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An die Genannten reiht fich Carl Franz Schmidtin Wien mit zwölf Vio-
linen an. Diefe find fämmtlich Copien nach Stradivari, Giufeppe und Andrea
Guarneri, P. Maggini, J. B. Rugerius und eine FAR uplre mit reich verzierten
Zargen und Boden. Sie find alle recht achtbare > Leiftungen und haben einen
kräftigen, guten Ton. Befonders aber lenkten die Erfindungen Schmidt’s, welche
in das Bereich der Lehr-Hilfsmittel fallen und fich ebenfalls hier ausgeftellt vor-
fanden, die Aufmerkfamkeit auf fich. Zunächf kommt da in Betracht ein Hand-
leiter für fämmtliche Streichinftrumente aus Holz, nach der Form der regelrechten
Inftrumentenhaltung < ;ebildet, mit vier Federn am Inftrumente zu
Diefem zur Seite ein Flendleier für fämmtliche Bögen aus Holz, bei dem
Frofch des Bogens zu befeftigen; derfelbe hat Ver 'tiefungen für die regelrechte
Fingerlage, rdem ift ch ein Bogenbafs aus Holz zu erw ähnen, der an der
De ee bee ftigt wird, damit der Strich des Bogens auf den Saiten ein regelrechter
fein mufs. le Erfindungen haben I Zweck, den Lehrer zu unterftützen
dem Anfänger die richtige Kcal altung, eine gelenkige Bogenführung und cor-
recten Bosenftrich anzugewöhnen; ne dürften von nicht unbe deutendem prakti-
[chen Werthe fein und sn jedenfalls eine eingehende 3eachtung der
Fachmänner.
Ein fehr gutes Quartett, Imitation nach Stradivari,im Preis zu 500 fl. öfter-
reichifcher Währung wies auch EL Firma Ignaz Johann Bucher in Wien auf.
Die Firma wurde von dem Vater des etzigen Chefs derfelben, von Johann Bucher,
1810 gegründet. Der Letztere hatte von 1809 bis 1816 bei der damals fehr renom
mirten Firma Georg Stauffer in Wien gewirkt und viel zu dem guten Rufe bei-
etragen, deffe ech die Inftrumente Stauffer’s erfreuten. Ferner führte Lutz
x Comp. in Wien Streichinftrumente aller Art vor, die fich durch einen klang-
a eo... Ton empfehlen. Unter den G eigen befand fich eine zu dem Preife
von 2 fl. 40 kr. öfterreichifcher Wäl ırung. In holen Gegenfatze zur exorbitant
theueren Gemünder-Geige liefern die Gebrüder Placht in Wi ien die billigften
Violinen. Ein Dutzend derfelben fammt Bogen koftet 16 fl. öfterreichifcher W il
rung. Diefe Geige eignet fich für den Anus :r und für das Chor von Land-
kirchen, wie auch zur Tanzmufik recht gut; fie wird in Graslitz in Böhmen (ein-
zelne Theile freilich etwas primitiv) ) verfertigt; denn die Gebrüder Placht zählen
nicht zu den Fabrikanten von Stı I haıme le n, fondern find nur Inhaber einer
Mufikinftrumenten- Handlung. Unter den ausgeftellt gewelenen Objecten diefer
Fi irma fanden fich auch eine Viola d’amore und eine Tenorgeige; die letztere
hat einen etwas gröfseren Corpus als die Viola, mit hohen Zargen und vertritt
bei jenen Örcheitern, wo es an einem Cello mangelt, deflen See,
Aus den Provinzen haben fich folgende Sasfteller eingefunden: Stecheı
Jofef in Salzburg mit einer Geige von fchönem Modell, fehr gelungener Ausfüh-
rung und warmem altitalienifchen Klang; Gfchwendtner Jofef in Innsbruck mit
2 Geigen zu 500 Gulden und 300 Gulden anal einer alten Stainer als Reparatur;
Diener Jofef aus Graslitz in Böhmen mit 3 3 Geigen, unter ihnen eine mit duuk-
lem, faft fchwarzem Lack von w eichem, aber ec egs durch befondere Sci hönheit
fich hervorhebenden Ton. Laut Angabe foll diefe Geige eine echt italienif
von einem Italiener, Namens Guanefa angefertigt in Volkmann Jofe
Schönbach in Böhmen mit 6 Geigen, 2 Violen, I Cello und I Geicenkaften.
Als ein Curiofum ift Annie eine Geige vonDr. Schaczik, Die Ecken
des Corpus find befonders ftark ausgefchweift, fo dafs der untere Theil des Inftru-
mentes eine gröfsere Breite als gewöhnlich hat; defsgleichen auch die Zargen. Die
F-Löcher find klein zu nennen im Vergle mit den er Gear en. Der
Saitenhalter ift ftufenförmig zugefchnitten, fo dafs die ftärkfte ite zu:
und
aus
eich die
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längfte ift. Die Ei inrichtung hat den Zweck, den C ‚orpus nach hinten zu Gunften
des Tones fo frei wie möglich zu geftalten. Leider ift die ( Jualität des Letzteren
nicht derart, dafs fich die neue Entdeckung bewährte, der Ton hat vielmehr einen
zwitterhaften, nichts weniger als feffelnden Charakter. Endlich wären noch zur