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20 Guftav Semrad und Johann Sterbenz.
Verwandtfchaft mit dem fchon früher befchriebenen Fruhwirth’fchen Gewehre.
wenn man fich das Repetirwerk des letzteren hinwegdenkt.
Die Hauptbeftandtheile des Verfchluffes find: das Verfchlufs gsehäufe,
der Kammercylinder mit Griff und dem Extractor, das Schla g-
ftück mit Schlagbolzen fammt Zündftift und fpiralförmiger Schlagfedeı
der Ejector mit der Ejedtorfeder, de Abzugvorrichtun g.
Das Verfchlufsgehäufe ift feiner Form nach ein Cylinder, der
rückwärts auf den Lauf aufgefchraubt ift und die Beftimmung hat, die Verfchlufs-
beftandtheile aufzunehmen und die Verbindung des Laufes mit dem Schafte zu
vermitteln. Der Cylinder hat oben einen Ausfchnitt für die geradlinige Bewegung
des Kammercylinders und erweitert fich diefer, an den BoE anfchliefsend- nach
vechts in einer Länge, welche der Länge der Warze des Kammercylinders ent-
{pricht. Die erwähnte Erweiterung des Längenausfchnittes, wie fie bei den meiften
Kolbenverfchlüffen vorkommt, hat die Beftim mung, nach erfolgtem Rechtsdrehen
des Kammercylinders die Warze aufzunehmen und hiedurch den Kammercylind
in feiner Lage zu fixiren. Der untere Ausfchnitt des Gehäufecylinders dient für
den Durchgan ıg des Ejectors und die Abzugsvorrichtung.
Unten am Gehäufecylinder find Se einer und
d es n Schraube zwei
Federn befeftigt, welche nach aufwä s reagiren: die kürzer 2 LE DIOR
feder, welche auf den Arm des een im Gehäufe um eine Achfe drehbar el
gerten Ejectors wirkt, der einen einarmigen Hebel repı rede: ferner die
(länger e) Abzugsfeder, welche auf den Arm der um die Ejectorachfe
drehbaren Nufs wirkt, und ftets ihre Bewegung nach aufwärts anftrebt. (Die hier
erwähnte Nufs hat diefelben Fundtionen, wie die Stange eines Percuffionsfchloffes
und die Abzugfeder j en der Stangenfeder.)
Um gleich an diefer Stelle den n zugmechanismus zu ergänzen, fei erwähnt,
dafs das Züngel ein um eine Achfe drehbar gelagerter Winkelhebel ift, der mit
feinem none n Arme (das Gew en hori: ik gedacht) in den rielor ärts an
der Nufs angebrachten Ausfel hnitt lofe eingreift. In F "olge des Drehbeftrebens
der Nufs hat a der horizontale Arm des Zün: ar das Drehbeftreb en nach .auf-
wärts; wird das Zün: ge el am verticalen Arme nach rückwärts gedrückt, fo wird die
Nufs nach abwärts gedrückt und die Stangenfeder yannt.
Der Kammercylinderiftein hohler Cylinder, der oben mit Warze und
darauf befeftigtem Griffe verfehen ift; rückwärts befindet fich ein rechtwinklig
en ener Ausfchnitt für den Eintritt der Warze des den Kammercylinder hülfeı
artig übergreifenden Sch lagftückes. Die Warze ift ihrer Längenrichtung nach
ausgehöhlt und nimmt den federnden Extractor Patronenzieher) auf, der in
feiner Lage durch eine von aufsen eingefetzte, in die Höhlung der Waıze ein-
greifende Schraube fixirt u# > Höhlung des Kammerc ylinders befteht aus zwei
Theilen; aus einem vordere 1, gröfseren Cylinder, in welchem die fpiralförmige
Schlagfeder gelagert ift. und einem rückwärtigen, kleinen Cylinder für den Durch-
gang des Sch llagbolz ens. Die vordere, gröfsere cylindri fche Höhlung ift durch einen,
den vorderen Rand des Kamme rcylinders über
reifenden Boden (Nadelrohr der
Zändnadel-Gewehre) abgefchl« oflen, der durch einen Querftift fixirt u
Das Schlagftück ift ein Cylinder mit Boden und daran fchliefsendem
Knopf zum Ergreifen. Boden und Knopf find durchhöhlt, um den ee auf-
zunehmen, der durch eine Schraube mit dem Schla ıgttücke feft verbunden ift. Der
Schlagbolzen befteht aus einem cylindrifchen Körper mit einer vorderen Ver-
ftärkung als u en für die in felben gelagerte { [piralförmige Schlagfeder; an die
Verftärkung fchliefst fich vorne der Zündftift an. An der unteren Fläche des
Schatten ee fich zwei Sicherheitsraften.
Functionirung. Soll geladen werden, nachdem ein Schufs abgegeben
wurde, fo wird der Griff des Kammercylinders ergriffen, derfelbe an gedreht
und zurückgezogen; der Extradtor extrahirt die Patrone und diefe wird, fobald
der Kammercylinder bei der Rückbe ewegung den Ejector paffirt hat, empor