xander Poppovie.
| Gefchmack, genügende und gefunde Nahrhaftigkeit, fchliefslich verläfsliche Auf-
ringbarkeit in grofsen Mengen und in kurzer Zeit im Falle des Bedarfes.
| Das k.k. Reichs-Kriegsminifterium hat nach ausgebreiteten Erhebungen
IE und Proben manche Artikel gefunden, welche als Koftfurrogat für die Nora,
IB} Verpflegung mit gutem Erfolg verwendet werden können, fo verfchiedeneFleifche
nl und Gemüfe, denn präparirte he, Conferven.
| A ı Die in diefem Zweige der Nahrungsmittel gemachten Erfahrungen haben
| jedoch zur Wahrnehmung geführt, dafs der häufi Sg wiederholte Genufs folcheı
| Surrogate widerfteht ad daler nur mit Abwechslung unter folchen Artikeln und
| mit der regelmäfsigen Menagekoft zweckı mäfsig und vornehmlich nur dann zu ver-
wenden ift, wenn ein regelmäfsiges Abkochen nicht ftattfinden kann.
Nun bot die Ausftell lung eine reiche Auswahl
I England und die britifchen Kolonien boten de Fleifchconferven von
I Rind- und Schöpfenfleifch in gepöckeltem und luftgefelchtem Zuftande, dann
| | gekocht und roh in Büchfen, ferner Fleifch mit Gemüfe oder Suppe und Fleifch-
| extradte, harte oder getrocknete E rbfenfuppe (condenfirte Erbfen) u. f. w. —
Spanien und Frankreich hatte Fleifch- und Gemüfeconferven in Büchfen ; die Schweiz
condenfirte Milch und die fogenannte Quilletfpeife (zufammengefetzt aus Fleifch,
Gemüfe und mehligen Stoffen) ; Dänemark präfervirte Butter in Büchfen, Pökel-
ae in Fäffern rd Selchfle ifch in Blafen; Italien verfchiedene Nahrungsmittel-
Conferven, Teigwaaren und Salami: Deutf fehländ Fleifch- und Gemüfeconferv en,
Fleifch- Suppenmehl, präparirte Mehle aus Hülfenfrüchten, geprefstes trockenes
Gemüfe aller Gattungen u. f. w. — Oefterreich und Ungarn Fleifch, und Fleifch
mit Gemüfe in Büch 1,.Selchfleifch-Fabricate, Salami, Efsfpeck und Mehlfpeis-
Kabricate; Rufsland Bouillonund Gemüfeco ‚nferven, Ameri ika Speck, Schinkenu. ff.
Bei der Ueberficht diefer Objecte wurden fo viele und verfchiedene Artikel
geboten, als dafs eine Ordnung, was davon für die Feld fpitäler und Ambulanzen,
vas für die operirende Armee und was mehr nur für F nee am zwec "kmäfsigften
| ift, getroffen werden könnte.
|
Es würde zu weit führen, wenn die einzelnen Artikel bezüglich ihrer
Anwendbarkeit fpeciell befprochen werden wollten, es
| wird nur beifpielsweife
Il | jener a gedacht, welche das Mehl aus Hülfenfrücl ıten gegenüber den lange
il: Zeit für die Zul bereitung erfordernden Körnern gewährt.
Al IN Demjenigen, des die Vorftellung von den maffenhaften Erforderniffen hat,
| | welche die Armee im Felde braucht, bie tet diefe mannigfaltige und reiche Aus-
wahl nur dann einige Beruhigung, wenn erauch die Gew ifsheit hat, im Momente
| i | des Bedarfes die erforderliche Menge zur Stelle zu haben.
| Die hauptfächlich ins Auge gefafsten Conferven aus Fleifch, dann Fleifch
| mit Gemüfe und das Mehl aus Hülfenfrüchten werden als gewöhnlich gangbares
| Nahrungsmittel entweder defshalb nicht gefucht, weil fie koftfpie liger find, oder
| weil die Bev ölkerung daran noch nicht gew« ohntift, wefshalb hievon wenig erzeugt,
auch gröfsere V er auf dem Lager nicht gehalten werden.
Die Einrichtung einer fal yriksmäfsige en grofsen Erzeugung befteht demnach
bei uns nicht, und dee erft im Be sdahrsonrente ins Leben zu rufen, dürfte wohl
zu fpät fein. Gebrannte Kinder fürchten das Feuer und der Beric -hterftatter hat in
liefer Richtung unerfreuliche Erfahrung gemacht.
Da es er nicht angeht, fich auf eine Verpflegungsbafis zu verlaffen, deren
Saugewurzeln bis in die entfernteften Länder reichen, fo dürften Mafsnahmen
nöthig erfcheinen, welche im eigenen Lande die für die Kri egsführung der Armee
beinahe unentbehrlich gewordenen Conferven an Nahrungsmittel In in gröfserem
Mafse fichern: diefe Mafsnahmen dürften darin gefunden werden, dafs gewiffe, für
| die Armeeverpflegung gewählte Conferven auch im Frieden zeitweife als Kott-
Ih portionen verabfolgt werden, wodurch es möglich wäre, einen gröfseren Vorrath
N] zu unterhalten, bezi ehungsweife umzufetzen, welcher für die erfte Dotirung der
Fl operirenden Armee genügen würde, anderfeits aber In« Iofirfene in die Lage zu