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es find fehr nette Kupferftiche und bieten ein reichhaltiges Materiale für den
Topographen.
Die Generalkarte 1:100.000 iftfeit dem Jahre 1851 in Ausarbeitung. Sie
wird in drei Blättern erfcheinen. Ein Blatt (Kupferftich) ift bereits der Oeffent-
lichkeit übergeben und war in der Weltausftellung zu fehen. Das Blatt, den füd-
lichen Theil Schwedens vorftellend, bietet vom Terrain und Gerippe Alles, was
man von einer Karte in diefem Mafsftabe beanfpruchen darf, beurkundet eine
zweckmäfsige Anordnung in der Anfertigung und richtige Wahl desjenigen, was
in der Karte noch aufzunehmen und was wegzulaffen war. Diefe Karte gehört zu
den fchönften topographifchen Arbeiten. Der Kartenrand hat eine Eintheilung
von Grad zu Grad.
Das topographifche Corps arbeitet überdiefs für militärifche Zwecke Karten-
werke in gröfseren Mafsftäben aus. Derlei Pläne werden aber geheim gehalten.
Die Seevermeffung und deren Zufammenhang mit der Küftenauf-
nahme fowiedie Vervielfältigung und die Veröffentlichung der darauf bezüglichen
Kartenwerke beforgt die königliche Seekarten-Behörde, welche dem Chef des
Departements der Seevertheidigung untergeordnet ift. Die Seevermeffungs-Karten
über die Küften, Skären und Landfeen werden im Mafsftabe 1: 20.000, ausnahms-
weife 1:10.000 entworfen.
Zum Beften der allgemeinen Schifffahrt werden Pafskarten in Maß-
ftäben zwifchen 1:300.000 und 1:550.000, Küftenkarten von I: 200.000
bis 1:250.000 und Specialkarten von 1:50.000 bis 1: 100.000 angefertigt.
Die exponirten geologifchen Karten über das öftliche Dalsland und
einen Theil Weftgothlands, der Umgebung des Mälar-Sees, dann die
Ackermann’fchenNiveau-undNivellirungskarten undhyd rographi-
fchen Karten, ferner dieDislocationskarte vonGrill (1848), find meift
auf Bafıs topographifcher Kartenwerke entworfen und nett ausgeführt.
Im Lande wird auch von Einzelnen eine recht bedeutende, lobenswerthe
kartographifche Thätigkeit entwickelt, fo von Major A. Hahr, Lieutenant Ment-
zer, Ahrmann, Frefe, Stjernffrom, Weftrell, Albinund No rdbeck,
Peterfonetc. die fich auch theilweife an der Expofition betheiligten.
Schliefslich fei bemerkt, dafs nach Befchlufs des Königs und des Reichs
rathes noch im Laufe diefes Jahres das Topographencorps aufgelöft und dem
Generalftabe, dereiner Reorganifirung entgegenfieht, die weitere Kartenerzeugung
zugewiefen wird.
Dem königlich topographifchen Corps, fowie dem königlichen Seekarten-
Comptoir in Stockholm wurde in gerechter Würdigung der kartographifchen
Arbeiten von der internationalen Jury die Fortfchrittsmedaille zuerkannt.
Schweiz.
Ueber die älteren Karten fehlen fichere Nachrichten. Johann Jacob
Scheuchzer, Doctor der Arzneiwiffenfchaft und Profeffor der Mathematik in
Zürich hat auf Grundlage einiger Unterfuchungen und Arbeiten eine grolse Karte
von 4 Blättern verfertigt und 1712 in Kupfer ftechen laffen. Peter Scheuk.
Jaillot, Convensund Mortier haben diefe fchätzbare Karte nachgeftochen.
Profeffor Tobias Mayer hat eine ziemlich gute Karte der Schweiz entworfen, die
von den Homann’fchen Erben als Kupferftich 1751 veröffentlicht wurde. Von
anderen verdienftvollen Kartenwerken feien jene von Philipp Buache, Emanuel
Haller und Leonhard Ziegler erwähnt.
Vom eidgenöffifchen Stabsbureau in Bern waren nebft zwei
Handzeichnungen Terrainftudien von Bötem ps und Stryinsky — die aus
25 Blättern beftehende topographifche Karte der Schweiz, im Mafsftabe
1:100.000, vermeffen und herausgegeben unter Aufficht des Generals Dufour
(1842 bis 1864), ausgeftellt. In letzterer Karte ift das Terrain mit Zugrunde-