Full text: Militär-Kartographie (Heft 35)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
4 Jofef Zaffauk. 
Terrain ift leicht fchraffhirt, entbehrt jedoch beigefetzter Höhencdten. Durch ne 
fchöne Ausführung, noch mehr aber durch ihre Ge :nauigkeit en diefe Blätte: 
alle älteren Karten des Landes, wie jene vonKrayenhof,Defterbecku.v. . 
Eine Reduction diefer topographifchen Karten ift der topographifche 
Atlas der Niederlande. Mafsftab 1:200.000. 
Von den ausgeftellten Karten fanden wir ferner im Mafsftabe 1:100.000 
die topographifchen Karten der Refidenzfchaften Samaran g und Poca- 
longan aufJava und jene von Cheribon. In diefen auf chromolithographi- 
en Wege erzeugten Blättern ift das Terrain durch blaue Curven und durch 
feine anne ehren gegeben, wobei man das Gefetz, dafs die Schichtenlinien 
(Horizontalen) von . Sc, fenkrecht getroffen werden müffen, we enig zu 
beachten fchien. — Die Gewäffer erfchienen blau, das Meer von der Küfte an in 
zehn verfchiedenen Tönen diefer Farbe a bgeftuft ; gröfsere Strafsen roth, gewöhn- 
liche Communicationen fchwarz. Auch waren dee einzelnen, durch rothe Linien 
fcharf begrenzten Culturparzellen in verfchiede enen Farben unter einander erficht- 
lich gemacht, fo dafs z. B. Kaffeeanlagen braun, Zuckerplantagen roth, Waldun- 
gen grau erfchienen. Auch hier trafen wir auf einen reinen präcifen F ab aniench 
Des V erfahren hiebei war noch durch drei exponirte Steine und eine beigefügte 
Erläuterung verftändlich gemacht. Letzterer entnahmen wir ungefähr F eleende 
Diefe von E.H. Eckftein, dem technifchen Vorfteher des topographi- 
fchen Bureaus in Anwendung gebrachte Aetzmethode bezweckt den gleichzeitigen 
Druck verfchiedener F a von flachen Tinten auf mechanifchem W ege 
zu erzielen, anftatt dasfelbe, wie bisher, durch die zeitraubende Arbeit vorzuneh- 
men, wo man diefe ren durch Schr Punkte oder vermittelt des Kornes 
lithographifcher Kreide darzuftellen fich bemühte. Die fo erhaltenen Tinten 
zeichnen fich hauptfächlich durch Gleichmäf: [sigkeit, Feinheit, Frifche und Kraft 
aus, und geftatten die ausgedehntefte A] ftufung der Nuancen. Alle Farben und 
nn welche zu kartograpl tifchen Arbeiten bedingt werden, können von drei, 
in be verfchiedenen Nuancen bearbeiteten Steinen für die blaue, rothe und 
gelbe Farbe zufammengeftellt werden. Als Probe hiefür liegt die im Mafse 
1:100.000 (?) angefertigte Karte eines Theiles der Schweiz (Blatt In terlacken) 
auf. Diefe ebenfalls mit typo-autographifcher Schrift verfehene Chromolitho- 
graphie enthält die Gewäffer blau. die Communicationen weifs, die Schichten 
linien fchwarz und die einzelnen Sc] ıichtengürtel von der Tı<fe gegen die Höhe 
zu in immer heller werdenden braunen und br aunblauen Tönen, was dem Ganzen 
einen reliefartigen Eindruck verleiht. Dasfelbe Blatt erfcheint auch noch im 
Mafsftabe ı: 75: 000 (?) bei fchräge angenommener Beleuchtung mit Aequidiftanzen 
in Licht und Schatten. Die Schichtengürtel gehen ebenfalls gegen die Höhe zu 
in einen lichteren Ton über. 
Diefe Methode Eckftein’s konnte bis jetzt nur für das topogra- 
phifche Bureau nützlich gemachtwerden, obwohl fie fich auch auf Kunftproducte 
anwenden liefse. Ihre grofsen Vortheile beftehen im Wefentlichen in folgenden 
Punkten: 
In der fchnellen und mechanifche en Conftruction der Tinten durch Ae tzung; 
in der Erlangung aller Farben, Linien und Details in gröfster Klarheit 
und Schärfe von nur di Steinen, was eine aufserordentliche Sriparnifs an Zeit 
und Steinennachfich zieht und den Druck felbft wefentlich vereinfacht und endlich 
in dem gleichzeitigen Drucken von fehr hellen und dunklen Tönen der- 
felben Farbe, was vorzüglich die Klarheit der hellen Farben befördert. 
Die Bicpei angewendete typo-autographifche Befcl ıreibung wurde zuerft 
unter der Leitung des General Befier angewendet und erfpart den Salkhagen 
Stich der Sehriton indem fie zugleich mit der fchwarzen Gerippezeichnung 
gedruckt werden. Als Beifpiel hiefür dieKarte von Haag, welche von ee 
Farbenfteinen und von einem für fchwarze Schrift und Zeichnung 
angefertigten 
Stein abgedruckt itt. 
    
    
     
   
   
      
     
      
    
   
    
   
  
    
     
    
         
    
      
    
     
   
       
    
      
   
    
     
   
   
  
  
   
     
   
    
  
	        
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