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Mufikalifche Inftrumente. 29
Die Firma Eftey hat 8 Harmoniums ausgeftellt, darunter I mit 2 Manua-
len, Pedal und 4 Spielen und 2 Koppeln. Die Stimmen haben meift einen
hohlen, leeren Klang, einzelne wie Dulceana delicante und voce jubilante weifen
nicht den geringften Unterfchied in der Klangfarbe auf; die Claves des Pedals
machen bei der Benützung ein ftörendes Geräufch. Zu den befferen Inftrumenten
gehört ı Harmonium mit neun gelben Pfeifen, ı Manual und 31%, Spielen. Es
läfst ich an den Inftrumenten im Ganzen nicht viel Gutes hervorheben, auch
müfste die Arbeit viel fauberer und gediegener fein; fie reichen, mit Nachficht
beurtheilt, höchftens an das Niveau eines anftändigen Mittelgutes heran.
Claviere.
In der zahlreichen Familie der mufikalifchen Inftrumente ragt heutigen
Tages unftreitig das Clavier am bedeutungsvo lite n hervor. Das Piano, um den
modernen Namen zu gebrauchen, hat fich allmälig zu demallgewaltigen Beherrfcher
unferes Mufiklebens erhoben. Es äufsert feine Macht im vornehme 2 Salon, im
Boudoir, wie in der befcheidenen bürgerlichen Wohnung, hat den Dilettantismus
und damit die Empfänglichkeit für mufikalifche Eindrücke in alle Claffen der
menfchlichen Gefellfchaft getragen und übt in Folge deffen einen Einflufs auf das
Empfindungswefen unferer Zeit aus, in welchem der Culturhiftoriker 'einen will-
kommenen Schlüffel zu mancher befremdlichen Erfcheinung des letzteren finden,
dürfte. Es liefs fich alfo vorausfetzen, dafs das Clavier das gröfste Conti ent zu
der Armee der für die Ausftellung beftimmten nukaliichen Inftrumente ftellen
würde. Und fo verhält es fich in der That. Die öfterreichifche Abtheilung allein
zählte nicht weniger als 48 Firmen mit 56 Flügeln, 28 Stutzflügeln und ı2 Pianinos,
im Ganzen 96 Seel; die deutfche Abtheilung dagegen 66 Firmen mit 35 Flügeln,
2 Tafelpianos und 91 Pianinos. Gegen Oefterreich und Deutfchland traten nun
freilich die anderen Länder unverhältnifsmäfsig zurück. Schätzen wir die Betheil
gung derfelben nach der Summe der eingefendeten Inftrumente ab, fo kommt
zunächft Frankreich mit 33, dann England mit ı2 Stück, Rufsland und Italien waren
mit IO, die Schweiz mit 8 Clavieren vertreten. Diefchwedifche Abtheilung führte uns
deren 6 vor, ebenfoviel die fpanifche. Amerika und Dänemark handen numerifch
gleich, aufjedes Land kamen5, auf Belgien dagegen 3 Pianos. Ungarn hat eben-
falls 3, Holland dagegen nur ı Stück und zwar I Pianino geliefert. Den 224 Clavier-
Inftrumenten der deutfchen und öfterreichifchen Abtheilusg vermochten die
führten Länder nur 97 Stück entgegenzuftellen, ein Mifsverhältnifs, das
locale Umftände nicht genügend erklären. Ueberdiefs weift die Lifte der
ländifchen Firmen manche bedauerliche Lücke unter den Ausftellern auf; fo
es z. B. dem Ruhme Amerikas auf diefem Gebiete grofsen Abbruch, dafs die welt-
berühmten Fabriken Steinway und Chikering fich vermiffen liefsen. Die engl lifche
Abtheilung hat ebenfalls durch die Abwefenheit Broadwood’s und Collard’s eine
bedeutende Einbufse an Glanz erlitten, und auch die deutfche, fonft fo reichlich
und gut befchickte Ausftellung würde eıne willkommene Brranzung erhalten
haben, wenn hier a dieFirma Bechftein inBerlin der Firma Blüthner
zur Seite geftanden wäre. Befondere Verhi re mögen wohl die genannten Firmen
veranlafst haben, gerade die srolsarighe alle "bisherigen Austftel lungen zuumgehen;
jedenfalls können wir im Intereffe der Kunft diefe Vernachläffigung nur bed auern.
Es war ein überaus glücklicher Gedanke, die öfterreic Infehs Abtheilung
mit jenem hiftorifchen Anhang e zuverfehen, welche fich im Pavillon für „Gefchichte
der Gewerbe und Erfindungen“ darftellte. Das mittlere Zimmer entfaltete in einer
reichen Sammlung verfchiedenartiger älterer Inftrumente ein ee und
feffelndes Bild von der Entwicklung des Inftrumentenbaues in Oefterreich feit
etwa 130 Jahren. Namentlich waren es die hier vorhandenen Claviere, a in
rfter I inie das Intereffe auf fich nn = er nehmen keinen Anftand, auf fie
entlichen Werth
den ei des Pavillons über
wegen des Gegen
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