2
= or >
Mufikalifche Inftrumente. 61
Turin: eine Violine; Praga Eugenio in Genua: Violine, Viola, Violoncell
Ravenna Cav. Gio. Ba a in Ganua: Violine; Soccol Pins in Cat: Violine,
Viola, Violoncello; Antoniziati Cajetan in Mailand: Violinen nach Amati
und Guarneri; Cattignoli Jofef in Mailand: Violine mit Bogen; Manzoni
Lorenz in Mailand: Violine mit Bogen; Degani Eugen in Montagnana (Padua);
Cardi Ludwig in Verona: Violinen, Viola, Violoncell; Luppi Johann in
Mantua: Violine, angeblich von Guarneri, re Mai von Thomas Baleftrieri
aus Cremona in Mantua; Sgarbi Jofef in Finale (Modena): Contrabafs, Yiolon.
cell, Viola und Violinen; Leper Dominik in Rom: grofse Violine; T rojani
Franz in Rom: eine Vaalnı zu 200 Lire; Petroni Anton in Rom: Violine von
Ebenholz; Filippi comm. Philipp: Violoncell, Viola, Violinen.
’
Blasinftrumente.
Holz-Blasinftrumente.
Zu den fchwierigften und zugleich undankbarften Ton-Werkzeugen gehören
lie Blasinftrumente. Obgleich fie an Klangfülle, an Farbenreichthum ihres Ton-
wefens die Streich- und Tafteninftrumente bei Weitem übertreffen, fo find fie
doch an Ausdrucksfähigkeit unendlich befchränkter und bieten dem ausübenden
Künftler in Folge Ihr Organismus weit gröfsere Schw ierigkeiten. Sie haben
überdiefs das Schicl <fal, dafs fie mit der Entwic klung der Mufik nicht in gleichem
Schritt bleiben, fich mit einem Wort nicht nach einem beftimmten Syftem vervoll-
kommnen konnten. Diefs rührt zum Theilvon der Stellung her, die fie im Orchefter
einnahmen, fo lange diefes feine ganze Schwerkraft vorwiegend auf das Streich-
quartett legte. Die Componiften benützten fie damals hauptfächlich zu harmoni-
eb ren Füllungen, in befonderen Fällen auch zu gewiffen charakteriftifchen Effedten
ıd vermieden nach Kräften, ihnen etwas zuzumuthen, was ihr Leiftungsvermögen
Balie auf eine bedenkliche ftellen können. Es ift bekannt, welche Klippen
Mozart zu umgehen hatte, als er feinen berühmten Pofaunenfatz für den fteinernen
Gaft im „Don Juan“ fchrieb, und noch heutigen Tags bildet die ebenfalls berühmte
Hornfanfare im Scherzo der „Eroica“ eine Aufgabe, welche unfere Horniften
trotz ihrer Gefchicklichkeit und der vervollkommneten Inftrumente nicht im Stande
find, mit Sicherheit zu löfen. Im Ganzen und Grofsen kann man fagen, dafs die
Intentionen der grofsen, fchaffenden Künftler an diefer Gattung von Ton-Werkzeugen
von jeher den en Widerftand gefunden haben, und zwar aus dem Gamde
weil diefelben den Bedürfniffen der orlähreitenden Kunft ftets nach zeitweiligem
Vermögen angepafst wurden.
Die Hinderniffe, welche der Vervollkommnung der Blasinftrumente fo lange
ich in den Weg gelegt haben, entfpringen nun fchon aus deren Materiale wie
Form. Es if doch jec jenfalls weit fchwerer, eine Röhre von Holz oder von Metall
dem mufikalifchen Ausdrucke völlig dienftbar zu machen, als ein Streich- oder
Tafteninftrument. Eine Röhre von einer beftimmten Länge gibt beim Anblafen
nur eine geringe Anzahl von Tönen, eine Erweiterung der Beil a ift nur zu ermög-
lichen, wenn die Röhre durch Bohrung von Löchern getheilt wird. Ferner bedingt
die künftlerifche Manipulation mit einem Rohrinftrumente gewiffe künftliche Vor-
richtungen, wie Klappen und Ventile an demfelben, ohne welche man den Ton
nicht gehörig beherrfchen könnte. So ift nun auf dem Wege fucceffiver Zufätze
und zweckmäfsiger Erweiterungen jener complicirte Me ae herangewachfen,
’elcher einen one n und geibten Künftler fordert und zugleich diefe Gattung von
ran vor dem Dilettantismus fchützt; in der That haben nur fehr w ’enig
Arten derfelben aufser den Kreifen der Künfler ei inige Verbreitung gefunden.
Die Blasinftrumente zerfallen nach ihrem Material in zwei Hauptclaffen,
1: r
lie einander mit einem felbftfländigen Charakter gegenüberftehen, nämlich die