Militär-Kartographie.
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um Dänemarks Kartographie hohverdienten Manne verdankt man auch mehrere
befondere Karten einzelner Provinzen.
die königliche Gefellfchaft der Wif
fenfchaften begonnen, von den vollkommenen Karten Dänemarks einzelne
Theile in Kupfer ftechen zu laffen, von denen das Amt Kopenhagen auf einem
und ein Theil Seeland auf zwei Blättern als die fchönften Exemplare genannt
In fpäteren Jahren hat
werden müffen.
Verlaffen wir jetzt die getreue Klio, die uns diefe Daten an die Hand gab,
und wenden wir uns der dänifchen Ausftellung felbft zu.
Der officielle General-
katalog erfpart uns ein langwieriges Suchen, indem er uns in der XII. Gruppe
Dänemarks unter der Nummer 256 anzeigt, wohin wir uns zu wenden haben.
Das erfte, was wir dafelbft erblicken, ift eine Mappe mit gut gelungenen
Photographien und Photolithographien von
colorirten Mefsfedtionen
(Mappirungsfectionen) im Mafsftabe 1:20.000, die im Jahre 1869, 1870 und
1871 vom dänifchen Generalftabe angefertigt wurden.
1:40.000, der nach officiellen Angaben für Pläne der
Umgebungen von Städten angewendet werden foll, treffen wir die vom General-
ftabe ausgearbeitete und ausgegebene Karte von Jütland. Mit überaus feinem
Stich geben fie das Terrain in zehnfüfsigen, äquidiftanten Niveaucurven; felbft
der Meeresgrund an den Küften erfcheint uns durch vier Horizontalcurven markirt,
Im Mafsftabe
die einen äquidiftanten Abftand von fechs Fufs bezeichnen.
Ueber die Tiefe von
24 dänifche Fufse hinaus ift die Meerestiefe durch arabifche Ziffern in Klafter-
fonden gegeben.
Diefe Karte erfcheint in einzelnen in Kupfer geftochenen Blättern, die je
einen Flächenraum von fünf Quadratmeilen repräfentiren und eine Breite von
15. de c#
‚eine Höhe von 12 d. c.’, haben.
Sie find
insgefammt mit minutiöfer
Genauigkeit durchgeführt und dem Umftande mag es wohl zuzufchreiben fein,
dafs die im Ganzen mufterhaft durchgeführten Blätter, an einigen Stellen durch
grofse Anhäufung von Schichtenlinien, Cultur und Schrift, überladen erfcheinen.
Diefer Uebelftand tritt jedoch noch mehr hervor in der vom Generalftabe
im Mafs 1:80.000 ausgegebenen Karte Dänemarks (Generalftabens topografiske
Kort over Danmark.
Diefe,
in der
modificirten
Flamfteed’fchen Projection
erfchienenen Atlasblätter find eine pantographifche Reduction forgfältiger Detail-
aufnahmen im Mafsftabe 1:20.000, die auf Bafıs einer fehr genauen Triangulirung
und reducirter Kataftermappen (1: 4000) bewerkftelligt wurde. Auf eine Quadrat-
meile entfielen etwas über oder unter Hundert durch trigonometrifches Nivel-
lement gemeffene Höhenpunkte, welche die Grundlage für die Einzeichnung des
Terrains in zehnfüfsigen, äquidiftanten Niveaucurven bildeten.
War diefe geringe Schichtenhöhe bei den im Mafsftabe 1:20.000 angefer-
tigten Karten gerade im richtigen Verhältniffe gehalten, fo müffen wir fie in der
vierfachen Verkleinerung jedoch, als all’ zu gering anfehen; obwohl die Feinheit
in der Ausführung eine aufserordentliche ift, würde eine gröfsere Schichtenhöhe
doch wefentlich zur leichteren Lesbarkeit der Karten beitragen.
Die mehrerwähnten Niveaucurven erfcheinen
[chwarze Linien, die Gewäffer blau, die Strafsen durch doppelte braun angelegte
Linien, Eifenbahnen werden durch eine kräftige Linie mit einer parallelen feinen
zu beiden Seiten, fonftige Wege und Fufsfteige durch einfache, geftrichelte Linien
gegeben.
in den Karten als feine
Durch leicht verftändliche conventionelle Bezeichnungen find Laub-
und Tannenwälder, Geftrüppe, Sümpfe, Wiefen, Haiden, Lehmboden etc. erficht-
lich gemacht.
Der Meeresgrund erfcheint ebenfalls in vier fechsfüfsigen Faden-
linien, jedoch über diefe Tiefe hinaus nur mehr mit angegebenen Sonden in Klaf-
tern. Auch ift auf Alterthums - Denkmäler befondere Rückficht genommen und
diefe, fowie die einzelnen Kirch.piel-Grenzen auf den Blättern erfichtlich gemacht.
Von den Original-Kupferplatten werden galvanoplaftifche Copien
angefertigt und können die Karten mit und ohne Abbildung des Bodenreliefs
REN SEE