Full text: Musikalische Instrumente (Heft 39)

     
     
     
   
    
    
    
    
      
       
  
  
    
   
   
      
  
     
     
   
   
   
       
  
   
     
       
   
    
  
  
   
    
   
  
       
   
  
        
   
   
   
  
   
     
  
  
  
  
  
  
   
       
       
  
  
  
     
  
eigenen Gewerb: a welche felbitftändig arbeiten, werden. Die 
Firma hat die Weltausftellungen von 1862 in T ondon, 1867 in Paris, 1873 in Wien 
befchickt. Der eroeaat rd von der Firma Böfendorfer de rartig beherrfcht, 
dafs auf 100 Concerte ficher 95 Böfendorfer- Flügel kommen und der Name Böfen- 
dorfer ift mit der Concertgefchichte Oefte rreichs, fpeciell Wiens, untrennbar ver- 
nn Lifzt, Rul inftein, Bülow etc. fpielen mit Vorliebe Flügel von Böfendorfer. 
Abgefehen von der immer fortfchreitenden, natürlichen a der Claviere 
a n einige Erzeugniffe der Böfendorfer’fchen Fabrik als befondere Neuerungen 
in Betracht und zwar der fogenannte Patentflügel, eine glückliche Combination 
der Wiener und englifchen Conftrudtionen, erfunden von Ludwig Böfendorfer 
und auf deffen Namen privilegirt und zum erften Male im Jahre 1862 in der Lon- 
doner Weltausftellung vorgeführt; ferner eine ganz neue Conftrudion, um di 
Inftrument vollftändig von der Kaftentifchlerei unabhängig zu machen; Flügel 
chne den bisher gewöhnlichen Holzkaften, wie fchon oben gedacht wurde, dann 
eine Bodenconftruction ebenfalls ganz neuer Art, bei welcher die Saiten, anftatt 
auf den Boden zu drücken, den Boden an fich ziehen, daher das nachtheilige 
Senken des Refonanzbodens gänzlich vermieden fein dürfte. Die letzten Con- 
ftrudtionen, welche bisher noch nicht der Oeffentlichkeit übe ergeben find, dürften 
für die Entwicklung des Pianobaues wohl fehr förderlich werden, indem bei ihnen 
die erften Bedingungen eines guten Clavieres: Ton und Dauerh raftigkeit, befonders 
berückfichtigt find. 
Die Ausftellung hat Böfendorfer mit 6 vortrefflichen Fl ügeln befchickt 
Unter ihnen traten e efonders zwei mit kreuzfaitigem Bezu g und englifcher 
Mechanik durch einen ausgiebigen und dabei edlen In hervor. Ferner verdient 
noch ein el die Ehrenvollft fte Anerkennung wegen feines klaren, frifchen 
Tones; er gehörte zu dem Beften, was die Austellung an Flügeln mit deutfcher 
Mechanik Dann ein Concertflügel, welcher in der Rokinde am Eingange 
in den öftlichen Transept ftand, feffelte die Aufmerkfamkeit fchon durch feine 
brillante Ausftattung mit reicher Vergoldung. Er ift mit den Namen der Heroen 
des Clavierfpiels und der Clavierliteratur geziert. Der Preisbewerbung hat Böfen- 
dorfer entfagt, weil er zur Zeit, als die Jury ihre Thätigkeit begann, noch mit 
Ehrbar affociirt war und Beer dasAmt eines Experten verfah. Der Inftrumente 
Ehrbar'’s haben wir fchon bei Gel egenheit der Erfindung Beregfz [zafzy’s vorläufig 
gedacht. Es fpricht für einen rührigen Eifer fowie die Intelligenz des genannten 
Meifters, dafs er fich diefer Erf findung angenommen und fie für den Anfang auf das 
3eftmöglichfte verwerthet hat. Seine Inftrumente mit dem Beton dhoden 
3eregfz ‚afzy’ s überragen an Kraftund Tonfülle entfchieden denE lügel Beregfzafzy’s. 
Adch die übrigen fünf Inftrumente, unter denen fich zwei Pianinos vorfinden 
nahmen fowohl nach Klangwefen wie Spielart eine ehrenvolle Stellung in der 
öfterreichifchen Abtheilung ein. Sämmtliche Flügel Ehrbar’s vertreten die eng- 
lifche Mech anik. 
Zu den erften Geftirnen des Wiener Clavierbaues gehört bekanntlich noch 
heutigen Tages die Firma Streicher. Streicher hat im Ganzen fünf F lügel 
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störte: Ein an der Südfeite der Rotunde ausgeftellter und für die Frau Er 
herzogin Gifela angefertigter Flügel Eanizeschtie t feine fürftliche Beftimmung 
durch fein elegantes, gefchmackvolles und mit dem Namen der Frau Erzherzogin 
verfehenes Aeufsere. Derfelbe ift kreuzfaitig, der Kaften aus Paliffanderholz, aus- 
gerenet nach einer Zeichnung des Architekten Valentin Teirich und gefchmückt 
mit Bildhauerarbeit von Schönthaler. In der öfterreichifchen Al stheilung fanden 
fıch ferner von Streicher ein grofser kreuzfaitiger Concert flügel in P leffander "holz, 
mit englifcher Mechanik, dann ein Paliffanderflügel, kre Hefäitie, welcher etwas 
Neues bietet, indem eine Vermittlung der englifchen mit der deutfchen Mechanik 
ee tt ift. Die Letztere ha denamlen einen elaftifchen Hammerftuhl mit Ben.s- 
lichen Fängen erhalten. Die Auslöfung findet vermittelft der Stofszungen unte 
der Hammernufs ftatt und zwar ohne Kereition: Diefe Einrichtung hat nur a 
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