Full text: Das Heerwesen auf der Weltausstellung 1873 in seinen Beziehungen zu Gewerbe und Industrie (Heft 84)

    
   
  
  
  
  
     
   
    
      
      
     
    
      
    
     
   
   
    
   
  
     
     
    
       
    
      
    
   
   
   
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Rudolf Baron Potier des Echelles. 
Diefe Ueberzeugung würde noch entfchiedener zum Durchbruche gelangt 
fein, wenn die verfchiedenen, militärifchen Zwecken dienenden Objedte in einer 
Gruppe vereint aufgetreten wären. Der Umftand jedoch, dafs fie in verfchiedenen 
Induftriegruppen eingetheilt waren, liefs zwar ihre Reichhaltigkeit 
erfchwerte aber die Ueberlicht und Vergleichung in hohem Grade. 
Es foll nun der Verfuch gewagt werden, die Beziehungen desHeer- 
wefens zu Gewerbe und Induftrie, wie fie auf der Weltausfel 
lung zum Ausdrucke gelangten, überfichtlich darzuftellen. Selbt- 
verftändlich kann es fich dabei nicht um wiffenfchaftliche Erörterungen und 
kritifche Vergleichungen handeln. — Nicht das Wie, fondern nur das Wa 
berührt wer nn 
Einem Wandelbilde gleich foll die Weltausftellung an dem geiftigen Auge 
vorüberziehen; doch diefsmal in ernften Tableaux die Werkzeuge und Hilfsmittel 
des Krieges entrollen, welche in ihrer Gröfse und Mannigfaltigkeit ein beredtes, 
glänzendes Zeugnifs geben von der erhabenen Schöpfungskraft des menfchlichen 
Geiftes und zugleich einen Fortfchritt im humanitären Sinne markiren, 
Errungenfchaften der Kriegstechnik auch dem friedlichen Schaft 
kommen, und mit der erreichten Vollkommenheit der 
erkennen 
as foll 
indem die 
en zug 
Kriegsinftrumente auch 
  
1te 
deren Verwendung immer feltener werden, und einft — fo mögen wir wenigftens 
hoffen — ganz aufhören wird. 
Und wie der Decorationsmaler nur in fcharf markirten Zügen das Bild 
fixirt, alle Details bei Seite laffend, fo kann fchon mit Rückficht auf den zu Gebote 
ftehenden Raum und dieübergrofse, ja faft erdrückende Reichhaltie] 
j haltigkeit 
des Materiales nur das Intereffantefte und Wichtigfte, nach 
Gruppen und Ländern geordnet, hervorgehoben werden, 
Inder GruppeT: 
Berg- und Hüttenwefen, 
ift es vorzüglich die Sprengtechnik, welche fchon in den älteften Zeiten 
Hilfsmittel für Kriegszwecke Verwendung fand und 
als 
einen eigenen Zweig der 
Kriegsorganifation bilde te. Und dafs es in der Gegenwart nicht anders geworden 
ift, beweifen nicht nur die Erfahrungen der letzten Kriege. Ja, in allen Haus- 
haltungen Wiens empfindet man — ech etwas ftark indiredt — den Werth 
militärifcher Hilfeleiftung bei Gefteinsfprengungen, indem ohne diefelbe die 
Refidenz das erquickende Nafs der Al ipen noch lange 
entbehren müfste 
Was nun die Vertretung der Sprengtec Ba uf der Weltausftellung 
betrifft, fo konnten nach der Natur der Sache nur die Werkzeuge und Hilfs- 
no fowie die Refultate der Anwendung der 
gelangen. 
Erftere fallen vorwiegend in Gruppe III und XIII, während die Objec 
felbft in Gruppe IX rangirt waren. Es dürfte aber 
wenn Urfache und Wirkung menpeße ellt erfcheint, foweit diefs nämlich 
Bohrmafchinen, Gefteinsproben und Rettungsapparate für Minen- 
Arbeiter betrifft, welch letztere in 5 eutfchland und Oleite 
waren. 
Von erfteren haben faft alle Staaten mehrere und verfchiedene E ‚xemplare 
ausgeftellt, und feffelte namentlich die im Pavillon von Mahler 
exponirte reichhaltige Sammlung der beften und 
Intereffe fowohl des Laien als des Fachmannes, 
Nebft den einfachen Minenbohrern, welche der leichten Transport- 
fähigkeit und des handfamen Gebrauches wegen hauptfächlich im Felde Verwen- 
dung finden, dann den in Bergwerken ge ebräuchlichen Bohrmafchinen, war auch 
jenes complicirte, einen hohen T riumph menfchlicher 
Bohrwe 
letztern zur Ausftellung 
die Ueberficht erleichtern, 
j 
rreich exponitt 
und Efchenbacher 
neueften Bohrmafchinen das 
Erfindungsgabe bi en 
erk ausgeftellt, welches, die Goheh der Unterwelt bezwingend, de
	        
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