Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewefen. AD
Die drei erfteren Piecen hatten eben nichts Befonderes an die Boh-
‚rungen der aus maffıiven Gufsftahl-Blöckei g° fc "hmied eten Rohrkörper befafsen
Keil die Rohre hatten den Broadwell’fchen Verfchlufs und gli ha: im Uebri
gen nach preufsifchem Syftem conftruirten Gefchützrohren. Die Laffete des
Gebirgsgefchützes war nach fchweizerifchem Modell gebaut.
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Die
Anfchauungen über Leiftungsfähigkeit und Ausdauer von Feldgefchützen bafıirt it,
befteht aus einem gufsftählernen Kernrohre, deffen rückwärtiger, cylindrifcher
-Centimeter-Ringkanone, denk onftrudtion auf den neueften
Theil mit in im warmen Zuftande en Ringlag
gezogene, I:515 Meter lange Theil enthält ı8 Keilzüge mit 3'766 Meter Drall-
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‚e verftärkt ift; der
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länge, w dich e einem Drallyinkel von 30 50’ entfpricht. Die Gefchofsgefchwindig
en. Mit Verfchlufs ift das Rohr Be
K sah fchwer. Die P TOR wiegen 5 Kilogramm und find 21), Kaliber ]
Für die gröfste Gebrauchsladung ift ı Kilogramm belgifches, ie iges
Gefchützpulver in Ausficht genommen.
Diefes Rohr foll nach derIdee der Conftrudteure als Einheitsgefchütz
dienen. Zu diefem Zwecke vereinigt es den Kaliber des 4-Pfünders mit der
refchofswirkung des 6-Pfünders, ohne indeffen leichter als der letztere zu fein.
Is Verfchlufs ift der Flachkeil mit dem Broadwellring angewendet; in der Lade
Se des Keiles befindet fich eine Ladebüchfe, reiche fich vor- und zurück
(chieben läfst, und beim Herausziehen des Verfchlufses das Zurückfallen des
Ringes a
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keit foll an der Mündung 536 Meter betr
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Neu und e
nlich ift die Artder Zündung. (Centralzündung nach
Caemmerer&Sc n mic is Der Zündcanal geht nämlich im rechten Winkel durch
den Keil, erft axial nach hinten und dann nach oben, und ift in feiner ganzen
Länge mit Kupfer ausgefüttert. Oben wird nun eine ıo Millimeterpatrone mit
Centralzündung eingefetzt, und durch ein in der Grenzfcheibe angebrachtes Zünd
nadel-Schlofs abgefeuert. Zum Entfernen der abgefchoffenen Patronenhülfen dient
ein Extractor, der jedoch an dem ausgeftellten Exemplare wegen Mangel an Zeit
nicht mehr angebracht werden konnte.
Der 9-Centimeter-Mörfer, deffen Conftruction ebenfalls von Caen-
merer&Schmidt ftammt, ift aus Gufsftahl erzeugt und befteht aus zwei getrenn-
ten Theilen, dem Zapfenftücke mit einer wie bei glatten Haubitzen geformten
Patronenkammer und dem Fluge. Der obere Theil des Zapfenftückes ift mit
flachen, doppelgängigen Muttergewinden, der untere Theil des Fluges mit cor-
refpondirenden Schraubengewinden verfehen; am oberen Ende des Fluges befin-
den fich zwei Wendegriffe, mittelft deren derfelbe aus dem Kammerftücke heraus-
gefchraubt wird; das obere Ende des Zapfenftückes ift mit einem broncenen
Charniere umgeben, um welches der herausgefchraubte Flug beim Laden umge-
fchlagen wird.
Den gasdichten Abfchlufs bewirken nicht die Schraubengewinde, fondern
ein gefetteter Lederring, welcher zwifchen der Endfläche des Seelenrohres und
einem entfprechenden Anfatze im Mörfer liegt, durch die Schraubengewinde
feft eingeprefst wird. In Folke deffen ift es aber nicht möglich, das Seelenrohr
beim Einfchrauben immer genau in diefelbe a zu bringen, fo dafs die auf
der Mündungsfläche eingeritzte Schnittslinie der verticalen Symetrie-Ebene jedes-
mal in diefelbe fällt. Aus diefem Grunde ift die Anwendung eines feften Kornes
a und wird defshalb ein mit einer Libelle verfehenes Balancirkorn benützt.
Der Bohrungsdurchmeffer beträgt a den Feldern 9r'5 Millimeter
die des gezogenen Theiles 0'047 Meter; letzterer hat ı6 Keilzüge mit 2'3
Meter’Drall, der einem Drallwinkel von 10 10° an der Führungskante entfpricht.
Das Rohr ift 123 31%, Kilogramm fchwer.
Das 21/, Kaliber lange, ogivale Projectil hat einen halbkugelförmigen
Boden, wiegt itifel ıliefslich 500 Gramm Sprengladung 6 Kilogramm, und ift mit
dem preufsifchen Percufüonszünder verfehen.