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I Eduard Schelle.
fchwächer im Tone waren als der Anfchlag bei ganzer Steigung. Nun wurde das
Bleigewicht unter (dem Beine) der Tafte, refpedtive Halbton der Tafte entfernt
und dafür aber beim Hammerkopf eine oben bereits erwähnte Regulirungsfeder
angebracht, durch welches Verfahren fich der Vortheil ergab, dafs jedes Glied
der Mechanik einzeln und unabhängig von dem anderen fällt, dafs ferner die Mecha-
nik eine fehr leichte und präcife Spielart gewährt, die fich fchnell wiederholenden
Anfchläge der Hammerköpfe immer gleich ftark find, da die Tafte mit dem Kopf
eben fo fchnell in ihren Ruhepunkt zurückfällt, als es nur gedacht werden kann. —
Die Dämpfung liegt unter den Saiten, die Mutationen find von Eifen mit Stell-
fchrauben. Diefe, fowie alle anderen Claviere, haben den Refonanzboden nach
neuefter Conftrudtion, nach der Steglinie zufammengefügt, mit ftrahlenförmiger
Berippung. DerKaften befteht aus Paliffander und iftmit Bildhauer-Arbeit verziert.
Die genannten Flügel haben den Preis von 12- bis 1400fl. Das dritte Ausftellungs
clavier ift ein Stutzflügel kleinfter Gattung, nur I Meter 40 Centimeter lang,
in diefer Conftruction von der Firma allein auf der Ausftellung vertreten
und diefes neuefte Modell dürfte berufen fein, dem Pianino eine gefährliche Con
currenz zu bereiten. Dasfelbe ift kreuzfaitig und derart conftruirt, dafs der Boden-
fteg auf den Bafs-Stahlfaiten ruht und mit diefen bei den etwas breiten Zwifchen-
räumen feft verbunden ift. Dort wo die Chöre und Stiften der Stahlfaiten zu liegen
kommen, ift der Steg foviel durchbrochen, dafs man die Saiten leicht aus- und
einfchränken kann, und laufen diefelben durch den Steg zur Anhangplatte. Am
äufserften Ende im Bafs ift ein circa 9 Zoll langer 3rückenfteg angebracht, um
die Menfur der gefponnenen Saiten möglichft lang zu erhalten, ohne den Steg zu
nahe an das Ende des Refonanzbodens zu rücken. Die Stahlfaiten find am Brücken-
fteg in der Menfur etwas gekürzt und dort angebracht, wo der Brückenfte
dem Refonanzboden feft geleimt ift, fo dafs damit eine diredte Verbindung mit
Saite und Boden ftattfindet, wie es die fchwächeren Saiten abfolut verlangen,
während die dicken Bafsfaiten auf der freiftehenden Brücke eine diefer Refonanz
günftige Stellung haben. Die Uebergangstöne find in Folge davon tadellos gewor-
den gegenüber manchen anderen, derartigen Fabricaten, bei denen zwar der
Brückenfteg verwendet ift, aber die Stahlfaiten einer diredten Verbind ing mit
dem Boden entbehren. Die Mechanik bei diefem Stutzflügel ift Hornung und
Ifermann entnommen, allein durch eine Regulirungsfeder verbeffert worden. Das
Aeufsere ift von amerikanifchem Nufsmafer. Nr. 4 ift ein kreuzfaitiger
Stutzflügel von etwas gröfserer Länge als der obige, mit Wiener Mechanik
und Kaften von fpanifchem Mafer (Nufs), Nr. 5 ein geradfaitiger Plattenflügel,
Wiener Mechanik und Kaften von Paliffanderholz. Das erfte koftet 630 A.,
das letztere 58o fl. Das Pianino endlich if kreuzfaitig, hat vier Spreizen,
zwei Metallplatten, Klangftäbe, Mechanik nach neuefter Art mit ununter-
brochener Auslöfung nach Steinway-Schwander. Der Corpus, aus Nufsbaum-
Holz gefertigt, empfiehlt fich durch eine fchöne Ausftattun
koftet 050 Al.
Im Weiteren lenkten die Aufmerkfamkeit zwei Inftrumente, ein Concertflügel
und ein Stutzflügel von den Hof-Pianofabrikanten Jofef Promberger & Söhne
auf fich. Die Firma wurde um das Jahr 1809 gegründet und ift fomit wohl nächtt
der Streicher’fchen die ältefte Pianofabrik in Wien. Das anfänglich befchei-
dene Gefchäft wuchs durch raftlofen Eifer und Betrieb dermafsen, dafs.fchon nach
zwölf Jahren ihr Gründer fich in Stand gefetzt fühlte, fein eigenes Haus und
Fabriksräumlichkeiten zu bauen. Nachdem er diefen materiellen Erfolg erreicht
hatte, ging er an die Realifirung lang gehegter, künftlerifcher Ideenund wurde —
jedenfalls für Oefterreich — Schöpfer des Pianino, das bei feinem Erfcheinen
von mehreren Künftlern und Kunftfreunden Sirenion genannt wurde und erhielt
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g. Das Inftrument
vonder Regierung im Jahre 1823 ein neunjähriges Privilegium. Das „Sirenion“ hatte
[chon damals ganz die Geftalt des heutigen Pianinos; es mafs nicht volle vier
Wiener Fufs in der Höhe, war durchgehends nur zweichörie. al
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‚er in feiner Betaftung