Alexander Frieamann.
Seilen verfehen ift. Entfteht ein
Leck, fo wird, wie beiftehende
Skizze /2g. z4 veranfchaulicht,
diefes Tuch über die lecke Stelle
gebracht und durch die befag-
ten vier Seile unverrückbar ge-
halten, während der Aufsendruck
des Waffers ein ziemlich dichtes
Anliegen diefes Pflafters an die
äufsere Schiffswand von felbft
bewerkftelligt (vorausgefetzt dafs |
das Leck nicht an einer folchen |
Stelle des Schiffes fich bildet, wo die |
Spanten desfelben eine nach aufsen hin |
|
hohle V-Form bieten, da natürlich bei einer
folchen die vier Taue, durch welche das
Tuch an den Enden angezogen wird, ein
Anliegen desfelben an der Schiffswand
nicht zuliefsen).
Um die unteren zwei Ecken des Ret- |
tungstuches unter dem Waffer feftzuhalten, |
werden zuerft zwei Taue unter dasKiel des
Schiffes durchgezogen; Zrg. 15 veranfchau-
licht diefe Manipulation: Eswird für jeden
der zwei unteren Ringe des Rettungstuches
ein Seil, welches in der Mitte dı
Gewicht belaftet ift, vor dem I
Schiffes von zwei Matrofe
fen; wenn es tief genug
der eine Matrofe Backbord (an der linken),
der andere Matrofe Steuerbord (entlang
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d)
rch ein
ug des
n ins Waffer gelaf- )
refunken ift, läuft
(
o-
1
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der rechten Bordwand) gegen die Stelle
hin, wo das Leck fich befindet. Ift diefs
gefchehen, dann werden die unteren Enden
des Rettungstuches an je eines der unter
das Kiel durchgezogenen Seile befettigt,
das Tuch ins Waffer über die lecke Stelle
gerollt, wie in Are. 76 fkizzirt, und feft |
angezogen. — Ein Zeugnifs des ruffifchen |
Admirals Butakow beftätigt, dafs folche
Rettungstücher feit dem Jahre 1870 in der
rufffchen Marine verwendet werden und
mehrfach fich ausgezeichnet bewährthaben.
Butakow ift eine Autorität erften Ranges,
deffen Zeugnifs alfo von gröfster Wichtigkeit; und da überdiefs die Befchaffung
eines folchen Tuches fehr wenig koftfpielig und die Uebung zum Durchziehen
von Seilen unters Kiel und zum Herablaffen eines folchen Rettungstuches fehr
leicht erlangt ift, fo wäre es fehr angezeigt, wenn jedes Schiff diefes einfache
Rettungsmittel an Bord haben würde.
Bezüglich der Steuerung der Schiffe hat das alte Steuerruder feine Herr-
fchaft bewährt und von den früheren Vorfchlägen, denen zu Folge die Steuerung
unabhängig vom Steuerruder bewerkftelligt werden follte, war auf diefer Aus-
ftellung nichts zu fehen. Es ift wohl gewifs, dafs für ein in Bewegung befindliches
Schiff das Steuerruder das bequemfte Mittel zur Lenkung desfelben ift. Aber bei