MILITAR-KARTOGRAPHIE 
| (Grupps XIV, Seetion 6 und] Gruppe XVII, Saction 4.) 
   
    
     
   
     
  
      
     
  
  
   
     
    
  
   
   
      
     
    
   
   
  
   
     
   
    
   
   
   
  
Bericht von 
JOSEF ZAFFAUK, 
k.k. Hauptmann, Profefor der Terrainlehre und Terraindarftellung an der 
Militärakademie in Wien. 
Le chnifchen 
In ‚allen Zweigen menfchlicher Thä ätigkeit ift die Gegenwart oft nur die 
Erbin grofser und wic htiger Gedanken unferer Vorfahren, welche verbeffert und 
erweitert, den Ver .. entfprechend ins Leben gerufen wurden, oft aber auch 
die Schöpferin neuer Ideen, die unfere Nachkommen bereichern und fie zur Ver- 
vollkommnung anfpornen 
Aus logifch entwickelten, gefchichtlichen A| bhandlungen und Darftellungen 
entnehmen wir den Standpunkt, den ein oder derandere Erwerbs- oder re eig 
zu einer gewiffen Zeitperiode einnahm; wir lernen die damali igen Verhältniffe 
Anfchauungen und Bedürfniffe kennen, entdecken die Lücken, die wir ne 
a. hätten, und oft erft durch den nahe een Vergleich werden wir in die Lage 
| verfetzt, dem Fortfchritte neue Bahnen zu eröffnen. 
Diefe Schlufsfolgerungen mögen die Veranla fung zu den additionellen, 
gefchichtlichen Austtell lungen zu Paris und Wien gewefen fein und die ns cht 
liche „Kartographie#, re wirindemPavillon „Gefchichte der Ge ib e 
und Erfin a unge en“ erblickten, zwingt uns daher auch j jeweilig die Teiftung gen 
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der Vergangenheit in unfere Bekacı htung aufzunehmen. Wir ftellen dabei Oetter- 
reich an die Spitze und laffen die anderen Staaten je nach Wichtigkeit der Aus- 
ftellung folgen. 
Oefterreich. 
j Wie wir aus der Gefchichte der Kartographie vom Jahre 1750 bis 1867 
entnehmen, wurdenin Oefterreich fchon zur Regierungszeit der grofsen Kaiferin 
Maria Therefia und Oefterreichs erle ‚uchtetem Herrfeher Be, Jo fefll 
zufammenhängende Aufnahmen durchgeführt. Im Jahre 1787 waren bereits alle 
Provinzen des Staates nach einem gleichen Mafsftabe verzeichnet und wenngleich 
» diefe erfte Aufnahme vermöge des kurzen Zeitraumes s (1764 bis 1787) vie lleich! 
noch nicht den immer mehr gefteigerten Anforderungen, die an ricl htige geodä- 
tifche Vermeffungen geftellt wurden, entfprach, fo war das erzielte, topographi ifch 
dargeftellte Gefammtbild der Monarchie um fo fchätzenswerther, als zu jener Zeit 
noch kein Staat eine folch’ umfan; greiche und für die damaligen Verhältniffe voll- 
ftändige Aufnahme aufzuweifen hatte.