Schelle.
Eduard
gung ift, dafs die Scala vollkommen corredt ift und die
atten beim Anfchlagen gut vibriren, ohne ein Echo zu geben. Eine vorzüg-
liche Lyra, corredt in jeder Beziehung, hatte Cerveny geliefert. Auch Sto-
waffer Ignaz in der öfterreichifchen Abtheilung hatte ein folches Inftrument
gebracht, welches allen Anforderungen entfpricht. Auch Uhlmann Leopold
in Wien, Rohland & Fuchsin Graslitz und Daniel Fuchs in Wien ftellten
recht anftändige Lyrafpiele aus, das des Letzteren hat eine vorzügliche Vibra-
tion, aber keineswegs eine ganz correcte Scala.
Noch find zu nennen im deutfchen Reich Bertram Ludwig in Rends-
burg und Pelitti in Italien, welche ebenfalls Glockenfpiele ausftellten.
Aufser feiner Lyra hatte Uhlmann Leopold auch ein chromatifches
Stahl-Glockenfpiel mit Claviatur ausgeftellt. An demfelben ift eine Dämpfung
angebracht, durch welche das Nachhallen der Platten verhindert wird. Das
Inftrument ift in Folge diefer Einrichtung fehr verwendbar in Opernorche-
{tern und übertrifitt an Wohlklang die meiften Inftrumente .diefer Art.
An die letztgenannten Inftrumente reihen fich in natürlicher Weife die
Glocken, bei welchen ebenfalls der Ton durch einen Schlag vermittelft eines
Klöppels oder eines anderen Werkzeuges hervorgerufen wird. Die Glocken
beginnen bereits im VI. Jahrhundert ihre Rolle in der Kirche zu fpielen. Das
Material, das fogenannte Glockengut, aus dem fie gegoffen werden, befteht
aus einer Mifchung von Kupfer und Zinn. Eine Hauptfache bei der Bildung
der Glocken ift, bei dem erften Gufse die Tonhöhe richtig zu treffen, weil
[pätere Aenderungen die Klangfchönheit fehr beeinträchtigen. Die Tonhöhe
hängt von der Weite des Schlagrings, der mufikalifche Ton aufserdem noch
von der Dicke und Schwere der Glocke ab. Der Klangcharakter wird zugleich
durch die Haube bedingt, welche in den harmonifchen Obertönen mitklingt
und fomit mehr oder weniger Einflufs auf den Grundton hat. Die Glocken
waren auf der Ausftellung in allen Kalibern ungemein zahlreich vertreten.
Ein Geläute von harmonifch im Dreiklang zufammengeftimmten Glocken
mit Montirung zum Läuten bot die Firma Samaffa Albert in Laibach.
Die Firma befteht feit dem Jahre 1767 und entfaltet von Jahr zu Jahr einen
immer fchwunghafteren Betrieb; fie befitzt eine Dampfmafchine von 8 Pferde
kraft und befchäftigt 40 Arbeiter.
Ein fchönes, ebenfalls im Dreiklang zufammenftimmendes Geläute bil-
deten ferner 7 Metallglocken, welche die k. k. Hof-Glocken- und Metallgiefserei
Hiltzer Ignaz & Sohn in Wiener-Neuftadt, Niederöfterreich, ausgeftellt hatte.
Die gröfste der Glocken von 115, die kleinfte von I1/, Centner.; dazu kom-
men noch zwei Uhrglocken von 30 und Io Centner. Die Glocken find für
die Votivkirche in Wien beftimmt.
Carl Schwab in Biala hatte drei Glocken ausgeftellt, welche im D-Drei-
klang geftimmt waren. Die gröfsere hat ein Gewicht von 400, die mittlere von
300 und die kleinfte von 200 Centner. Der Ton ift fchön und weittragend.
Auch aus Görz waren vier Glocken von hübfchem, gefchmackvollem Aeufseren
aus der Fabrik Broili & Goli eingelaufen, fie find zwar nicht in reinem
Accord geftimmt, aber ihr Geläute machte eine fehr harmonifche Wirkung.
Im deutfchen Reiche feffelten das Intereffe auf diefem Gebiete die Lei-
ftungen von dem Glockengiefser Gouffel Frangois in Metz. Gouffel hatte
vier Glocken nebft Glockenftuhl von verfchiedener Gröfse eingefendet, die an
Klangfchönheit den beften Produdten diefer Art auf der Ausftellung minde-
ftens gleichkamen und obwohl nicht in einem reinen Accord geftimmt, doch
ein unendlich harmonifches Geläute bildeten. Der Preis ift im Verhältnifs zum
Werthe billig zu nennen. Er beträgt 2467 Thaler. Die Firma ift übrigens fehr
alt und reicht bis ins XVI. Jahrhundert hinein, und befchäftigte vor dem fran-
zöfifchen Kriege 1870: 28 Arbeiter, welche Anzahl nach dem Kriege auf 12
Arbeiter und ı Werkführer gefunken ift; die vorzügliche Qualität ihrer Erzeug-
en. Die Hauptbedingung
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