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Das Pionnierwefen. 13
richtiges Urtheil fällen. Von dem Bocke, dem wichtigften Theile der fogenannten
Verbefferungen, ift kaum je ein günftiges Refultat zu erwarten.
Auch’ die Befeftigungen der eifernen Couliffenhülfen, dürften bei ftarken
und andauernden Brückenbelaftungen, wenn fie noch fo gut gemacht find, nicht
hinreichende Sicherheit und Feftigkeit gewähren und keinesfalls das leiften, was
die bisherigen Couliffen im Holz geleiftet haben. Es ift kein einziger Fall bekannt,
dafs je ein Bockfchwellerkopf der Birago’fchen Brücke in den Couliffen derart
gefprungen wäre, dafs hiedurch die Bockfehwelle unbrauchbar geworden wäre,
trotzdem dafs die ausgemufterten Kriegs-Brückenböcke gewöhnlich noch fo viele
Jahre bei den täglichen Uebungs-Brückenfchlägen fo lange im Gebrauche ftehen,
bis fe ganz morfch werden.
Die Füfse im gleichen Gevierte mit den Balken zu halten, it ganz unnütz.
Unfere viel fchwächeren Bockfüfse, welche je nach der Höhe des Bockes einfach
oder doppelt verwendet werden und im letzteren Falle zufammengenommen noch
immer nicht die Stärke eines Balkens erreichen, gewähren, wie felbft in neuefter
Zeit angeftellte Feftigkeitsverfuche dargethan haben, unter allen Verhältniffen
hinreichende Sicherheit und erfüllen gleichfalls einen doppelten Zweck, nämlich
den, dafs fie auch ein vorzügliches Schnürmateriale für die Decke abgeben.
Für die wenigen Fälle, wo man zu Ausgleichfeldern oder fonft irgendwie kürzere
Balken benöthiget, befitzen wir in den Landfchwellen, den kurzen Riegeln mit
feften Kämmen und endlich in den verfchiebbaren eifernen Balkenkämmen Mittel
genug, uns zu behelfen.
Es wird fomit durch die Füfse von gleichem Gevierte der Balken nur dem
Wagen eine unnütze Mehrlaft aufgebürdet.
Die Kämme aus Eifenblech der oben erwähnten veränderten Balken find
zu fchwach und können bei allenfalls vorkommenden Verzwängungen nicht jene
Sicherheit gegen Deformation, und wegen ihrer kleineren Backen gegen das
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Selbftausfpringen. aus der Aufkämmungsfchwelle gewähren, wie die ftarken,
gröfseren öfterreichifchen Holzkämme. Ueberdiefs find. alle Projectsbalken
ungefähr 5 Fufs von beiden Enden mit Rückficht auf ihre Verladung auf die
Wagen mit 2 Zoll tiefen und mit Blech gefütterten Löchern verfehen. Diefs if
entfchieden als ein Uehelftand zu bezeichnen, da hiedurch die Tragfähigkeit der
Balken bedenklich herabgefetzt wird.
Das Hauptobjedt des vorliegenden Projectes bildet aber der eiferne
Wagen.
Nach Angabe beftehen nur Wagen zweierlei Art, nämlich kurze
und lange. Die kurzen dienen für die Vorder- und Mittel-Pontonwagen, als
Bock-, Requifiten-, Küchen-. Gepäck-, Pionnier- und Futterwagen, die langen
werden als Balkenwagen verwendet. Die beiden Wagengattungen haben indefs
gleiche Vorderwagen, Achfen, Federn, Brems- und Anfpannvorrichtungen. Da
nur die Langbäume und die dazu gehörigen Fufsbreter ungleich find, fo kann
ein Austaufch gewiffer Theile des einen Wagens mit jenen des anderen, ebenfo
die Verwendung der Wagen zu verfchiedenen Zwecken mit der gröfsten Leichtig
keit vorgenommen werden.
Der ausgeftellte Wagen war ein Wagen der kurzen Gattung und als
Mittel-Pontonwagen beladen. Aufserdem war nur noch von der Norrman’fchen
Brückenequipage und zwar feparat, ein Feld-Balken und ein completer Bock
ausgeftellt.
Der erwähnte, in Ze. 3 dargeftellte Wagen hat, bei einem fehr gefälligen
ja man könnte fagen, zierlichen Ausfehen, eine finnreiche, praktifche und den
noch folide Conftruction. Diefer Wagen hat auch bei den viertägigen Fahrver-
füchen in Klofterneuburg, wobei derfelbe mitunter fehr ftrengen Anforderungen
und harten Proben unterzogen wurde, hinlängliche Feftigkeit und praktifche
Brauchbarkeit gezeigt, welche guten Eigenfchaften auch bei längerer und viel
feitiger Benützung nicht anzuzweifeln find.