Full text: Musikalische Instrumente (Heft 39)

  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
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Eduard Schelle. 
Abfpielen einer Walze währt beim erften neun, beim zweiten fieben Minuten. 
Das gröfsere hat vor dem kleineren den Vorzug, dafs die Stimmen feiner und 
harmonifcher ausgeglichen find; es koftet 25.000 Gulden, das zweite Sooo 
Gulden. 
In der öfterreichifchen Abtheilung begegnete uns zunächft J. Deutfch- 
mannin Wien, deffen Name auch in der Gefchichte des Harmoniums eine Rolle 
[pielt, mit einem Orcheftrion, das 24 Mann erfetzt. Es enthält > Flaute Travers- 
pfeifen, 17 Naturflöten, ı Piccolo, 24 Trompeten, ı2 Pofaunen, 36 Violon- 
bafs-Pfeifen, dann ı kleine und ı grofse Trommel, die letztere mit 4 Becken 
I Triangel und ı Glocke. Das Werk wird von 4 Gehwerken, welche durch 
Gewichte getrieben werden, in Bewegung gefetzt. Diefe Gehwerke haben nur 
die Beftimmung, die vier Blasbälge zu Geibeh, indem jede Inftrumentengattun 
ihren eigenen Blast balg haben mufs. Ferner find 2 Laufwerke angebracht, von 
denen das eine blofs die Walze treibt, das andere die grofse Trommel nebft 
Becken regiert. Diefes Orcheftrion ift fo eingerichtet, dafs man die verfchie 
Schlagwerke abfperren kann und fomit die einzelnen a nach 
auslaffen oder mitfpielen laffen kann. DerPreis beträgt 10.000 fl. öfterr 
Währung. 
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denen 
Belieben 
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Aufser Deutfchmann hattein der öfterreichifchen AbtheilungauchJ. Janifch 
in Wien ein Örcheftrion ausgeftellt; dasfelbe ift aus Holz pfeifen und Trommeln ete 
zufammengefetzt und ift von anfprechender, milder Re 
In der deutfchen Abtheilung ift noch ein Orcheftrion von Ma amert Hock 
in Saarlouis (Rheinprovinz) änzuführen mit 6 Walzen, welche . ein Stück fpielen. 
Nalze Nr. 6 fpielt acht verfchiedene Stücke. Preis 12200 Thal er. 
Zu folchen felbftfpielenden Inftrumenten gehört auch das elektrif 
elektrifche 
Clavier, welches fich unter den Ausftell llungsobjecten des genannten Heller in Fe n 
befunden hat. Aufserdem hatte Heller ganz vorzügliche Spielwerke im engeren 
Sinne, wie S Sieldeter fingende Vögel und fingende Stühle etc. geliefert. N 
ihm nennen wir noch 2 Firmen K arrer & Comp. und Karrer S., beide in 
Teufenthal im ee dann Mermod Gebrüder, Canton Waadt (Schw eiz). 
Unter den mechanifchen Inftrumenten nimmt jetzt auch das Clavier einen 
Platz ein =. es ift zu einem folchen degradirt. Namentlich zeigt Italien dafür 
eine grofse Vorliebe, man fand wenigftens in der italienifchen Abt] heilung das ver 
mittelft einer Kurbel zu fpielende Clavier fehr reichlich vertreten. Zu derfelben 
Gattung gehört auch das Pianifta bei T hibonville-Lam yin der franzöfifchen 
Abtheilung. Der Mechanismus befindet fich in einem Ka ften, der mit einem 
Pianino in Verbindung fteht. Aus diefem Kaften ne Claves hervor, welche die 
Finger des Pianiften vertreten und genau auf die Taften des Pianinos paffen. De: 
ganze Mechanismus fufst auf dem pneumatifchen Syftem. Beim Drehen der Kurbel 
werden die Claves durch Blas sbälge gehoben. Das Spiel felbft wird geregelt 
durch ein Carton mit Ausfchnitten, Noten darftellend, welches beim Drehen der 
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el durcl lle Kautfchul Be g gefe rd  dasnieren. 
bei durch eine Rolle von Kautfchuk in sewegung gefetzt wird und darunter 
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fortläuft. Der Mechanismus ift höchft finnreich, er complicirt. Man kann fich 
nicht genug wundern über den Aufwand von Mühe, Geift und Scharffinn, der 
fchliefslich keinen anderen Zweck ] hat, als eine Spielerei zu erzeugen. 
Zu den mechanifchen Inftrumenten find auch zu rechnen Drehorgeln, 
Melodions u. f. w. Recht preiswürdige Werke hatten in der öfterreichifthen 
Abtheilung geliefert: Schidlo Carl, Klein Johann, Beide in Wien, Riemer 
Bernhard in Kratzau (Böhmen), Salomon Adolf und Wilhelm, Reichenber: £ 
(Böhmen). Das Inftrument des Letzteren ift in vieler Hinficht fehr bemerkens- 
werth. Es führt den vornehmen Titel: Salonorgel. Es hat 2 Walzen und fpielt 
:0 Salonftücke, woher wahrfcheinlich der Name Salonorgel; ferner eine Claviatur, 
mittelft der man beliebig 4 Stimmen (Regifter) fpielen für die Claviatur 
ind folgende Regifter vorhanden: Bordun 8’, Quintatö löte 2’ Quint ı!/,’ 
für die Walze Piccolo, Glocken, Tremulant. u find auch Telbtt- 
    
  
    
     
            
  
   
     
   
   
   
   
   
   
    
     
   
   
    
    
     
  
   
  
   
    
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
    
   
     
    
     
  
   
   
  
  
   
   
   
  
  
    
   
  
  
    
   
	        
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