hiernach die bei dieſer Schlacht betheiligten ſpaniſchen Generale, die
in ihrer Heimat als Parteiführer auftraten, wodurd die Dezeich-
uung in Spanien Parteiname wurde. Das peruaniſche Departement
A. umfaßt 1570 M. mit 130,000 E.
Aye-Aye (Chiromys), ein merkwürdiges, di>föpfiges, * groß-
ohriges Säugethier aus Madagaskar, das ſih dur äußeres Anſehn,
Skeletbildung, Schädelform u. ſeine Beweglichkeit des Vorderarms
an die Lemuren od. Halbaffen anſchließt, während ſein Gebiß u.
die Bildung des Kiefergelenks den Nagethieren entſpricht. Die
Hauptnahrung dieſes Nachtthieres ſollen Jnſektenlarven bilden, denen
es mit ſeinen langen dünnen Fingern an Bäumen nachſpürt.
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Aymara 384
Aymara, ein ſüdamerikaniſhe3 Jndianervolk in Südperu u.
im nördl. Bolivia. Es erſtre>t fi vom Titicacaſee ungeſähr vom
10° ſüdl. Br. bis niht ganz zum 19° ſüdl. Br. u. beſhränkt ſich
größtentheils auf das zwiſchen den beiden großen Cordilleraketten
eingeſchloſſene Hochland. Ueber Potoſi im Süden und Puno im
Norden hört das A. - Volk auf. Sein Hauptſib iſt die bolivianiſche
Provinz Omaſuya. Rings um die A. wohnen Kechua, in
deren Gebiete fie eine Infel bilden. Viehzucht, an gün-
ſtigen Stellen etwas Ackerbau, Güterbeförderung mit
Lamas ſind ihre Hauptbeſchäftigungen. Die Farbe des
Volks iſt tiefbraun, oft dunkelſhwarzbraun , durc eine
Schmuzkruſte, die noh von der Geburt herſtammt, manch-
mal ins Schwarze fpielend. Das Haar iſt ſhwarz, lang
u. glatt. Die Geſichtsbildung der A. unterſcheidet ſich
auffallend von jener der Jndianer an der Oſtküſte Süd-
amerika’s, beſonders dur die ziemli<h ſ{<male, meiſt
gerade, zuweilen auh etwas hakenförmig gebogene Naſe
: u. die weniger ſtark entwi>elten Johbogen. Die alten
Aymaras gaben ihrem Schädel eine oblonge oder ovale
Geſtalt, eine Eigenthümlichkeit, die man in Südperu bei
allen Skeleten zwiſchen dem 16. u. 18. Breitengrade fin-
det. Man denke ſi ein Ei, deſſen eine Spike das Ge-
M ſicht bildet, u. man hat die künſtliche Shädelform der
M Aymaras. — Alle Reiſenden ſind darüber einig, daß die
A. im höchſten Grade indolent, mißtrauiſch u. ungefällig
find, daß ſie immer noch den ſeit Jahrh. genährten Haß
gegen alle Weißen befiten. Die Grauſamkeiten der ſpan.
Eroberer, das unmenſchliche Hinſchlachten v. Hunderttau-
ſenden von Judianern haben am meiſten dazu beigetragen,
die A. zu geſhworenen Feinden der Weißen zu machen. Bei ihren
Bachanalien jhwärmen fie von ihrer früheren Unabhängigfeit. —
Eigenthümlich iſt die Art u. Weiſe, wie dieſe A. ihre Todten zu be-
ſtatten pflegten u. man findet dieſelbe bei keinem anderen ſüdameri-
faniſhen Volke. Ihre
Grabſtätten, Tihulpas
od. Chulpas, haben
die Geſtalt von 7—10
Meter hohen abge-
ſtumpften Pyramiden ;
eine ſolhe wurde aus
Tapias od. ungebrann-
ten Backſteinen erbaut.
Aber. nicht ſelten waren
dieſe Grabkammern
auch einfacher, in kytlo-
piſcher Art, aus gewal-
tigen Steinblöden auf EEE RN
geführt, u. mit einer 209 A
großen Steinplatte, W ER
einem Monolithen,
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1 bis 9 Meter hoch. Mn [TANA TIO
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Dieſe Obelisken waren
von bloßem Lehm u.
hatten ein geneigtes
Dad. — Sold) eine
Chulpa war für etwa Nr. 1077. Mumie der Aymara- Indianer.
ein Dusend Leichen beſtimmt. Man balſamirte ſie mit dem Saft einer
Pflanze (Chenopodium ambrosioides) eit, die in den Thälern wächſt,
umhüllte ſie mit ihren Kleidern od. mit einem Sade, der aus Totora
gewebt war u. für das Geſicht eine Oeffnung ließ. Die Mumien
ſaßen im Kreiſe u. berührten fich mit den Füßen. Neben jeder
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ſtanden od. lagen Maiskolben, ein Topf mit Chicha (Maisbier), ein