Full text: Musikalische Instrumente (Heft 39)

    
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wie auf dem Clavier. Dazu ift endlich 
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die Mechanik, fo complicirt fie auch auf den erften Blick erfcheinen mag, im 
- und deutlich vernehmbar mach 
  
  
Grunde doch einfach, und was ihren Werth insbefondere erhöht, gegen die Ein- 
Temperatur gewiffermafsen gefeit, indem die Leitung föle hen keines- 
wegs unterliegt. Wir haben alfo alle Urfache, der Kunft zu diefer neuen Errun- 
, haft nur Glück zu wünfchen. Freilich hat jede Medaille auch ihre Kehrfeite. 
diefe Erfindung ift keineswegs fo fix und fertig, fo ausgeglichen mit den 
eftehenden Verhältniffen, dafs fie bereits einen gebahnten, ebenen Weg vor fich 
ätte. Einen Hemmfchuh für fie wird zunächft die Preisfrage bilden; denn die 
Herrichtung einer folchen Orgel überfteigt um Vieles die Koften, welche ein Werk 
von ähnlicher Gröfse nach dem alten Syftem verurfacht. Indeffen ift diefer Uebel- 
ftand nicht fo grofs und gewichtig, dafs er für die Zukunft einen Stein des 
Anftofses abgeben könnte; er haftet vornehmlich an der Batterie, welche in ihrer 
gegenwärtigen Befchaffenheit allerdings fehr hoch zu ftehen kommt. Es werden 
indefs ficherlich mit der Zeit Mittel gefunden werden, : diefe Batterie zu verein- 
fachen, und die Erfinder felbft haben, wie wir gehört, bereits ein folches in Aus- 
ficht, wodurch der Koftenbetrag um die Hälfte gemindert wird. Ein gewiffes 
klapperndes Geräufch, welches beim Spielen häufig aus dem Innern des Gehäufes 
an das Ohr dringt, können wir nicht der Mechanik als eine befondere Unvoll- 
kommenheit zur Laft legen, da dasfelbe wohl leicht zu befeitigen fein wird. Im 
Uebrigen empfiehlt fich diefe Orgel durch einen fchönen, edlen Ton, wie durch 
eine entfprechende Klangkraft, fie ift mit einem Wort ein Werk, das faft in 
gleichem Mal. las Intereffe des Künftlers wie des Phyfikers zu feffeln vermag. 
  
  
  
    
Harmoniums. 
In der Welt der mufikalifchen Inftrumente legt der menfchliche 
Erfindungsgeift ein abfonderliches Beftreben dar. die verfchiedenen Gattuneen 
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durch Erzeugung von Abarten zu vermitteln. Bis in unfer Jahrhundert hinein 
thronte die Orgel in der Familie der Tafteninftrumente in unnahbarer Ken 
und nahm hier eine ifolirte ‚Stellung ein. Da führte der Wunfch, auch diefes 
erhabene Ton-Werkzeug dem Salon dienftbar zu a zur Erfindung der Phys. 
harmonika und zur we ieren Vi ervollkommnung derfelben als Orgue expreffive, oder 
Harmonium, unter welchem Namen wir fie negenwärtig kennen. Die durch Vibra- 
tion einer ftählernen Zunge erzeugten Töne der befonders unter dem Volke fehr 
beliebten Maultrommel — auch Judenharfe und Brummeifen geheifsen — follen 
einen Rentamtmann zu Königshofen an der Saale in Baiern, Efchenbach, auf die 
Idee gebracht haben, diefes Tonmittel durch ein eigen conftruirtes Inftrument 
für künftlerifche Verwendung brauchbar zu machen. Die Idee mag nun in deı 
That Kan Rentamtmann zugefprochen werden; die Ehre jedoch, diefe ver- 
wirklicht zu haben, dürfte weniger dem Inftrumentenmacher Schlimbach oder 
nach Anderen Voitin Schweinfurt, fondern dem Wiener Anton Häckel 
gebühren. In der additionellen Ausftellung befand fich von Letzterem eine Phys- 
harmonika, welche die Jahreszahl 1822 trägt, alfo in die Zeit fällt, in welcher die 
Erfindung diefes Inftrumentes bei uns wenigftens ins Leben trat. Denn auch die 
Amer li machen Anfpruch auf die Eine Orgeln, in denen die Töne durch 
Zungen hervorgebracht werden, zuerft erzeugt zu haben. Als Erfinder derfelben 
Eu Aaron Merril Peafeley genannt; bereits im Jahre 1818 erhielt er als 
Auszeichnung von der Regierung der Vereinigten Staaten ein befonderes Patent. 
Immerhin ift aber die Physharmonika die eigentliche Stammmutter der brillanten 
klangreichen Harmoniums, welche die öfterreichifche und deutfche Abtheilung 
zierten und zu diefem keinen geringeren Gegenfatz bildeten, wie ein Hammer- 
von oe aus oem vorigen Jahrhundert zu einem modernen Fl 
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