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EEE GERECHEEBER
38 Emerich Zinner.
Leitung, refpedtive die Verfchiebung des Apparates an der Klemmfchraube und
am Sproffenrade beforgt. Während nun die Arbeit in der einen Richtung erfolgt,
mufs der für die Zufchlichtung des Bettmateriales beftimmte Arbeiter dort, wo
fich nach der Preffung zu wenig Material gezeigt hat, abermals die entfprechende
Menge zufchlichten, worauf fodann der Apparat noch eine Rückwärtsbewegung
und abermalige Preffung vornimmt.
Gewöhnlich, wie die Erfolge bis jetzt dargethan haben, genügen zwei
Bewegungen längs der zu unterftopfenden Schwelle, um eine vollkommene und
ganz fefte Preffung des Materiales zu erzielen.
Noch kommt zu erwähnen, dafs der Apparat ohne Störung des Verkehres
feinem Dienfte obliegen kann, indem er von blos zwei gefchickten und mit der
Operation vertrauten Arbeitern innerhalb der Zeit von ı5 bis 30 Secunden ohne
Verletzung ficher aufser dem Bereiche jener Gefahr gebracht, und ebenfo fchnell
wieder in das Geleife gebracht und eingeftellt werden kann. Es wird alfo feine
eigene Arbeitsleiftung ftets nur kurz unterbrochen.
Als Hauptvortheile feines Apparates gibt der Erfinder Erfparnifs an
Arbeitskräften und Werkzeugen und in Folge deffen an Koften, ferner Correctheit
der geleifteten Arbeit, Unabhängigkeit von ungeübten und oft unverläfslichen
Hilfsarbeitern, nebft noch mehreren anderen Vortheilen an. Auch behauptet
derfelbe, dafs der Apparat, wie diefs Parallelverfuche dargethan haben follen,
hinfichtlich der Schnelligkeit der Arbeitsleiftungen den jetzigen Arbeitsmethoden
nicht nachfteht.
Jedenfalls müffen erft praktifche Verfuche über den Werth diefer Erfindung
entfcheiden.
Den verfchiedenen Bahnverwaltungen dürfte der Univerfal-Egalifator jeden-
falls ein willkommenes Ausrüftungsftück zu den Bahnerhaltungs-Werkzeugen etc.
mehr fein; ob aber diefer Apparat, wie der Erfinder glaubt, auch in der
Militärtechnik eine günftige Rolle zu fpielen berufen fein wird, mufs theilweife
fchon jetzt bezweifelt werden.
Beim Feldeifenbahn-Bau wird nach Koften und grofser Genauigkeit
der Bau-Ausführung nicht gefragt, dagegen nur Schnelligkeit und Benütz-
barkeit überhaupt vor Allem gefordert. Darum müffen auch den Feldeifen
bahn-Abtheilungen gegebenen Falles fo viele Arbeiter, theils aus dem Civilftande,
theils vom Militär felbft zugewiefen werden, als fie zur fchnellen Löfung ihrer
Aufgabe überhaupt nur bedürfen. Man wird in diefem Falle doch zugeben mülffen,
dafs die neue oder zu berichtigende Niveauherftellung jedenfalls fchneller zu
Stande kommen müffe, wenn Partien aus geübten Arbeitern von Strecke zu Strecke
vorarbeiten, indem fie vielleicht jede 10. oder 20. gut einnivellirte Stofsfchwelle
ordnungsmäfsig legen und unterftopfen, während alle übrigen Partien a4 Mann
per Schwelle, wie bisher, entfprechend in der Zwifchenftrecke vertheilt werden.
Auf diefe Weife werden immer ganze Theilftrecken auf einmal fertig, eine
Leiftung, welche durch den Univerfal-Egalifator niemals zu erreichen ift. Dennoch
aber ift eine paffende und nützliche Verwendung desfelben für den Feldeifenbahn-
Bau nicht ausgefchloffen ; man kann denfelben nämlich anStelle der Vorausarbeiter-
Partien fubftituirt denken, wo er gewifs gute Dienfte leiften wird. Ebenfo wäre er
zum Legen eines neuen Oberbaues oder zu einer theilweifen Auswechslung des-
felben gut zu gebrauchen, wenn er zugleich die Rolle eines Transportwagens
übernimmt, indem auf den circa 3:50 Meter langen und 0'60 Meter breiten
eifernen Rahmen nicht weniger als 48 Stück Schienen und 60 Stück Schwellen
Platz finden.
Die Aufnahme destelben in die Ausrüftung der Feldeifenbahn-Abtheilungen
ift allerdings nicht empfehlenswerth, weil der ganze Apparat, wenn auch zerlegbar
eingerichtet, einerfeits zu complicirt ift, daher eine zu forgfame Verpackung erfor-
dert und nur mit zeitraubender Arbeit wieder zufammen zu ftellen wäre, ander-
feits aber auch viel zu fchwer ift, da er 6°8 Zollcentner wiegt. Freilich find wohl,