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Militär-Kartographie.
Mit Hilfe der Aufnahmsfedtionen werden durch die Verjüngung derfelben
auf das Mafs 1:60.000 die Specialkarten gezeichnet, fodann hiernach die
Kupferplatten, jedoch im Mafsftabe 1: 75.000 heliographifch erzeugt.
Das Waffernetz erfcheint hier noch vollftändig mit all’ feinen zugehörigen
Uebergängen und Furten angegeben, die Flofs- und Schiffbarkeit, fowie fteile
oder verfumpfte Ufer, befonders aber die Communicationen find fcharfund deutlich
hervorgehoben, die Ortfchaften erfcheinen noch mit ihren Hauptgaffen, ihren Ein-
und Ausgängen, die Waldungen mit ihren Durchhauen und Waldblöfsen. Wein-
gärten und gröfsere Wiefencomplexe find klar zur Anfchauung gebracht. Die
einzeln ftehenden Mühlen, Wirths- und Jägerhäufer, Schlöffer, Kirchen, Capellen
find ebenfo wie die zur Orientirung dienenden Gegenftände durch gewiffe conven-
tionelle Zeichen erfichtlich gemacht.
Die Bodenunebenheiten werden in ihren Hauptformen dargeftellt, mit
hundertmetrigen Schichtenlinien und überdiefs an den wichtigften Punkten mit
Höhenkoten verfehen. Die Befchreibung erfolgt analog wie bei den Mappirungs-
fectionen.
Bei der Specialkarte wurde für die Gradeintheilung die von Bonn& ver-
befferte Flamfteed’fche Projedtionsmethode angewendet. Bei den neu anzufer-
tigenden Karten ift jedoch das Syftem der Gradkarten eingeführt, wobei die
Kartenränder mit den Parallel- und Meridiankreifen übereinffimmend conftruirt
werden, fo dafs ein Blatt in Form eines fymmetrifchen Trapezes erfcheint. Die
Höhe eines folchen Gradkarten-Blattes betr; gt 1/, Grad geographifcher Breite
und die Länge !/, Grad geographifcher Länge.
Bei den Generalkarten endlich nimmt des aufserordentlich verjüngten
Mafsftabes wegen, die conventionelle Bezeichnung einen anderen Charakter an;
kleine Waldungen, ferner Weingärten, Sümpfe, Teiche etc., Bäche von geringer
Ausdehnung werden hier nicht mehr dargeftellt. Die fchiffbaren Flüffe und Canäle
find doppelt, die übrigen Wafferläufe einfach ausgezogen. Brücken, Induftrie-
etabliffements, einzelne Gebäude, grofse Culturcomplexe find, fowie das Eifen-
bahn- und Strafsennetz, mit Schärfe gegeben.
Das Terrain erfcheint noch mehr vereinfacht als in der Specialkarte, ohne
Schichtenlinien, doch immer mit beigefetzten Höhenkoten. Diefe Karten bieten
fchätzbares Material in Fülle.
Bisher erfchienen Pläne und Karten in den Verjüngungen I1:14.400,
1:28.800, 1:57.600, 1:144.000, 1:288.000 etc. Seit der Einführung des Meter-
mafses (1869) find für topographifche Karten jedoch folgende Verjüngungen
officiell beftimmt, als: 1:12.500 oder I Centimeter gleich 125 Meter der Natur als
Doppelmafs; 1:25.000 oder ı Centimeter gleich 250 Meter der Natur für
dieMappirungsfectionen; 1:75.000 oder ı Centimeter gleich 750 Meter
der Natur für die Specialkarte; 1:300.000 oder ı Centimeter gleich 3000
Meter der Natur für die Generalkarte.
Das k. k. militär-geographifche Infitut exponirte Pläne,
Special- und Generalkarten alten und neuen‘ Mafsftabes im anafta-
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tifchen Druck, ferner Kupferftiche, Lithographien, Photographien, Photolitho-
graphien, Chromo-Photolithographien, Kohlenphotographien und Heliogravuren.
Die einzelnen Mufter beftanden in Folgendem: Die Specialkarte von Böhmen,
Dalmatien, dem nord- und füdwelftlichen Ungarn (1:144.000), die Karte von
Centraleuropanach Scheda (1:300.000). Die vorerwähnten Blätterfind Ku pfer-
ftiche und zeichnen fich durch eine leicht fafsliche, charakteriftifche Darftellung
des Terrains (das Terrain ift durch Schraffen mit beigefetzten Höhenkoten
gegeben) ebenfo durch ihren netten und reinen Stich aus. Nebft diefen
varen der hydrographifche Atlas des adriatifchen Meeres (1: 174.900), die
Generalkarte der Walachei (1:288.000), die Specialkarte der Lombardie und
Venetiens, von Parma und Modena (1:80.400) nebft anderen Specialkarten zu
erfehen.