te10) Eduard Schelle.
Ton und Spielart läfst fich nichts Näheres fagen, da es nicht gehört werden
konnte.
Wie fchon angedeutet, hat die deutfche Zither auch in AmerikaFufs gefafst.
In der That trafen wir in der amerikanifchen Abtheilung drei Zithern an, ausge
ftellt von Franz Schwarzer in Wafhington und zwar Zube rn, die dem Verfertiger
wie der Stadt wahrlich keine Unehre machen.
In :die Claffe der befaiteten Schlaginftrumente gehört auch das Cymbal,
jenes Inftrument, aus welchem das moderne me clever hervorgegangen ift,
Die Ausftellung führte nur ein einziges Exemplar vor und zwar in der ungarifehen
Abtheilung. Die Firma Schunda aus Peft hatte es dafelbft ausgeftellt. Das
Infrument zeichnet fich durch einen ftarken, fchönen Ton aus und entfpricht allen
Anforderungen, die man an ein Cymbal ftellen kann.
Kruftifche Inftrumente.
Unter den Schlag- und Lärminftrumenten ftehen die Keffelpauken obenan,
weil ie Töne von beikumtet Höhe und Tiefe haben und nicht blofs dynamifch
als Schall-, fondern mufikalifch als Ton- Werkzeuge wirken. In neuerer Zeit find
die en ungemein vervollkommnet durch V orrichtungen, durch die fie fich
leicht und ehne Mühe in jede Tonart umftimmen laffen. In der öfterreichifchen
Abtheilung fand fich nur eine einzige e Keffelpauke für ein kleines Orchefter vor
in der Ausftellung der Firma Hutter & Schranzin Wien, Trommellieferanten
der k. k. öfterre schulchen Armee; der Ton ift hell und von fchönem Charakter.
Ein Paar Pauken mit mechanifcher Umftellung von ganz vorzüglicher
Qualität hatte C. Hoffmann (Max Hofimann-Linke) in Leipzig ge eliefert. Das
Geftell it fo eingerichtet, dafs die Pauke ganz frei fteht. Die Mafchinerie ift
fo vervollkommnet und zugleich fo handlich, dafs fich auf dem Inftrumente jeder
Tonwechfel auf das Leichtefte bewerkftelligen läfst. Der Ton ift prachtvoll.
Die Klöpfel find mit Pianoforte- Filz bekleidet.
Aufserdem wies noch die italienifche Abtheilung ein Paar Pauken auf, die
Pelitti in Mailand vorführte. Die Mechanik ift die Frankfurter mit einer Ver-
befferung. Der Ton ift gut, aber fchwach.
W eit zahlreicher war die Trommel auf der Ausftellung vertreten. Sehr
fchöne Inftrumente diefer Gattung fanden fich unter den Ausftellungsobjedten
Czerveny’s in Königgrätz ausgeftellt. Namentlich zeichnete fich eine grofse
Trommel durch eine w ahıchaft machtvolle Klangwirkung aus. Die Klöpfel find
mit Kautfchuk befetzt. Auch haben ferner in der öfterreichifchen Abtheilung
recht preiswürdige Trommeln von verfchiedener Gröfse und Charakter, zum Theil
auch Tamburins, ausgeftellt: die genannte Firma Hutter & Schranz, ferner
Ignaz Stowaffer, Daniel F uchs, beide in Wien, undRohland & Fuchs in
Graslitz.
In der ungarifchen Abtheilung brachte die Firma Kollerich in Peft zwei
Trommeln zur Austellung; eine von grofsem Kaliber und eine Militärtrommel;
die letztere ift von weittragender Schallkr aft, der Klang der erfteren dumpf
und hart
In der deutfchen Abtheilung hatte LudwigBertram in Rendsburg verfucht,
die fchon bei manchen feiner Blech-Blasinftrumente von ihm verwendete Mifchung
von Kupfer, Neufilber und Meffing auch für den Rand der Trommel zu benützen.
Diefe Mifchung hat fich an einer hohen Wirbeltrommel nicht befonders bewährt,
denn trotz de guten Arbeit ift der Ton dumpf. Preis 70 Thaler. Eine flache
Militärtrommel zeichnete fich durch eine gute Klangwirkung aus. Der Rand ift
von Holz und mit Kupferblech befch iddh: Preis 12 Thaler Diefe flache Form
ift weit handlicher für den Militärgebrauch als die gewöhnliche, für das Orchefter
jedoch wäre immer die letztere wegen des Klangcharakters vorzuziehen. Trom-