Full text: Das Heerwesen auf der Weltausstellung 1873 in seinen Beziehungen zu Gewerbe und Industrie (Heft 84)

   
    
  
  
   
   
    
    
   
   
  
   
   
   
   
  
  
    
    
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
    
     
   
  
    
   
  
   
  
   
    
  
   
   
    
   
  
    
   
    
Das Heerwefen. 
Deutfchlandin diefem Genre, welches übrigens für Popularifirung fein Gutes 
naben mag. 
Die fchwedifche Uniform ift einfach und gefchmackvoll, das Tuch 
derb, kräftig wie die ganze Nation; Ru (slan d hatte die Courtoifie, die Unifor- 
men jener Regimenter auszuftellen, deren Chefs Glieder unferes Kaiferhaufes 
find. und hat fich die Uniform des ruffifchen Militärs bedeutend zum Vortheile 
verändert. Sie ift fehr praktifch und einfach, nur {cheint der braune Halinamantel 
etwas zu fchwer 
In Rumänien intereffirte die nationale Armirung des Grenzcorps, welche 
in der gewöhnlichen Bauerntracht | befteht, die nur durch die Cocarde und die 
gleic hmi äfsige Bewaffnung und le einen militärifchen Anftrich erhält. In 
D e utfchlan d waren Militärftoffe fehr zahlreich vertreten, doch. mufste man 
diefelben bei den FR a wie denn überhaupt, ganz entgegengefetzt 
zu den meiften Staaten, die deutfche Kriegsverw altung nur die Einlie fe rung von 
Küraffen, Koc ehem und Tuchmaterialien übernimmt, die Befcha affung aller 
übrigen Gegenftände aber gegen ein fixes Paufchale den Regimentern, refpective 
der Privatinduftrie überläfst. 
So waren denn auch die fünfzehn lebensgrofsen Puppen, welche ein 
yetreues Bild der deutfchen Armee gaben, fowie die andern a ve 
fände von Privatfirmen ausgeftell. — Ungarn brillirte mit der von der Ö 
reichifchen allgemeinen Bank ausgeftellten Honvedgruppe, welche, nett 
und wirkungsvoll arrangirt, wohl die Exiftenz einer Honvedarmee den Fremden 
vor Augen führte, nicht aber über Güte der Stoffe und des Materials Auskunft 
gab, da die Proben davon unnahbar hoch placirt waren. 
In Oefterreich war nebft der impofanten Exj pofition des C onfortiums 
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Heeresausrüftung, welche eben Alles enthielt, was a Armee braucht, auch 
  
  
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die Betheiligung von Privatfirmen eine fehr rege. In erfter Linie die De ünner, 
eichenberger und Klagenfurter Tuchinduftrie, welch erftere beiden 
in vielfärbigen Eg jalifirun ans und Uniformtüchern, letztere auch in Tuch zum 
weilsen Rocke, Be {fen Scheiden noch vielfeitig bedauert wird, Vorzügliches 
leiftete. Für ea a. forgt ausnahmslos die concurrenzfähige Kleininduftrie 
nd fteht, wie die Expofition zeigte, die fchiefifche Tuchinduftrie, befonders das 
T roppauer Etabliffement von Jakob ( Quittner & Söhne an der Spitze der- 
felben, fowie in Zwilchen, Zelten, Segel -ltüchern, Patronenfäcken für die g 
Artillerie, Futterftoffen etc. etc. die Brünner Fabrik das Terrain beherrfcht 
— Noch wäre die Wiener Induftrie in Uniform und Goldforten zu erwähnen, 
welche, als Specialität auch im Auslande fehr gefchätzt, auf der Ausftellung ihres 
  
   
Rufes würdig vertreten war. 
Es wäre diefs Capitel nicht vollftändig, wenn die in der chinefifchen 
theilung ausgeftellt gewefenen Ausrüftungsproben für Mann und Pferd. Ver: 
n ihrer Sonderbarkeit und netten Ausführung befondere 
bgefel 
  
  
»n würden, die wege 
Erw ähnung verdienen. Absefehen von der eifernen Gefichtsmaske mit gewaltigem 
weifsen Stachelfchnauzbar 
Courage, dem Gegner aber Schrecken einflöfsen foll, beftand die gefammte 
Rüftung Beh dem a Er Hute aus einer grofsen Menge von feinen 
aber ftarken Fifchbein-Stäben, elc ‚he mit Seidenfträngen fehr kunftv oll und feft 
en, mit ihren RN, Flügel- 
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ähren, na wohl auch 
  
welche dem Träger Schutz gev 
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rbunden ee vor Stich und Be b gut fchütz 
ächern aber Mann und Pferd ein fehr komifches, unbeholfenes Ausfehen geben. 
iftung! — Auch die Söhne des enalife hen 
  
  
Uebrigens ift diefs die „alte“ Au 
Re eiches haben angefangen ich die Teufelskünfte der Barbaren des Weftens 
‚nen, und damit bei dem begonnen, was fie an fich felbft zu erproben 
Geleg enheit hatten, mit Snyderbüchfen, Revolvern, Kanonen ınd andern mehr 
nützlichen als angenehmen Dingen. ja, auch die Exercirkunf foll von 
] 
pflanzt 
    
  
  
Gefilden der Tempelhofer „Flegelwiefe“ an die Geftade des Yant-fe-kiang ver- 
worden fein, und dort fruchtbaren Boden gefunden haben, we nigftens 
  
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