Full text: Heereswesen (Heft 18)

    
  
   
  
   
   
   
   
   
   
  
   
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
   
   
   
   
  
    
   
   
  
    
    
   
   
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
  
      
Heeres -Verpflegswefen. 
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rerfetzen, eröfsere Fabriken zu diefem Zwecke errichten und betreiben zu 
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Getränke.In Erinnerung, wie hoch der Soldat im Felde den Trunk 
eines guten Weines (chätzt, fei auch davon Erw ee gemacht. 
Für die Lieferung der Weine für die Armee eignen fich überhaupt die ftark 
alkoholgehaltigen und die rothen Weine, weil fie den wechfelnden Witterungs- 
einflüffen beffer refiftiren, der rothe auch defshalb, weil er, wenn er auch warm ift, 
gut mundet. 
Die überreiche Expofition an verfchiedenften Weinen konnte als Garantie 
angefehen we erden, dafs bei eventuellem Bec larfe eine Verlegenheit um Bezugs- 
ln und um gute Qualitäten nicht eintreten kann. 
Die V <raßreichung des Weines an die Armee bedingt jedoch fehr grofse 
Transporte; es bedarf ja nur ein Corps von 50.000 Mann mit der Siufschen 
Gebühr vont Seidel täglich 300 Eimer oder 25 Wagen und bei der Verdopp- 
lung der Gebühr, die währe and der Action häufig gefchiel ıt, das Doppelte. 
Der Vorrath, den die Proviant- und V erpflegscolonne zufammen auf fechs 
Tage zu führen hätten, würde daher im Train 150 W agen machen. 
Aufser diefem tritt nach der Befchaffenheit des Kriegs-Schauplatzes noch 
häufig der Umftand ein, dafs die grofse Menge von Wein für eine ganze Armee 
nicht aufgebracht, beziehungsweife nicht nachgefchobe n werden kann: defshalb 
ift für die Etappenverpflegung der Branntw ein, welcher weniger voluminös ift, 
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zur Abwechslung normirt. 
Leider tritt da der Fall ein, dafs fich mehr Schnaps- als Weintage ergeben 
und da dem, wo es fich um die Verpflegung einer grofsen Armee h ach, nicht 
leicht abgeholfen werden wird, der bisher für die Armeeverpflegung verwendete 
durch Verdünnung eines 36gradigen Spiritus auf ı8 Grade gewonnene Brannt- 
wein aber nach mehrmaligem Genufse widerfteht, fo erübrigt nur die eine Rich 
tung, welche einzufchlagen wäre, das ift die Darreichung eines befleren Brannt- 
weines, welches Anfinnen nicht als unbillig anzufehen fein dürfte, da auch die 
Ration eines befferen Branntweines nicht höher als die Weinration zu ftehen 
kommen dürfte. 
Zu den gedachten befferen Spirituofen, welche in der Ausftellung auch 
vertreten waren, gehören die genuinen Branntweine, als: Slivovitz, Pflaumengeitt, 
Weichfelgeitt, Kirfchengeift, ungarifcher Cognac und insbefondere Rum. 
Da die a der vorangeführten Spirituofen, namentlich der Rum, viel 
hochgradig find, als der bisher gebührliche Branntwein, fo kann auch eine 
geringere Ra io und unverdünnt een werden, was zur Folge hat, dafs ein 
geringeres V« olumen mitgeführt und dadurch der Train verringert werden kann. 
Einrichtungen. 
Drahtmatratzen. Nach Vorfchrift für das Militär-Bettenwefen haben 
bei einem in Oefterreich vom Militärärar be igeftellten Bette die Officiere, dann 
die Militär-Spitäler auf zehn Percent und die Marodehäufer auf vier Percent 
Matratzen Anfpruch. 
Diefe Matratzen find mit Rofshaaren gefüllt und werden, wie üblich, über 
den Strohfack gefchichtet. 
Die yunchmende Verbreitung der Betteinfätze elaftifcher Drahtmatratzen 
aus mit er galva ınifch überzogenem Stahldrahte, w elche die Strohfäcke. über- 
Nüffg und den ehrlich wohlfeilerer Matratzen oder Unterlagen zuläffg machen, 
dürfte bald auch in der Bettenbelags-Vorfchrift eine Reform zur Folge haben 
Abgefehen von den unvergleichlichen Vorzügen, welche die Drahtmatratze 
gegerüber dem Strohfacke für den Liegenden bietet, geftaltet fich die Anfchaf- 
fung der Drahtmatratzen in einigen Fällen auch bedeutend weniger koftfpielig 
 
	        
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