Militärfanität und freiwillige Hilfe im Kriege. 1 H
Eir 1€ Räderbahre nach Neudörfer (O efterreich) auf Druckfedern und
hohen Rädern, um einen Bleffirten liegend ode zwei fitzend zu transportiren.
Alle diefe Modelle eignen fich felbftverftändlich trotz ihrer fpeciellen Vor-
züge zu einer allgemeinen Anwendung im Kriege nicht; fie find eben zu com-
plicirt, zu koftfpielig und zu wenig widerftandsfähig.
Unter den Rollbahren angeführt finde ich im Kataloge a Mühlwenzels
„TrielinummobileinfeinerAnwendungaufeinenSchiebkarren*“
Der Name deutet fchon an, wie diefes ganz merkwürdige en bei-
äufig ausfehen mag, und da ein gewöhnlicher hölzerner, federnlofer, einrädriger
Schiebkarren Jedermann bekannt fein dürfte, fo erübrigt mir nur über das A selogs
mobile einige Worte zu fagen. In der Form dem von Stanieli (Rufsland) an-
segebenen Mod elle ganz lee nachgebaut und auch den gleichen Namen
riclinum mobile führend, befteht diefe foi difant Tragl bar aus einer vom
»pfe zu den Füfsen allmälig ich verfchmälernden durchlöcher ten Eifenblec en
W che doppelt gebrochen ift, und deren drei Stücke in einem beliebigen Winke
zu einander g eftell t werden können, fo dafs man damit im Stande ift, dem en
jede beliebige Lage.zu goben: anal liegend, halbliegend, halbfitzend
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und fitzend.
An den Verbindungsftellen befitzen die Bahrftücke Charniergelenke und
Stifte, welche die Fixation in der eben beliebten Stellung ermöglichen. Auf den
Schiebkarren kann die Bahre jedoch nur in der Stellung für einen Halbliegenden
mit Beugung im Hüft- und Knie >gelenke, mittelft Riemen befeftiget werden, da
die beftimmte Länge des Schiebkarrens keine ftärkere Streckung der Bahre
zuläfst. Von einer Federung ift natürlich nicht die Spur. Um in meiner Befchrei-
bung vollftändig zu fein, mufs ich noch erwähnen, dafs der mittlere Bahrentheil,
velcher die Oberfchenkel vom Gefäffe bis zu den Kniebeugen aufnehmen
foll, an jener Stelle, die der apertura analis entfpricht, ein verfchliefsbares Guck-
a — zu gewiffen Zwecken — befitzt; freilich wäre es zur vollftändigen
"eichung des angeftrebten Zweckes noch nothwendig, wenn die Bekleidungs-
ftücke des Bleffirten an der entfprechenden Stelle eine ähnliche Vorrichtung
hätten, denn anders ift der Werth jenes Fenfters fchwer begreiflich, wenn man
nicht etwa vor dem Aufladen fpecielle Vorkehrungen treffen follte. Wenn ich
noch fchliefslich fage, dafs der Fufstheil ein ftellbares, fehr gebrechliches Fufsbret
yefitzt, fo glaube ich Alles angeführt zu haben, was zum Verftändniffe diefes
feltfamen Objectes nothwendig ift. Man erlaffe mir deffen kritifche Beleuch-
da es ee »diefs feinerzeit auch von officieller Seite ganz und gar verworfen
tun Bar
rde
wi ir gelangen nun zu den Tragbahren mit detachirtem Rädergeftell
Da man jede nee »bige einfache Feldtr age auf ein Rädergeftell zu Be
vermögen follund letzteres fonach mit der Tr agbahre eigentlich in keinem näheren
Connexe fteht, de werde ich, da von den einfachen Feldtragen fchon die Rede
war, blofs der Rädergelftelle zu gec ee haben.
Die erften diefs bezüglichen Modelle wurden vom englifchen Sergeanten
Shortell und dem Schweizer Ruepp conftruirt. Das Modell von Shortell
gleicht dem Hintergeftelle eines Stadtwagens. Es befitzt zwei Pinzettenfedern
und darüber eine Vorrichtung, um eine jede einfache Tragbahre aufnehmen und
Axiren zu können. Zum Zwecke des leichteren Aufladens ift eines der Räder
mittelft einer Klemmfchraube fixirbar. Damit man jede beliebige Handtrage, ob
breit oder fchmal, ficher auf das Geitell befeftigen könne, find ferner die Pin-
zettenfedern auf der Achfe verfchiebbar; eine aufklappbare, lange Gabel vervoll-
ftändigt das Fahrgeftelle; letztere ift abfolut nothwendig, um die aufgeladene
Trage während des Stehens zu fichern, denn beim Ruepp’fchen Modelle, wo
diefe fehlt, ift man gezwungen die Trage fortwährend zu halten, um deren Um-
kippen nach vorne oder nach rükwärts — die Trage wird wie begreiflich in ihrer
Mitte am Geftelle befeftigt — zu verhindern.