Full text: Genie- und Pionnierwesen (Heft 59)

  
  
   
  
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Erfahrungsgemäfs Kon s beim Heben von Ankern alter Conftrudtion — 
welche im feften Grunde fehr gut gegraben haben oder nach längerem Liegen auf 
dem Grunde etwas ve ande a verfchlammt worden Ind nicht felten vor, 'dafs 
eine ganz aufserordentliche Kraftanftrengung angewendet werden mufs, und dafs 
diefe Tehwie ze Arbeit nicht felten mit einem Brüche des Seiles, ja fogar der 
Ankerarme felbft endet. Sehen wir, wie bei den Martin’fchen Ankern das Heben 
vor fich geht. Ift von den Ketten (oder vom Tauwerk) fo viel aufgeholt, dafs die Anker- 
ftange felbft fich zu bewegen und zu erheben anfängt, fo beginnt gleichzeitig, 
vermöge der Kepkconfirich ion des Ankers ein Zurückziehen der beiden Anker- 
pratzen aus ihren Eingrabungs-Lagern. Findet diefs auch nicht ganz bis zu ihrer 
vollen Blofslegung ftatt, fo wird doch Jedermann zugeben müffen, dafs diefe 
Lockerung an und für fich und das fchon theilweife Zurückziehen der Arme (aus 
ihrer gröfseren Tiefe) das fchliefsliche Loslöfen vom Flufsgrunde ungemein 
erleichtern mufs. 
Auch noch andere Vortheile werden gegenüber den alten Ankern bei 
genauen Vergleichsbetrachtungen erkennbar. 
Ohne fie näher zu Berihien 1, können wir uns beim Schluffe dıefer Betrach- 
;en den Wunfch nicht verfagen, dafs wir es für lohnend hielten, einige Anker 
diefe r Art für die öfterreichifchen Pionniere erzeugen zu laffen, um damit Erpro- 
bungen jeder Art und fo vornehmlich auch folche auf unferen reifsenden Gewäffern 
vornehmen zu können. 
Wieder andere Objecte, welche unfere volle Aufmerkfamkeit verdienen und 
zerftreu in den Abtheilungen und Pavillons aller Herren Länder in reichlicher 
Menge vorhanden find, betreffen die Fabrication von Seilwerk aller Art. 
Es haben fich in diefer Richtung viele Arfenale, Schiffswerften und die 
refehenften Firmen für Seilfabricationen des In- und Auslandes, alle durch- 
‚ehends in mufterhafter Weife betheiligt. Wir finden Seile und Alles, was zum 
eilwerk gehört, von allen nur gebräuchlichen Stärken und Dimenfions-Verhält- 
ns aus Draht, Hanf, Flachs u.f.w.nach den verfchiedenften, aber durchgehends 
annten Methoden erzeugt und von den vorzüglichften Qualitäten. 
Aufser diefem ferien Seilwerk treffen wir, und zwar vornehmlich in den 
ıglifchen und franzöfifchen Colonialftaaten, in Oft- und Welftindien, 
Ceylon, in ne Seeland, aus afrikanifchen Befitzungen, verfchiedene neue 
Pflanzen-Faferftoffe im Rohzuftande und in den verfchiedenen Stadien ihrer 
RR und Verarbeitung, welche defshalb fehr intereffant find, weil einige 
von ihnen ein noch weit befferes Materiale zur Seilfabrication liefern follen, als 
Hanf oder Flachs. Ihre Anwendung zu diefem Zwecke ift neu und über die erften 
Verfuche kaum hinaus; es kommt alfo erft abzuwarten, ob die Seilinduftrie fich 
liefes Stoffes in gröfseren Umfange bemächtigen wird. 
Vor deren fei auf diefen intereffanten Umftand darum aufmerkfam gemacht, 
s für uns öÖfterreichifche Pionniere, die wir unferen Bedarf an ra in 
kibeiier Regie erzeugen, wahrhaft nicht gleichgiltig wäre, wenn wir einen noch 
‚efferen Stoff als Hanf zur Seilerzeugung fänden, der uns vielleicht gröfsere 
Leiftu te ähigkeit, mehr Dauerhaftigkeit und vielleicht auch bei gleichen Dimen- 
fionen mehr Leichtigkeit im Gewichte verfpräche. 
Wir würden unfere ehrenvolle Aufgabe nur unvollkommen erfüllen, wollten 
wir nicht noch den Lefer bitten, mit uns die in Hülle und Fülle ausgeftellten 
Werkzeuge zu betrachten. 
Auch wir Pionniere benöthigen zur Ausführung unferer fo verfchieden 
artigen Verrichtungen im Felde die verfchiedenften Werkzeuge. 
Wir wollen von diefen hier nur kurz diejenigen hervorheben, welche am 
figften Anwendung und hauptfächlich Br »i den Erd- und Holzarbeiten gebraucht 
werden; dann alienkill noch folche, welche fich etwa vorfanden, mit neuen oder 
erbefferten Formen, die auch für uns mit Nutzen zur Nachahmung dienen 
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