Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

  
      
  
  
     
   
   
   
  
  
  
  
    
    
  
    
      
    
       
    
   
  
   
    
   
    
    
   
   
  
     
    
      
   
  
    
   
  
  
     
    
    
        
   
       
    
     
     
   
  
  
   
     
    
    
    
    
    
  
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Das Pionnierwefen. 45 
Verbindung mit Brücken aus Quadern, fonftigem Steinmateriale oder Surrogaten 
vorftellen. 
Ein für den Militärtechniker weit lehrreicheres Materiale aber finden wir 
in jenen fehr reichlich ausgeftellten Wafferbau-Anlagen, welche mehr halb, 
permanenten oder gar nur proviforifchen Charakter an fich tragen, 
bei welchen entweder blofs Holz oder diefes in Verbindung mit Stein als Füll- 
maffe zur Anwendung kommt. 
Solche Bauten hat aber eigentlich nur 
Ok rreich-Ungarn zur Anfchauung gebracht, und zwar in einer 
erftaunlichen Fülle des Stoffes. 
Obenan ftehen unftreitig dask. k. Ackerbau-Minifterium und diefem 
zunächft das königlich ungarifc . e Finanzminifterium, welche als die 
oberften Behörden über die Staats- und Domänenforfte uns durch die Forf 
behörden und Verwaltungen der cis- und transleithanifchen Länder der Monarchie 
fo reichhaltige und ieh iche Sammlungen von fo aufserordentlich nett und 
correct pearbeiteten Modellen vorführen liefsen, dafs man ihnen zu befonderem 
Danke verpflichtet fein kann. 
Nicht minder begegneten wir in den verfchiedenen übrigen Fortt- 
pavillonen von Grofsgrundbefitzern und Forftinduftrie-Gefell- 
fcehaften manchen Modellen diefer Art. 
Sprechen fchon gegen eine eingehendere Wür digung all’ des Gebotenen die 
einleitenden Worte diefes Berichtsabfchnittes, fo er hier umfomehr davon 
abgefehen werden, weil die Fülle des Stoffes zu grofs ift und im Pionnierwefen 
überhaupt der Wafferbau nur innerhalb fehr enger Grenzen in Betracht kommen 
kann. Nichts deftoweniger glaubten wir diefen Gegenftand nicht ganz übergehen 
zu dürfen und insbefondere auf die Modelle des k k. Ackerbau-Mini- 
fteriums aufmerkfam machen zu follen, indem diefe vielleicht auch nach Schlufs 
der Weltausftellung dem technifchen Officier zum Studium zugänglich fein 
werden. 
Diefe Modelle zeigen uns wohl in ihrer Mehrheit bereits bekannte Formen 
und Conftrudtionen, aber auch manche gewifs weniger bekannte einfache 
Wafferbauten. 
Da die meiften der ausgeftellten Modelle, welche ein Wafferbau-Object 
enthalten, nicht diefes für fich allein darftellen, fondern im Zufammenhange mit 
feiner natürlichen Umgebung zeigen, ja oft die Situation einer ganzen Gegend 
plaftifch zum Ausdrucke bringen, alle diefe Ausführungen überdiefs aufserordent- 
lich rein und corredt find, fo geftaltet fich die Ausftellung diefer Modelle zu 
einer der intereffanteften Sammlungen. Wirfanden da unter anderen vornehmlich 
Wafferriefen, künftliche Canäle, wo die Wände, ja felbft die Sohle ganz 
mit Holz bekleidet, gefüttert und ausgetäfelt find; Wehren, Rechen, grofse 
und Pe einfache und auch fehr complicirte für dieInftandfetzung von 
Holztriften und Flofswäffern; wir fanden aber auch Uferfchutz- 
Bauten, Deck- und Streichwerke zum Uferfchutz und zur Corri- 
girung der Wafferläufe in Menge und auch folche, die gerade ihrer Ein- 
fachheit wegen geeignet find, das ionde Intereffe des technifchen Militärs in 
Anfpruch zu ee 
Diefe Collection von Modellen lehrt uns ferner, dafs der technifche Officier 
auch in den forfttechnifchen Lehrbüchern manchem nicht nur in Hinficht des 
Wafferbaues, fondern auch in Hinficht des Holzbrücken-Baues, des Strafsen- und 
Walk lwegbaues intereffanten Gegenftande zuweilen begegnen werde, der für feine 
Zwecke ebenfalls in de r Ausführung fich fehr empfehlen dürfte; fie gibt uns auch 
a weiteren Fingerzeig an die Hand, dafs wir aus unferen Gebirgsländern, in 
denen doch fo viele praktifch bewährte Arbeiten diefer Art ftets ausgeführt und 
unterhalten werden, als Ergänzungsmannfchaften auch Leute Deo könnten. 
  
  
  
  
  
  
  
	        
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