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44 Alexander Friedmann,
als feiner Spannung entfpricht, mifslich und thut a priori dar, dafs es beffer wäre
die Ueberhitzung in anderer Weife zu bewerkftelligen. Dafs Letzteres möglich,
wird bei der nächftbefchriebenen Mafchine des „Poliux‘‘ erwiefen.
Die Mafchine der „Frifia“ war urfprünglich nach dem alten Syfteme mit
gewöhnlicher Condenfation und Salzwaffer-Speifung gebaut und confumirte damals
binnen 24 Stunden durchfchnittlich 1000 Centner Kanle, Sie wurde nachträglich
auf das moderne Syftem der Compound-Engines und O Derlicken Eonleht ion
umgewandelt und confumirt nunmehr bei gleicher Leiftung nur noch 1100 Centner
Kohle per 24 Stunden. Der Kohlenverbrauch hat fich hienach durch diefe Ver-
befferungen nahezu um ein Dritttheil reducirt und werden daher bei einer
14-tägigen Fahrt gegen früher 7000 Centner Kohlen erfpart und überdiefs über
350 Cubikmeter, um welche früher die Kohlenräume gröfser fein mufsten, für
Laderäume gewonnen.
Die Hauptdimenfionen der Mafchine find in der am Schluffe des erften
‚Abfchnittes diefes Rapportes angefügten Tabelle angegeben. Er der
Details ift befonders hervorzuheben, dafs die Expanfion mittelft zweier zwifchen
den zwei grofsen Excenterpaaren angebrachter kleiner Excenter angeordnet ift,
welche, durch eine kleine Stephenfon’ fche Couliffe vereint, einen auf ganz kurzen
Hub gerichteten feparaten Expanfionsfchieber bewegen. Diefer letztere it auf
der beiftehenden Seite 45 in Zrg. 22 in Vaytel Naturgröfse im Verticalfchnitte
‚gleichzeitig mit den zwei V ertheilungsfch iebern, des Hochdruck- und des Nieder-
druck-Cylinders veranfchaulicht.
Die bereits mehrfach erwähnte von Petke erfundene und conftruirte
Mafchine des Dampfers „Pollux“, welche in den Figuren der Tafel XI veran-
fchaulicht ift, ift ebenfalls eine Overhead Compoundmafchine, bei welcher jedoch
nicht wie bei der vorbefchriebenen Mafchine der Dampf bei Paffirung aus dem
Dampfkeffel in den Hochdruck-Cylinder, fondern bei Paffirung vom Hochdruck-
Cylinder in den Niederdruck-Cylinder, alfo aufser Communication mit dem
Dampfkeffel und während der Expanfion überhitzt wird.
In der beiliegenden Tafel XIift Zrg. 7 ein Verticalfchnitt Ba die beiden
Cylinder, den Oberflächen-Condenfator und die eh Fag. 2 ein Vertical-
fchnitt zwifchen den beiden Cylindern durch den Oberflächen-C a Fig. 3
eine Seitenanficht, rg. 4 eın Horizontalfchnitt durch die beiden Cylinder ind
Fig. 5 ein Horizontalfchnitt durch die Plattform.
Das Rohr 3 führt aus der Rauchkammer der Dampfkeffel einen Theil der
abftrömenden Feuerungsgafe durch die Rohre A,, welche zwifchen den beiden
Dampfcylindern fituirt find, daher von dem Dampfe bei feiner Uebe rftrömung aus
dem Hochdruck-Cylinder 7 in den Niederdruck- Cylinder N beftrichen we rden
und eine Uebertragung der Wärme diefer Gafe auf den überftrömenden Dampf
vermitteln. Nachdem die Gafe die Ueberhitzungsrohre A pafüirt haben, ftreichen
fie um die beiden Cylinder innerhalb deren doppelter Uml rüllung Horum, fo dafs
die Oberfläche der Cylinder mit einen Theil der Fläche des Uebe rhitzungs-
apparates darftellt, und ziehen durch das Rohr 5 ee in das Kamin ab. Die
Ueberftrömung aus dem kleinen Hochdruck-C ylinder in den gröfseren Niederdruck-
Cylinder Endeh gleichmäfsig während der Bewegung des Niederdruck-Kolbens
ftatt. Während diäfes Ueberftrömung hat der Dampf, welcher den kleinen Hoch-
druck-Cylinder Z erfüllt hat, fucceffive d das dreimal fo grofse Volumen des Nieder-
druck-Cylinders M auszufüllen und würde alfo faccefive feine Spannung bis nahezu
auf den dritten Theil der Endfpannung im Hochdruck-Cylinder finken. Die Ueber-
hitzung nun, welche der Dampf während diefes Ueberftrömens durch die nn
der Rohre A erfährt, hat zur Folge, dafs die Spannung nicht in dem Mafse de
Volumvergröfserung abnimmt, fondern fich bedeutend höher hält. Es ift nach
diejenige Preffung, um welche der überftrömende Dampf während der Expanfion
gröfser ift, als der Proportion des Volumens des Hochdruck-Cylinders ZZ zum