Full text: Musikalische Instrumente (Heft 39)

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Mufikalifche Inftrumente. 11 
Anfpruch machen darf, denn es hatte einen fehr ungünftigen Standplatz und 
zur Zeit der grofsen Regengüffe im Mai und Juni manches Sturzbad erhalten, 
wovonzum Theil wenigftens der gerügte Uebelftand herrühren mochte. Das braune 
Gehäufe des kleinen nur 5°4 Meter hohen Werkes ift im Renaiffanceftil gehalten 
und macht einen zwar einfachen, aber gefälligen Effect. Die Orgel enthält t folgende 
12 klingende Regifter, nämlich: 1. Principal 8, 2. Gamba 8’ 3. Salıclonal 8% 
4. Gedeckt8’, 5. Flöte 8’, 6. Bourdon 16’, 7. Rohrflöte 4’, 8. Odtav 8’, 9. Odtavz2’, 
ı0. Mixtur 2%’ ; fürs Pedal: ıı. Subbafs 16°, ı2. Octavbafs 8°. Aufserdem befit 
es zwei Koppeln für das Pedal nebft Collectivzug. Die Mechanik befteht in der 
fogenannten Leiftenmechanik, d. h. die Ventile werden durch Leiften gehoben. 
Die Windladen haben die erforderliche Gröfse, dafs die Pfeifen gut anfprechen 
können. Das Gebläfe befteht aus zwei Refervirbalken. Vermittelft einer Pumpe 
wird der Wind in das untere Magazin gefchafft. Der zweite Balg hat den Zweck, 
dafs er ftärkeren Wind für das Pedalliefert. Das Pfeifenwerk ift im Ganzen gut 
und folid conftruirt. Die Stimmen zeichnen fich nicht fämmtlich durch befondere 
Tonfchönheit aus. So iftz. B. die Mixtur im Grundton zu fchwach, die Gamba 
wiederum könnt« einen edleren Klang entfalten. Der Spieltifch ift gefchmackvoll 
eingerichtet, die Spielart eine leichte und bequeme, die Regifter laffen fich 
leicht ziehen und abftofsen. Im Weitern macht fich diefe Orgel A eine eigen- 
thümliche Geftaltung des Pedals auffällig. Dasfelbe bildet eine kleine Curve, 
indem die Claves zu beiden Seiten fanft auffteigen und mithin da etwas höher 
liegen als in der Mitte. Ob diefe Einrichtung von befonderem praktifchen Werth 
fei, wollen wir dahin geftellt fein laffen; auf das Verdienft einer neuen Erfindung 
wird fie wohl keinen Anfpruch erheben. Die Orgel koftet 4500 fl. öfterreichifcher 
Währung. 
Einen eigenen Weg gegenüber den bisher angeführten Orgeln haben die 
Gebrüder Walter von BC in Schlefien eingefchlagen ; in dem von ihnen 
geftellten Werke ift dasSchleifladen-Syftem für die beiden Marvel für das Pedal 
dagegen das Springladen- Syitem in Anwendung gebracht, das heifst, die Kegel 
(nl durch Ventile erfetzt t, die mit einer Feder he find. So hätten alfo die 
Erbauer zu dem alten, den Schleifladen vorangehenden Syftem in diefem Punkt 
zurückgelangt. Die Windladen find gut conftruirt, das Pfeifenwerk gut gemacht, 
mit Ausnahme der Zungenregifter, die fich wenig empfehlen, denn hie find ftatt 
ausfchlagend einfchlagend. Diele Orgel, welche zunächft der Walker’fchen 
ftand, macht äufserlich mit ihrem reichverzierten Profpectus im gothifchen Stil 
einen gefälligen Eindruck, indem fich das Oberwerk mit feinen in fünf Felder 
getheilten Pfeifen wie ein eleganter Auffatz über dem etwas engeren Unterwerk 
ausbreitet. Sie umfafst en Pfeifen und ift folgendermafsen disponirt: An Stimmen 
zählt das erfte Manual: ı. Principal 8°, 2. Bourdon 16’, 3. Hochflöte 8°, 4. Gamba 8’, 
5..Octaw 4, 0: a 4’, 7. Mixtur, 8. Trompete 8°; zweites Manual: 9. Por- 
tunalflöte = 10. Salicett 8’, ır. Flauto 8’, 12. Geigenprincipal 8’, 13. Geigenprin- 
cipal Men das Pedal: 14. Pofauneı6/, 15. Principalbafsı6’, 16. Subbafs 16’, 17. Octav- 
bafs 8’, ı8. Flautobafs 8°. Die nöthigen Koppeln für Manual und Pedal laffen fich 
ee nicht vermiffen. AnKraftgebricht es dem Werke nun wohl nicht, 
aber die einzelnen Stimmen entwickeln nur zum Theil eine mehr oder minder 
reizende Klangfarbe und die Spielweife ift hart und unbequem. Der Preis der 
Orgel beträgt 2300 Thaler. 
Das Schleifladen-Syftem war vertreten in der Ausftell lung durch die Orgel 
von Heffein Wien, welche neben dem Werk Rieger’s in der Rotunde fich vor- 
gefunden. Es ift bereits die hundertfte, aber aufric Bis geftanden, nicht die befte, 
ifter und 5 Combinationspedale, 
     
  
die,kHleite bis jetzt geliefert. Sıeshat 32 Res 
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2 Manualclaviere mit einem Tonumfange von 54 Tönen von C bis Z,, und eine 
Pedalclaviatur mit dem Tonumfange von =>. a von C’bis 2; im Hauptwerk 
RB nn . sanz Zinn; 2. Bourdon 106’, ls ; Holz, theils Zinn; 3. Hohlflöte 8° 
Iolz, theils Zinn: 5. Octay, 4. 
  
Zinn: 4: Salicional. 8, 
    
  
  
  
    
  
  
     
  
   
    
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
    
   
  
  
  
  
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
    
  
  
   
   
   
  
   
   
   
  
   
    
  
    
    
   
   
     
  
   
  
  
  
     
	        
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