Full text: Militär-Kartographie (Heft 35)

    
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
      
Militär-Kartographie 
Wurde das Anpaffen des Abzuges auf den Steinen genügend forgfältig aus- 
geführt, fo decken die fchwarzen und blauen Linien und Zeichen genau diejenigen, 
welche beim erften Abzug in Biftre gedruckt wurden, und das Terrain allein zeigt 
diefe Färbung. 
Sticht man auf einem vierten Steine die 2ometrigen Schichtenlinien, fo 
erzielt man durch einen combinirten Druck diefes mit Steinen für Schwarz und 
Blau, die zur vorhergehenden Operation dienten, einen ftatigraphifchen Druck 
derfelben Karte. Neben den erften geftellt, erlaubt diefer Abdruck die beiden zur 
Darftellung des Terrains angewandten Verfahren zu vergleichen und die Vor- und 
Nachtheile beider Syfteme zu erkennen. 
Durch die unter 4 und 5 erwähnten Methoden wurden endlich die unter 6 
exponirten Blätter erzeugt. Der erfte Druck ift der eines Blattes der Kartevon 
Algerien (M&de&ah) im Mafse 1:80.000 (Terrain in Schichten). Die zwei 
anderen Blätter, Modane und Bardonneche, die zufammen die Karte des 
grofsen Tunnels vom Mont Cenis darftellen, wurden nach der eben unter 5 
erwähnten Methode abgedruckt. Durch Abtonung der Farben konnte man es 
dshin bringen, die Waldungen dunkelgrün (eine Mifchung von Blau und Biftre) 
anzulegen, ohne die Anzahl der Steine, die aus drei: fchwarz, blau und biftre 
befteht, zu vermehren. 
Als letztes Blatt fahen wir eine reichlich cotirte Nivellirungskarte von 
Frankreich 1:80.000 in Ioometrige Schichten gelegt. Zur leichteren Ueberficht 
ift hiebei jede vierte Schichtenlinie ftärker ausgezogen. Es ift diefs eine Wand- 
karte, welche die Reliefbildung Frankreichs recht gut veranfchaulicht. 
Die Zeichnung wurde auf photolithographifchem Wege in zwei Farben, 
blau und fchwarz, auf Stein übertragen. 
Die ganze Karte, aus 6 Blättern beftehend, ift um den geringen Preis von 
3 Francs zu beziehen. 
Die Ausfteller wurden von der internationalen Jury mit dem Ehren- 
diplome ausgezeichnet. 
Niederlande. 
Haben wir fchon bei allen .bisher erwähnten Ländern einen erfreulichen 
und entfchiedenen Fortgang conftatiren müffen, fo ift diefs bei den exponirten 
niederländifchen Kartenwerken des topographifchen Bureaus noch mehr unfere 
Pflicht. Hier treffen wir auf wahrhaft vorzügliche Leiftungen, was befonders von 
den durch Farbendruck erzeugten Blättern gilt. Als Verjüngungsverhäit 
niffe, die für officielle Karten angewendet werden, fanden wir hier folgende 
Mafse: 
1:25.000 für die feit 1834 begonnenen Originalaufnahmen. 
1:50.000 für die topographifche Karte des Landes, fowie 
I: 200.000 für den topographifchen Atlas der Niederlande. 
Was die im Mafsftabe 1:25.000 angefertigten Kartenwerke betrifft, fo 
waren fie auf der Ausftellung durch zwei Blätter vertreten, von denen das eine 
„Balaclava“ als Photolithographie, das zweite die topographifche Karte 
von „S.Gravenhageen Omftrecken“ als Chromolithographie auftrat. 
In beiden Blättern erfcheint das Terrain in Schraffen nach dem Wafferlaufe. Das 
letztere Blatt von drei Steinen nach der Procedur „Eckftein“ erzeugt und mit 
typo-autographifcher Befchreibung verfehen. — In der Verjüngung 1:50.000 
finden wir die unter 2 erwähnte „Topograph. en militar. Kaartvanhet 
Koningrijk der Nederlanden“, die, aus 62 Blättern beftehend, fchon im 
Jahre 1864 vollendet war und feit jener Zeit fortwährend ergänzt und berichtigt 
wird. Diefe Karten geben wohl das möglichft vollftändige Bild, das topogra- 
phifche Karten überhaupt bieten können. Sie enthalten fämmtliche Ortfchaften, 
die Städte en detail, die Culturen, alle Communicationen, Meerestiefen etc.; das 
hen 
a
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.