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Marinewefen. Oo
befördert, dafs ein einfaches Oeffnen des Dampfhahnes genügt, um den Apparat
fofort und unfehlbar in Thätigkeit zu verfetzen. Damit fich im Apparate nicht ein
uncondenfirt bleibender Dampfkern bilden könne und der entwickelte Wafferftrahl,
der hier wie eine Art Waffergefchofs wirkt, recht compact werde, ift durch die
Achfe des Apparates ein cylindrifcher Metalldorn G gezogen, welcher an den
beiden Enden des Apparates central gehalten und befeftigt ift.
Im Verlaufe des Wafferausftrömungs-Rohres ift eine Klappe (in den
Spantenriffen der Taf. II, Ze. 2 mit Z und Taf. VI, rg. 3 mit der Ziffer 42
bezeichnet) angebracht, welche, wenn das Saugfieb im Kielraume fich durch
Kohlenklein oder fonftige Unreinlichkeiten verlegt, während der Wirkfamkeit
des Apparates auf zwei oder drei Secunden gefchloffen wird. Hiedurch fchlägt
der Dampf durch das Saugfieb in den Kielraum zurück und reinigt dasfelbe faft
augenblicklich; fowie die Klappe wieder geöffnet wird, pumpt der Apparat fofort
das Waffer des Kielraumes wieder in die See, ohne dafs man vorher etwa wieder
das Dampfventil irgend fchliefsen und von Neuem öflnen müfste. Der Apparat hat
weder Ventile noch fonft bewegliche Beftandtheile und kann vorausfichtlich
nicht in Unordnung gerathen.
Der grofse Kohlenverbrauch, welchen diefer Apparat verurfacht, fo zwar,
dafs er in vollem Betriebe den Dampf eines grofsen Schifiskeffels von 200 bis
250 Quadratmeter Heizfläche erheifcht und diefs, trotzdem er blos den dritten
oder vierten Theil des Dampfes der früheren Injedoren confumirt (die übrigens
folche Wafferquantitäten überhaupt nie bewältigen konnten), macht denfelben für
einen continuirlichen Betrieb untauglich. Auch kann in Folge deffen fein Zweck
lediglich nur der fein, dafs er vermöge der grofsen Sicherheit, mit welcher er
arbeitet und zufolge der Augenblicklichkeit feiner Wirkung, erftens bei einer
Leckbildung fofort adtivirt wird, und hiedurch das Waffer im Kielraume nieder-
gehalten wird, bis die gewöhnlichen Dampfpumpen in Thätigkeit gefetzt werden,
welches letztere bei der kräftigen Referve, welche ein folcher Apparat bietet, mit
mehr Ruhe gefchieht, und dafs er zweitens während der Intervalle, während
welcher die gewöhnlichen Pumpen zufolge der vielen Zufälligkeiten, denen fie
unterliegen, immer in Ordnung gebracht werden müflen,
Bio das Waffer aus dem Kielraume fchafft.
Die nach dem gleichen Syfteme wie der Schiffsleck-
Apparat conftruirten kleineren Apparate, welche 5- bis
6000 Cubikfufs die Stunde liefern, dienen als Waffer-
ballaft-Pumpen und find fchon auf mäfsigeren Dampfver-
brauch gerichtet, ebenfo die ganz kleinen, Ag. 17 dar-
geftellten, welche je nach ihrer Gröfse von 100 bis 1000
Cubikfufs Waffer die Stunde fördern und zum Auspumpen
des im Kielraume fucceffive fich anfammelnden Sodwaffers
angewandt werden. Diefe letzteren werden im Schiffe nur
bei Dampfüberflufs durch den Dampf, welcher fonft durch
die Sicherheitsventile entweichen würde, in Thätigkeit
gefetzt und gefchieht auch bei diefen Apparaten die Sieb-
reinigung in ganz ähnlicher Weife wie bei dem grofsen
Schifisleck-Apparat durch einen im Laufe des Druck-
rohres angebrachten Hahn oder Schieber z.
Sehr intereffant und empfehlenswerth ift das von dem
Schiffslieutenant der ruffifchen Kriegsmarine Ingenieur
Makarof vorgefchlagene Mittel zum Verftopfen oder viel-
mehr zum Abfchliefsen leck gewordener Stellen am
Schiffskörper. Makarof fchlägt hiefür eine Art Pflafter vor,
welches, aus filzartigem, weichem, aber doch dichtem Materiale angefertigt, wie
ein grofser, viereckiger Teppich ausfieht, der an den vier Ecken mit Ringen und
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