Full text: Militär-Kartographie (Heft 35)

     
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
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NS 
Militär-Kartographie. 
graphifche Pläne von St. Petersburg, Tzarfkoe Selo, Pawlofk 
und Oranienbaum, fowie die im Mafsftabe 1: 840.000 ausgeführte, chromo- 
lithographifche Karte des Kaukafus, die in fechs Blättern vertreten, das 
Terrain ebenfo wie die meiften anderen in braunen Schraffen hervorhebt. 
Wie weit Rufsland in der Kartographie vorgefchritten ift, zeigten feine 
Heliogravuren, die nach dem Syfteme Mariotte erzeugt wurden, ferner 
feine photographifchen Reductionen. 
Vonerfteren fanden wir im Mafsftabe 1:100.000 und 1:126.000 ausgeführte 
Redudionen der Original- Aufnahmsfectionen von Befsarabien. 
Ferner die im Mafsftabe 1:42.000 in drei Farben angefertigte Reduction der 
Aufnahmsfetionen von Finnland, welche letztere das Terrain in braunen 
Schichtenlinien, die Gewäffer blau geben, fo wie jene von Kokan. 
Von photographifchen Reductionen ift der im Mafsftabe 
1: 25.200 im Jahre 1872 angefertigte und durch Handarbeit colorirte Plan von 
Tafchkend derebenfalls colorirte PlanvonKhiwaundjenervonSamarkand 
aus dem Jahre 1871 und fchliefslich das Gebiet von Kuldfcha zu erwähnen. 
Letztere enthält das Terrain lavirt und ohne Coten. 
Von fonftigen ausgeftellten Karten find befonders erwähnenswerth die 
Karte von Turkoftan (1872) Krasnowodfk und jene des Amu- darja 
(Oxus) Flufsbettes, fowie nicht minder die im Jahre 1873 angefertigte Karte eines 
Theiles des transcafpifchen Gebietes. Eine Karte von Centralafien 
im Mafsftabe 1: 420.000 war ebenfalls ausgeftellt. 
Aufser den bis jetzt erwähnten topographifchen Karten fanden wir noch 
das finnländifche geodätifche Centralbureau zu Helfingfors 
durch eine Generalkarte von Finnland vertreten. 
Wir müffen es als ein befonderes Verdienft betrachten, dafs Rufsland, 
obgleich durch kriegerifche Unternehmungen hiezu gezwungen, durch Aufnahme 
unerforfchter Gegenden in Klein- und Centralafien in geographifcher 
Beziehung uns die Kenntnifs neuer Gebiete erfchliefst und die Kartographie 
diefer Art durch werthvolle Publication bereichert. Die vorzüglichen Arbeiten 
des photographifchen Depöts wurden durch das Ehrendiplom, die topogra- 
phifche Abtheilung des Generalftabes in Tiflis für die technifche Ausführung der 
Karten vom Kaukafus durch die Verdienft-Medaille, die des General- 
ftabes in Tafchkend für die Leiftungen der Kartographie Centralafiens durch 
das Anerkennungsdiplom ausgezeichnet und der Werth derfelben in jeder 
Richtung hiedurch anerkannt. 
Schweden. 
Diefes Reich erfchien früher theils auf den allgemeinem geographifchen Kar- 
ten der nordifchen Reiche, theils auf befonderen Blättern dargeftellt, unter welch’ 
letzteren die Karte von Andreas Buräus den Grund der neueren bildet, welche 
de Witt, Homann, Seutter und Boudet geliefert haben. Mehrere Special- 
karten von-fchwedifchen Landfchaften hat Homann aus dem Blaeui’fchen 
Atlas entnommen. Auf Staatskoften waren bereits im Anfange desXVL. Jahr- 
hundertes von der fogenannten Landmefferei geographifche und geome- 
trifiche (ökonomifche) Pläne veröffentlicht, doch wurden erftere damals durch 
eigenthümliche Verhältniffe derart vernachläffigt, dafs feit dem Jahre 1789 keine 
geographifche Karte in die Oeffentlichkeit kam, bis Baron Hermelin mit 
geringer Staatsfubvention und mit Aufopferung feines bedeutenden Vermögens 
theils felbft, theils durch eine von ihm gebildete Gefellfchaft über fämmtliche 
Läne in Schweden und Finnland in Kupfer geftochene Karten anfertigen liefs. 
Diefe Karten fammt Druckplatten brachte der Staat käuflich an fich, errichtete 
zur Fortfetzung der Arbeiten 1805 ein Feldvermeffungs-Corps, das 
feit 1831 unter dem Namen topographifche Corps einen Theil des General- 
ftabes bildet und mit der Anfertigung vollftändiger und richtiger Karten betraut ift. 
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