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Das Pionnierwefen. 453
vorhanden. Die eine befteht darin, dafs man auf die Enden der Achfen, welche
hier a 21/, Zoll Länge mit 5 Linien Stärke quadratifch geformt find, eine kleine
Kurbelwinde mit Räderwerk auffteckt und mittelft derfelben einfach mit der Hand
nach Bedarf die Rolle in Bewegung fetzt.
Eine andere Einrichtung ift ftabil am Hinterwagen links, hinter dem Achs-
ftocke ar Es liegt ihr die an und für fich gewifs gute Idee zu Grunde, die
Bewegung des W agenrades auf eine der Drahtrollen zu übertragen und dadurch
einen befonde eren Arbeiter zu erfparen. Zu diefem Behufe ift am Tafelrahmen
eine verticale und nur an ihrem oberen Ende nach auswärts gebogene eiferne
Stütze fix angebracht. In diefem gebogenen, gabelförmig gebildeten Theile
hängt auf einem Achfenbolzen ein zweiarmiger Hebel. Von diefem, um den
Achfenbolzen drehbaren, ungefähr zwei F ufs langen Hebel dient der längere Arm
nur als Griff, an dem kürzere en Armeje doch hängt : an einem bewe glichen Gliede
eben jenes eigenartig geftaltete Bindeglied, welches die Bewegungen des Rades
auf dieRolle zu übermitteln hat.
Diefes Bindeglied, 14 Zoll lang, befteht wieder aus zwei fehr ungleich
langen Theilen, die mit Ringen in einander hängen; der kurze Theil — aus dem
Ringe und einer angefchw eifsten Hülfe beftehend. — gehört blofs zum Aufftecken
| auf jene Achsenden, die man eben in Bewegung fetzen will; gegen das Ende des
langen Theiles dagegen find hart neben einander zwei Kautfchukrollen, je 1, Zoll
breit, die äufsere blofs 31|, Zoll, die innere 6 Zoll im Durchmeffer haliend, aufge-
fteckt und befeftigt; neben diöter aber ift eine lofe, verfchiebbare Hülfe ange-
bracht, auf we Icher die gliederartige Verbindung mit dem Eingangs befchriebenen
Handhebel hergetftellt erfcheint.
Nach diefen Auseinanderfetzungen ift eswohl klar, dafs es, wenn die Hülfe
des Bindegliedes auf die betreffende Drahtrolle aufgefteckt ift, ftets blofs eines
einfachen Druckes auf den Handhebel bedarf, um das Bindeglied ein- oder aus-
zufchalten, das heifst alfo Bewegung hervorzurufen oder einzuftellen , je nach-
dem die eine oder die andere Kautfchukrolle mit dem Hinterrade in Berührung
gefetzt wird oder nicht. Selbftverftändlich erfolgt die Bewegung um fo rafcher,
wenn die Berührung mit den kleineren Rollenrädchen erfolgt, was durch die ent-
fprechende Handhabung des Hebels erreicht wird.
Da die Tragftütze für die ganze Einrichtung, wie fchon einmal erwähnt
wurde, hinter dem Achsftocke am Rahmen fix angebracht ift, fo kann die Mani-
pulation des Auf- und Abwickelns des Drahtes auf diefe Weife nur bei den
rückwärtigen Rollen gefchehen, doch hat diefs nichts auf ich, da die Rollen gegen:
feitig in ihren Lagern beliebig und rafch verwechfelt werden können.
Ob diefe Auf- und Abwindmethode mit Zuhilfenahme der Radbewegung
für alle Fälle, wo man mit den Wägen noch fahren kann, namentlich bei Fahrten
über fehr unebenen Boden, fich praktifch erweifen wird, müfsten wohl erft aus-
gedehntere Fahrverfuche zeigen. Doch ift auch die Frage nach der Legung
oder Errichtung von Leitungen im unwegfamen Terrain nicht
unbeachtet geblieben, ja auf eine höchft einfache und praktifche Weife gelöft
worden. Zwei Mann nämlich, nach der Richtung der herzuftellenden Linie neben
einander gehend, tragen jeder auf der Bruft einen kaum ıo Zoll im Quadrate
haltenden Polfter mit ftarkem Leder, Gurtenbefatz und eifernen Befchlägen.
Diefer Polfter. wird an Gurten über den Schultern hängend getragen und ift um
den Leib mit Riemen feft gefchnallt. An den eifernen Befchlägen find Haken
angebracht, in welche eiferne Rollenhalter-Stäbe eingelegt werden. Diefe Stäbe
erfcheinen an den inneren Enden cylindrifch ausgebol ırt und haben die Draht-
rollen-Achfe aufzunehmen. Die fefte Verbindung der Drathrollen-Achfe mit den
Stäben wird durch Klemmfchrauben Verree
An den äufseren Enden find die Rollenhalter-Stäbe zum Aufftecken der
Windenkurbel quadratifch geformt. Diefe Windenkurbel wird während des Fort-
fchreitens zum Auf- oder Abwickeln entfprechend durch einen Mann bewegt,