Full text: Musikalische Instrumente (Heft 39)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Eduard Schelle. 
Wie fchon gefagt, bietet diefe Orgel ihrer äufseren Erfche inung nach nichts 
iges noch Ungewöhnliches. Es ift ein kleines, fchmuckes W erk, welches 
mit feinen in fünf Felder getheilten, glänzenden Profpectpfeifen, mit feinen ein- 
fachen, aber gefchmackv cn Verzierungen hell und freundlich aus einer engen 
Nifche in der Abtheilung für die Münchener kirchliche Kunft hervorfchaute. Allen 
öffnet man die Thüren des Spielkaftens, fo erblickt man mit Erftaunen fatt > 
üblichen Abstradten von Holz, welche von der Claviatur nach dem W ellenbre 
dem Windkaften und den Cancellenventilen hinla aufen, um diefe beim Nied 
drucke der Taften zu öffnen, eine Unmaffe von grünen Drähten, welche fich wirr 
durcheinander zu winden es Noch einen überrafchenderen Blick gewährt 
das Innere. Hierift alles Holzwerk verfchwunden, ftatt desfelben zeigen fich grofse, 
in Partien getheilte Maffen von folche :n Drähten, bei denen ein ungeübtes Auge auf 
den erften Blick kaum eine planmäßsi ge Anordnung zu entdecken vermag. 
Jene Drähte find Leiter ; welche von der ara und dem Pedale im 
Spielkaften unter die Windladen führen und fich von hier aus in die einzelnen 
Regifterzüge verzweigen. Die Ventile werden durch einen kleinen Elek tromagnet 
geöffnet, wei 1er durch die, Schliefsung der galvanifchen Batterie beim Nieder 
druck der Ta hätigkeit gefetzt wg Die Batterie befindet fich hinter den 
Bälgen und belfitzt eine Beh ıtät von zwei Elementen mit zufammen tr: 5 Quadtak 
meter Zink-Oberfläche. Die Windladen find weder Kegel- noch Schleifla u 
fondern ganz neu erfunden, ohne Regifterventile oder Schleifen, da die Reeifl 
züge mittelft Leitungen und Contadte hergetftellt f 
lungen aus Stromleitungen und Contadten. 
Die Orgel enthält 17 Stimmen von vorzüglicher Klangfarbe, welche in 
  
  
  
ften ın ” 
     
1 7° 
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find; ebenfo beftehen d 
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folgender Weife disponirt find: Zu dem erften wie zweiten Manual : 
7 a 8 englifches Zinn, Profpedt, 2. Bourdon ı6’, 3. Viola di Gamba $' 
li 4. Gedeckt 8’ Holz mit doppelten Labien, 5. Dulciana 8’ Prob- 
zinn & Th reile en I Theil Blei), 0. a löte 8’ ne mit doppe en Labien, 7. Sali 
   
  
ional 8° Probzinn, 8. Clarinette 8°, 9. Odav 4 Probzinn, 10. Traversflöte 4’ von 
em Holz gedreht, ı1. Dolce I: Probzinn, ı2. Odtav 2’ Probzinn, 13. Mixtur 
‘ Probzinn ; zum Pedal g en 14. 
  
Subbafs 16" IN else 10, 10. Oktay- 
817, Violoncello 8. englifches Zinn; dazu kommen noch eine Manual 
elung, dann zwei Pedalkoppelungen und ein Tritt für Crescendo und 
ecrescendo. 
Schon die Vertheilung der Manualregifter in 
  
  
iefer Dispofition dürfte 
. genügen, um erkennen zu laffen, dafs in diefem Werke ein ganz neues Syften 
Leben g: 
  
  
treten ift. Wir finden nämlich die Züge nicht wie fonft nach den 
LlavVia- 
   
  
turen gefondert; die letzteren find vielmehr fo innig vermittelt, nicht zu f: 
zufammengefchoben, dafs keine Tre 
  
    
ınung zwifchen ihnen obwaltet und der 
Spieler nach Belieben das Oberwerk als Hauptmanual und fo umgekehrt ver- 
wenden kann. Auch ihrer äufseren Einri chtung nach entfalten die Regifter 
anderes Bild als auf den gewöhnlichen Orgeln der Fall fe tre 
hervor, als wären fie gezogen, während fie doch 'gefchloffen find. 
Werk zum Sprechen bringen, fo ftöfst man die Züge entweder hinein oder ziel 
nämlic 
  
     
man 
   
  
     
Le ter hinaus; im erften Falle ne fie dem oberen, im zweiten Falle dem 
unteren Claviere, fo 2 jedes Regifter für beide Manuale verwendbar ift. Der 
|, welchen diefe Dispofition mit fich bringt, [pringt zu klar in die Augen, 
nan ihn a rs zu betonen hätte. BE: wird dadurch nicht nur e 
ich maı Be. “ülle von Combinationen und Mifchungen der verfchie- 
  
denen Klangfarben ermöglicht, fondern auch die feinfte Vermittlung in denfelben 
i g En, wie fie auf keiner der herkömmlichen Orgeln zu erzielen 
allen den vielen Vorzügen, der 
  
ne die neue en rühmen 
  
e1 
ir die wunderbar (ehe und dabei überaus leichte / Anfprache de 
Man kann fowohl auf den Mankalen und auf dem Pedale alle 
Figuren im rafchefteı Hess ausfi 
    
   
ihren und ftets werden die Töne 
  
  
  
       
  
   
    
  
   
   
    
     
        
      
  
    
    
       
     
   
    
   
  
   
         
   
   
  
  
   
    
          
     
    
  
   
   
     
       
         
  
          
    
   
     
   
  
   
   
  
  
  
   
     
	        
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