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Heeres -Verpfiegswefen. 2
Ein Verfuch würde erweifen, ob bei der Annahme, dafs, weil die Bin-
dung und das Verhältnifs von Kleber, Stärkemehl und Dextrin bei dem Maismehle
ein anderes als bei dem Nee und die Löfung und Verbindung 1 ver-
fchiedenen Mehltheile während der Fermentation und de r Hitze-Einw irn eine
ungleiche fein müffe, auch die Textur des Teiges eine lockere, das Erzeugnifs
minder zähe und mehr mürbe werden, der Gefchmack und das gute Ausfehen
gewinnen würden.
Da ein folcher Verfuch mit keinem unnützen Aufwande verbunden fein
kann, fo dürfte derfelbe bei der Wichtigkeit der Abficht v orzunehmen fein.
Zu den vorzüglichen Schiffszwieback-Gattungen gehörten annoch der Zwie-
back von Gimmino & Landolfi di Caftellamare u. zw. ein Mufter von hartem
Weizen ohne Ferment und ein zweites von gemifchtem Weizen (di grani misti)
mit Ferment.
Beide waren in runden Flecken vollkommen gefchloffen und von glatter
Rinde, die dazu verwendete Stupfmafchine mufs vorzüglich fein.
Die Flecken find rund A 8 Loth, das dazu verwendete Materiale ift von
befonderer Güte, der Zwieback ift fchmackhaft, fchwillt im Waffer gut auf, und
dürfte jener aus a -tweizen den Vorzug verdienen.
Confervirte Nahrungsmittel. Bei dergegenwärtigen Kriegsführung
mit grofsen Armeekörpern auf ya ältnifemäleig g kleinen Räumen und der fchnellen
Bewegung der Truppen mit in Kirzen Zwifchenräumen auf einander folgenden
Adionen ift die Verpflegung im Felde wefentlich erfchwert worden.
Grofse Truppenmaffen finden auf eingenommenen engen Räumen felten
die erforderlichen Nahrungsmittel und felbft bei einem günftigen Falle macht es
oft die häufige und fchnelle Ortsveränderung nicht möglich, die in den Wirth-
fchaften zerftreut liegenden Vorräthe zu fammeln und der Truppe zuzuführen, ja
oft auch re die beihabenden Artikel abzukochen.
Die fchnelle Bewegung der Armee hat die weitere Folge, dafs der Ver-
pflegungstrain oft nur mit den riefigften Anftrengungen, zuweilen auch gar nicht
nachfolge :n, demnach den Truppen die Bedürfniffe nicht zur rechten. Zeit bei-
ftellen kann.
Diefe für die Verpflegung mifslichen Umftände und die nähere Erke enntnifs,
dafs der Soldat nur dann im Felde vor Hungerleiden gefichert wird, wenn derfelbe
bei fich oder in feiner nächften Nähe (beim Gefechtstrain) ein Nahrungsmittel
befitzt, das entweder ohne aller Zubereitung ';<'* oder höchftens binnen einigen
Minuten aufgewärmt genoffen werden kann, fül hrten dahin, in den Conferven A bhilfe
zu fuchen, die, wenn auch bisher noch nicht vollftändig. fo doch in einem fchä itzens-
werthen Grade gefunden wurde.
Die Fleifel 1- Gemüfe- und anderen Conferven find, mit Ausnahme der Empo-
rien für die Marine, zumeift nur in den Delicateffen-Handlungen abgefetzt worden.
Eine grofse Ausnahme bildet der englifche Handel, bei welchem die namentlich
in den britifchen Kolonien in grofsen Maffen erzeugten Conferven von Rind- und
Schöpfenfleifch ein wichtiger Importartikel geworden find, welche vermöge ihrer
Preiswürdigkeit und Güte nicht nur für die See, fondern auch in der Bevölkerung
zunehmenden Abfatz finden und dadurch zu regelmäfsigen, mit reichen Lagern
dotirte Handelsartikel geworden find.
Die letzten Kriege ne auch in anderen Ländern Anftofs zur gröfseren
und fabriksmäfsigen Erzeugung an confervirten Nahrung gsmitteln gegeben, allein,
es konnte, insbefondere in iinleber Monarchie, eine regelm; ifsıge Fabrication im
grofsen Umfange wegen Mangel an Nachfrage für gew öhnlichen Gebrauch zum
Auffchwunge nicht gelangen.
Die Anforderungen, welche an die Conferven geftellt werden, find geringes
Volumen, widerftandsfähi ee V erpackung, lange Haltbarkeit, fchnelles Abkochen ==
beffer Genufsfähigkeit im kalten Zuftande ohne alle Zubereitung — angenehmer