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Marinewefen.
diefem ift die Steuerfähigkeit eines gegebenen Schiffes nicht nur von der Gröfse
und Art des Steuerruders, fondern elek ch auch von der Gefchwindigkeit des
Schiffes bedingt, und da es oft Fälle gibt, wo das Schiff nicht in volier Geichnid:
digkeit befindlich einer erhöhten Steuerfähigkeit bedürftig wäre, erachtet der
Berichterftatter, dafs das anfcheinende Aufgeben aller früheren Beftrebungen, eine
Lenkbarkeit des Schiffes, zur Referve wenigftens, auch unabhängig vom Steuer-
ruder bewerkftelligen zu können, bedauernswerth itt.
Hydraulifche und Dampf- Steuer rorrichtungen waren nicht ausgeftellt. Doch
exiftiren derfelben mehrere und verdienen grofse Aufmerkfamkeit. Befonders die
hydraulifchen Steuervorrichtungen würden den Vortheil bieten, dafs fie die
Steuerung immer vom Mittelfchiffe, den Steuermann in der Nähe des Capitäns,
geftatten würden, und hiebei gleichzeitig diejetzige primitiv eKettenzug-Vorrichtung
aufser Dienft käme. Es den ftatt ihrer die mehr Sicherheit renden Waller
leitungs-Rohre zur Verwendung gelangen und unter Einem für die Perfonen-
dampfer das bewufste Geklirre verfch winden, welches oft die Paffagiere glauben
läfst, dafs das Schiff gerade im Begriffe ift, aus den Fugen zu gehen.
Die ausgefte Ilten Steuervorrichtungen enthielten übrigens manche beach-
tenswerthen D etails. So war in der italienifchen Abt heilung an dem italienifchen
Kreuzer „Il Caraciolo“, welcher mit einer Zwillingsfel hiates verfehen ift, je ein
Steuerruder in der Achfe I der beiden Propeller angebracht und die beiden
Steuerruder fo mit einander gekuppelt, dafs fie fich immer parallel bewegen
mufsten. Diefe Anordnung on für manche Fälle, befonders bei Zwillings-
fchrauben, fich fehr vortheilhaft erweifen. Befagtes Schiff war angeblich vor
Anbringung diefes doppelten nern fehr wenig lenkbar und befitzt feit
deffen Anbringung eine fehr günftige Steuerfähigkeit.
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In der englifchen Abtheilung war ein Steuerruder ausgeftellt, welches in
der beiftehenden Ze. 77 fkizzirt ift. Es hat zum Zwecke, die Stenerfähigkeeit eines
Schiffes bei gegebener Fläche des Steuerruders gröfser zu geftalten. Esift zu diefem
ee}
Behufe aus zwei Theilen, dem Hauptfteuer d’und dem End-
fteuer d zufammengefetzt, welches letztere an din gleicher
Weife apee ehängt if, wie das Hauptfteueran dem Ruderfteven.
Wird das Hauptfteuer ö wie gewöhnlich durch die Steuer-
achfe @ gedreht, fo erhält das Endfteuer dadurch, dafs eine
Schleife desfelben über einen a Zapfen c gleiten mufs,
eine relative Drehung gegen das Hauptfteuer 5 und wird
fonach gegen die Mittelebene a Schiffes einen gröfseren
Winkel einfchliefsen. Wenn alfo bei der Bewegung das
Waffer hinter dem Schiffe einen Theil feiner Wir-
un mm kung an das Steuerruder 5 abgegeben und dafelbft einen
nn, ausgeübt und eine Ablenkung erfahren hat, wird es auf d unter einem
günftigeren Winkel auftreffen, als der Fall wäre, wenn dund din einer Ebene
lägen. Dafür läfst ein fol Iches Steuer Manches an Solidität zu wünfchen übrig.
Im Pavillon des öfterreichifch-ungarifchen ee war ein Steuerrad von
F. Petke ausgeftellt, welches be eiftehend in Fig.ı8 in der Längenanficht, Z2g. 79
im Grundriffe detaillirt genug veranfchaulicht it, um jede nähere Erklärung zu
erfparen. Ein Hauptvortheil diefes Steuerrades ift deffen grofse Sicherheit in
Folge Anbringung zweier Schrauben und die Leichtigkeit der Auslöfung für
Rückkehr des Steuerruders oder für deffen Steuerung vom Mittelfchiffe her.
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Ein von Perroy ausgeftellt gewefener Apparat zur Bereitung von trink-
barem Waffer auf Schiffen, feit der letzten Parifer Weltausftelling vielfach zur
Anwendung gelangt, verdient befondere Anerkennung. Derlei Apparate find im
Wefentlichen Condenfationsvorrichtungen, in welchen der Dampf wie in einem
Oberflächencondenfator abgekühlt und das fonach gewonnene Dettillations-
waffer durch Filter gereinigt wird. Bevor diefe Deftillationsapparate zur Anwen-
Enge
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