Militärfanität und freiwillige Hilfe im Kriege. 3
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Befondere, eigens zum Blefürtentransporte conftruirte Wagen Ind daher
unentbehrlich und nothwendig, denn das Wohl und Wehe der fürs Vaterland
gefallenen Helden ift davon grofsentheils abhängig. Diefe Wagen mülffen vor
Allemleichtund ficher fahrbar fein, und möglichftvielBleffirte
unbefchadet ihrer relativen Bequemlichkeit und den Bedürfniffen des Einzelnen
firenge Rechnung tragend, aufnehmen können, damit man die Zahl jener, denen
die fchwere Wahl erübrigt, entweder am Schlachtfelde zu verbleiben, oder auf
landesüblichen Wagen fich torturiren zu laffen möglichft verringere.
Der Wagen follzweifpännig fahren, denn mit einem Drei- oder Vier-
gefpann ift er entfchieden fchwerer zu lenken, die Pferde find an Schlachttagen
fchwer zu befchaffen und ein vierfpänniger Wagen vermehrt auch um ein bedenu-
tendes die Länge der Fahrcolonne. Ein Zweigefpann, wenn es nicht Elite-Pferde
find, vermag br in jedem Terrain, und gute Fahrftrafsen ftehen dem
Bleffirtenwagen nicht immer zu Gebote, kaum mehr als 25 Centner anftandslos
fortzubringen. Es gehtdaraushervor, dafs derWagen demnach im leeren Zuftande
nicht ein gewiffes Gewicht überfteigen darf, und dafs auch die Zahlder bedauerns-
werthen Fahrgäfte eine beftimmte fein mufs. 13 Centner wäre das annehm-
barfte Gewicht für den leeren Wagen, 14. darf er nicht übeı
fteigen; es verblieben nach diefer Annahme u bis ı2 Centner für die Ladung,
alfo beiläufig 8 bis 10 Mann. Leider mufs darunter auch ein Gefunder gerechnet
werden, nämlich der Kutfcher, denn ein reitender Kutfcher ift ganz unzuläflig,
er ermüdet rafcher eines der Pferde, und kann auch nicht den Wagen fo gut und
ficher lenken als vom Kutfchbocke aus. Von der Lenkung des Wagens hängt
aber der gute Transport ab, denn über Steine und Gräben fahren erfchüttert
jeden Wagen.
Trotz dem im Vergleiche zur Ladung relativ geringen Eigengewichte
mufs der Wagen aber auch folid fein, auf dafs er auf fchlechten — nicht
zufammenbreche. Die Verwirklichung diefes Poftulates bietet genug technifche
Schwierigkeiten, und diefe mögen w ohl der Grund fein, warum man nn ihnen
ftets aus dem Wege ging, und fich auf die einfache Weife half, den Wagen abfolut
fchwerer und dafür die Ladung geringer zu machen. Wenn man im Ganzen nur
vier Mann fortfchaften will, dann kann der Wagen allerdings felbft 18 Centner
wiegen und dann ift die Kunft ihn fehr refiftenzfähig zu bauen allerdings nicht
erofs. Eine weitere Schwierigkeit bieten die Räder. Könnte man fie niedrig
machen, dann käme diefs der Sicherheit vor dem Brechen oder Umfallen aller-
dings zu Gute, allein diefs kann und darf nicht fein, die Räder follen im Gegen-
theil fo hoch fein, dafs jedesSteckenbleiben des Wagens in ftark durchw dichten.
oder aufgeackertem Boden, oder in tiefem Schnee nicht leicht möglich fei; fie
follen hoch fein, damit die Unebenheiten des Bodens fich nicht allzu ftark fühlbar
machen, und damit die Pferde den Wagen leichter ziehen können. Das Fahr-
geleife eines Bleffirtenwagens foll dem jeweilig landesüblichen entfprechen, denn
im gegentheiligen Falle würde er den Fahrfpuren ausgefahrener Wege nicht
entfprechen können, und diefs mufs fo rglichft vermieden werden, um die
Erfchütterung möglichft zu verringern und um die Zugkraft der Befpannung
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zu fchonen.
Wir ge
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auf das gee ignetfte Mafs zu reduciren, inouliren läfst fie fich leider nicht, wären
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zwei E rforderniffe beim Wagenbau zu erfüllen. Einerfeits müffen die Achfen-
federnvorzüglich fein, und zweitens follte der Verwundete im Wagenkaften
felbt {(chwebend erhalten werden, denn ein fchwebender Gegenftand wird durch
Stöffe nur in Schwingungen verfetzt. Diefer Punkt der fchwebenden Befefligung
des Bleffirten oder beffer gefagt, die Frage der Suspenfion ift fo klar, dafs man
meinen follte, Jedermann müfste ihre wi chtigkeit und Richtigkeit einfehen und
anerkennen. Und doch ift es nicht fo, und Fachmänner ftreiten fich darüber, trotz
obwohl die Widerfacher die eigene Hand, falls fie verletzt
Phyfik und Logik,
elangen nunzu dem wichtigen Punkte der Erfchütterung. Um’ diefe
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