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Mufßikalifche Inftrumente. ‘ 1 
Jahr 1807. Aus diefer Zeit ftammen auch die Verbefferungen der Armeepofaunen 
für Alt, Tenor und Contrabafs her, bei welchen Cerve ny eich einer bequemen 
und leichten Handhabung Rechnung trug. Seine Pofaunen fpre chen in der Keklken; 
wie in den hohen Tonlagen mit gle icher Kraft und Schärfe an. 
Im Weiteren b ebühr en wir noch die Erfindung des fchönen Obligat-Althorns 
und die vielen Verdienfte, welche fich der Meifter um die Trompeten, Cornets, 
Turner- und Signalhörner erworben. Zu der Ausftellung brachte er noch als neue 
Originalfehöpfung fein Primhorn. Cerveny nennt es fcherzhaft „Gigfer-Befei- 
tungshorn*, weil es um eine Octave höher fteht, als das Ä-Horn und mithin die 
hohen, nicht leicht anfprechenden Töne fich in der Mittellage befinden, fomit die 
Herztöne des Inftrumentes bilden, und als folche leicht wiederzugeben find. 
Cerve ny erreichte diefs, indem er die Röhre weiter als gewöhnlich bohrte und 
die Form des Inftrumentes verkleinerte. Allein diefes Eben ift von dem Uebel- 
ftande begleitet, dafs deffen Umfang nach der Tiefe hin nicht gehörig ausreicht 
und am allerwenigften für Militärmufik ee fein dürfte. Snmtliche von 
Cerveny y ausge feellte Inftrumente zeichnen fich durch einen feinen und 
‚enfo foliden Bau aus. Auf die Eihrahe mufste der Ausfteller als Mitglied 
der Jury Verzicht leiften. 
Ueberhaupt war die öfterreichifche Abtheilung, zu der auch Ce veny zählt, 
im Ganzen fehr reichlich und gut befchickt worden. Unter den wie ner Firmen 
fteht im Vordergrund Ignaz Stowaffer. Diefe Fabrik wurde im Jahre 1838 
gegründet und hat fich während ihres langen Beftehens die Förderung diefes 
Induftriezweiges fehr angelegen fein laffen und namentlich für die Verbefferung 
der Cylindermafchine Bedeutendes geleiftet. Unter ihren vielen und verfchiedenen 
Inftrumenten zeichneten fich befonders zwei Flügelhörner in 3 und C, ein Cornet 
in 3, zwei Trompeten in Z und #, endlich ein Horn in # durch einen vorzüglich 
fchönen Ton aus. Auch eine Tenortrompete in ZB, zwei Bombardons in Z und 2, 
der Pofaunen nicht zu gedenken, vertraten den Ruf der Fabrik in würdiger Weife, 
Die Inftrumente find theils aus Meffing, theils aus Alpacca. Als das Neuefte find 
anzuführen die Jericho-Pofaunen, welche einen überaus ftarken Ton befitzen, 
namentlich die in 2, leider aber für den Bläfer unbequem find. Nächft Stowaffer 
ift die Firma Fuchs Daniel in Wien zu erwähnen. Von ihr fanden fich vor: 
Zwei Piftons, eine Trompete in @ oder #, eine Trompete Baflo in C oder 2, 
zwei Solo-F lügelhörner, eines von Alpacca, ein Solo-Euphonion, ein Waldhorn in 
C oder 4, Tenofonpane in D, Bafstrompone in ZA, Bombardon in #7, Helikon 
in #, Helikon in 2, Signalhorn, Traverfon. Das Traverfon, eine neue Verbefferung 
der Pofaune, ift leichter zu tragen als die gewöhnliche Pofaune und fo gebaut, 
dafs fie mehr auf dem Körper liegt und ‘die linke Hand nicht befchwert. Der 
Schallbecher kann nach Belieben abgenommen werden. Der Ton ift voll und 
rein. Die Inftrumente ftehen in der Naturfiimmung ZB und 7 Das Rohr läuft in 
einer Windung über das Mundftück in den Schallbecher, der alfo nach der 
entgegengefetzten Seite hin, nach vorn gerichtet ift und hat einen durchaus regel- 
mäfsigen conifchen Verlauf in der Menfur. Diefe Traverfons find aufserordentlich 
handlich und dürften . grofse Yv erbreitung finden, da namentlich der Preis fehr 
billig ift, von 58 bis 75 fl.; auch die übrigen Inftrumente find billig, 7 bis 175 fi. 
Die Firma Leopold Uhlmann in Wien befchickte die Ausftellung mit 
einem Cornetin D, zwei Trompeten in #7, zwei Waldhörnern in #, zwei Pofaunenin 
B, zwei Bafspofaunen in #, einem Flügelhorn in C, einer Trompete in 3, einem Alt- 
horn in #s, zwei Tenorhörnern in 2. Diefe letzteren fünf Inftrumente find mit einer 
Hand zu halten und zu fpielen;; ferner mit einem Bafs-Flügelhorn oder Tenorhornin 
C, einem Euphonion in C, einem in D und (, einem Bombardon in GC, einem Helikon 
in 2. Die Fabrik wurde im Jahre ISoo vom Vater gceg 
und befchäftigte fich nur mit Anfertigung von Holz-Blasinitrumenten. Erft feit 
1830, bereits unter dem jetzigen Befitzer, wurde die Fabrication auch auf Metall- 
Blasinftrumente ausge en und hat fich das Gefchäft jetzt zum gröfsten derartigen 
des jetzigen Chefs gegründet