Full text: Militär-Sanität und freiwillige Hilfe im Kriege (Heft 54)

    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
   
       
  
Militärfanität und freiwillige Hilfe im Kr 
    
Gerüfte in der Form ähnlich einem halben Hunde-Maulkorbe, welches an der con 
vexen Seite mit einem poröfen Stoffe überzogen ift, auf dem das Chloroform tropfen 
weife aufgefchüttet wird. Dazu ift noch eine Krückenzange zum Vorziehen der 
Zunge beigelegt, beides in einem Lederetui untergebracht. 
Gypskaften von Blech wohl verfchliefsbarund mit gutem frifcehgebrannten 
Gypspulver gefüllt. 
Beftecke zum Auffchneiden des Gypsverbandes, eine Gypsfcheere und 
| ein Gypsmeffer enthaltend. Ich würde dem Beftecke noch ein Paar krumme Hey’fche 
| Sägen beigeben, da fie, wie ich mich vielfältig überzeugt habe, am beften zu 
diefem Zwecke dienen. 
Schienen, Beinladen und Lagerungsapparate verfchiedener 
Art. Hiezu find auch leere Kiffenfäcke aus feftem Stoffe zu rechnen, die man vor 
der Anwendung mit Häckerling (klein gehacktes Stroh) oder Sand füllt. 
Verbandtafchen für Wärter und Gehilfen, eine Scheere, ein Rafır - 
meffer, eine Kornzange und eine anatomifche Pinzette enthaltend. 
Etuis mit Heftnadeln und Nähmaterial nebft Stecknadeln. 
Möchten doch alle Verbandkiften, welche die Privathilfe den Lazarethen 
beiftellt ähnlich den Esmarch’fchen fein, wie oft bekommt man fie mit unnützem 
und unbrauchbarem, ja fchädlichem Zeug gefüllt, mit unreiner Charpie, fchmutzigen 
Verbandftücken, zerriffener Wäfche und anderen zweifelhaften Liebesgaben mehr 
  
  
Hofpitalbedarf. 
Unter diefem generellen Namen find die verfchiedenften Objecte verftanden 
von denen theilweife fchon die Rede gewefen ift. Wenn wir wie bisher dem Special- 
kataloge folgen wollen, können wir fie in folgende Gruppen abtheilen: 
Baraken und Zelte, 
Betten und Operationstifche, 
Verbandmaterial, 
Chirurgifche Inftrumente, Apparate, und Feldapotheken, 
künftliche Gliedmafsen und Erfatz von zerftörten Kiefertheilen. 
  
Baraken und Zelte. Das Bedürfnifs, Verwundete und Kranke in 
Zelten und Baraken unterzubringen, ift einerfeit aus der Beobachtung hervor- 
gegangen, dafs die Behandlung derfelben ‘unter dem Einfluffe der freien Luft 
relativ und abfolut günftigere Heilungsrefultate ergebe, als jene in gefchloffenen 
Localitäten und ferner aus den Schwierigkeiten, im Kriege gute und geeignete 
Gebäude in genügender Anzahl aufzutreiben. 
Von den öffentlichen Localitäten einer Stadt, welche zu Lazarethzwecken 
Verwendung finden können, und öfters fchon Verwendung fanden, find folgende 
zu erwähnen: 
| Hofpitäler, wenn vorhanden, eignen fich hiezu natürlich in erfter Linie 
fchon vermöge ihrer fchon beftenenden Einrichtungen ad hoc: der Betten, der 
Küche, des Wartperfonales, der hygienifchen Verhältniffe überhaupt. Doch felbft 
die beften Hofpitäler find für eine gröfsere Anhäufung von Bleffirten gefärlich, 
weil fie durch die frühere conftante Benützung mit fchädlichen Stoffen im- 
prägnirt find, welche fich nur fchwer befeitigen laffen und bald ihren verderb- 
lichen Einflufs auf die Verwundeten zu Tage treten laffen (Hofpitalismus). 
Aus ähnlichen Gründen, denen noch ein gewöhnlich abfoluter Mangel 
jeglicher hygienifcher Einrichtungen namentlich in Rückficht auf Ventilation und 
Canalifation fich beigefellt, eignen fich auch nicht Kafernen, Kirchen, 
Schulen und Fabriksgebäude. Kirchen befitzen dank ihrer hohen 
Fenfter gar keine Ventilation, haben Sommer und Winter eine ftets gleiche feuchte 
 
	        
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