50 Dr. Mofetig von Moorhof.
Wänden auf Hakenfliften, um fie vor dem Umfallen zu wahren, hixirbar. Gegen-
über des Herdes find an der anderen Längswand zwei über einander liegende, auf-
an
und zuklappende Betten für den Koch und den Küchenjungen und daneben ein
Wafchtrog und ein Spülichbaffin, das fich auf den Bahnkörper öffnet. An den vier
Waggo onecken endlich find grofse Schränke zum Aufbewahren des Efszeuges etc.,
'elche 4 Wafferbehälter über fich tragen, mit einem Gefammtinhaltevon I8oo Litre
Gefüll t werden fie vom Dache aus.
Auch die Bleffirtenwagen find aus Güterwagen conftruirt und ver-
mögen ro Liegende, je 2 über einader, zu faffen. Drei Reihen find an der einen
Längswand untergebracht, zwei an der anderen; der dazwifchen frei bleibende
un Raum dient zur Unterbringung eines Ofens und eines Clofets. Letzterer
efindet fich nicht im Innenraume des Wagens, fondern wird dadurch von ıhm
er dafs der Innentheil der doppelten Wandverfchalung nach innen zu fich
abhebt und einen kleinen Zellenraum abfchliefst, der durch eine Thüre abfperrbar
ift. Jeder Wagen ift nach Belieben für Sitzende oder für Liegende allein, oder für
beide Bedürfniffe einrichtbar. Die Sitzbänke bilden Defandiheile 5 inneren
Wandverfchalung, die fich nach Bedarf auf- und zuklappen laffen. Die Lagerftellen
find Bettladen mit Matratzen, die auf feften eifernen Armen ruhen, a: e gleich-
falls zwifchen der Doppelwand cachirt werden können. Das Auf- und Abheben
der Bettladen ift fehr leicht zu bewerkftelligen. Da fämmtliche Lagerftätten fich
über dem Boden befinden, bleibt letzterer a ftändig frei und ee egt demnach
nicht nur die tägliche Reinigung keinen Schwierigkeiten, fondern es ift hiedurch
auch dem Principe Rechnung getragen, Verwundete nicht auf dem Boden unterzu-
bringen, weil hier die Erfchälterung zu ftark ift und auch das Pflegen und das
Verbinden in tiefgebückter Stellung für den Arzt fehr mühfam, ja für die Dauer
ganz unmöglich ift. Wäre jedoch die Noth an en ellntäteifate fehr grofs, fo
könnte man dadurch, dafs man auch den Boden benützt, den Faffungsquocienten
les Wagens auf ı5 Mann fteigern. In einem Wagen find auch har Trag-
bahren, auf] langen Stricken, 3 über einander, fuspendirt. Es foll diefe Einr ichtung,
der wir nicht das Wort reden können, wahrfcheinlich nur beweifen, wie man mit
eini 2 n Stricken imNothfalle fich helfen könnte, denn felbft mit diefer Vorrichtung
ın man mehr Verwundete unterbringen und fie beffer transportiren, als wenn
man fie suum ad inftar auf Stroh lagert. Das Anftofsen der Bahren an den Wänden
könnte man ja durch Befeftigen Sen Bahren an letztere mittelft kleiner Stricke,
gleichwie im Locati’fchen Bleffirtenwagen, etwas verringern.
Sämmtliche Wagen haben breite Plattformen und abnehmbare Gelän-
der, eine Einrichtung, die gewifs neu und deren Vortheil ein bedeutender ift;
auch ift lobend hervorzuheben, dafs die Dachftützen des Geländers fehlen.
Erfolgt nämlich das Beladen der Wagen von der Plattform aus, fo hindert das
Geländer diefe Procedur wefentlich. Die Träger find genöthigt, mit grofsem Kraft
aufwande die Tragbahren fehr hoch zu ni und trotz aller Sorgfalt kommt
dann die Trage doch aus der horizontalen Lage. Die abnehmbaren Geländer
beheben alle diefe Schwierigkeiten und geftatten das Beladen, ohne die Wagen
erft auskoppeln zu müffen. Auch die Bremfen, diefer fo wichtige Beftandtheil eines
Lazarethwagens, der durch richtige Benützung jeden Anprall beim Anhalten und
Abfahren des Zuges vermeiden or wenigftens wefentlich abfchwächen kann, find
neuer Inftrudtion. Statt der Winde ift das Syftem des Zughebels verwerthet,
wodurch die Wirkung der Bremfe faft im Augenblicke gewonnen werden kann.
Endlich befitzen fä nuntliche Wagen breite Kopftl rüren, fo er der Durchgang ein
vollfiändiger wird.
An dem franzöfifchen Train preifen wir Kan s hier am Schluffe die Idee
ler Ventilation vom Dache aus und begrüfsen fie als wefentlichen Fortfchritt, der
ol beachtet werden möge.
Katalog Nr. 41, Kon:o
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[chaftlich mit dem baierife
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ab gemein-
Eifenbahn-Zug